Aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, dass das Festnetz-Internet verstärkt nachgefragt wird. Demnach betrug das Datenvolumen im Jahr 2020 rund 76 Milliarden Gigabyte. Dies entspricht einer Steigerung von 16 Milliarden Gigabyte im Vergleich zum Vorjahr.
Die Bundesnetzagentur führt die Steigerung auch auf die Corona-Pandemie zurück. Das Verhalten vieler Nutzer hat sich in den vergangenen zwölf Monaten geändert. Die Menschen verbringen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden – beispielsweise im Homeoffice. Zudem werden vermehrt Streamingdienste in Anspruch genommen, teils in hochauflösender Qualität. Auch Online-Computerspiele haben zu dem Trend beigetragen. Pro Festnetzanschluss erhöhte sich die monatliche Durchschnittsrate von 142 in 2019 auf 175 Gigabyte.
Ebenfalls im letzten Jahr verzeichneten viele der großen Anbieter einen Zuwachs von teils über 50 Prozent bei der Festnetztelefonie. „Vielen ist bewusst geworden, wie wichtig verlässliche und sichere Verbindungen sind, von der Telefonie übers Internet bis hin zum Smart Home“, erklärt Ulrich Grote, Vorsitzender der ULE Alliance. Grote rechnet damit, dass es sich hierbei um einen langfristigen Trend handelt, zumal das Homeoffice nicht mit Corona verschwinden werde. „Das Festnetz ist alternativlos“, betont Ulrich Grote. „Der Bedarf und somit die Nachfrage werden andauern.“
Neben dem Festnetz nahm laut der Bundesnetzagentur übriges auch die Kommunikation über Smartphones und Tablets im letzten Jahr zu. So stieg das Datenvolumen über mobiles Breitband auf 3,97 Milliarden Gigabyte (2019: 2,76). Die beiden Bereiche schließen sich also nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich.
Tillmann Braun ist Fachjournalist mit Sitz in Haiterbach