Der Markt für Carrier-Ethernet-Produkte wächst offensichtlich derart rasant, dass der Marktanalyst Infonetics Research sich vor einigen Tagen aufgefordert sah, die langfristigen Marktprognosen noch einmal zu erhöhen. Für dieses Jahr erwartet Infonetics Research einen Umsatz von 32 Milliarden Dollar, was einer Steigerung von 15,7 Prozent entspricht. Damit überholen die Investitionen in Carrier-Ethernet-Equipment bei weitem die durchschnittlichen Ausgabensteigerungsraten von Carriern und Providern, die im Mittel bei 6 Prozent liegen.
Als Reaktion auf den boomenden Carrier-Ethernet-Markt haben sich im Frühjahr diesen Jahres zwei Unternehmen zusammengetan, die in ihren jeweiligen Marktsegmenten bereits als Marktführer anerkannt waren: Overture bei Access- und Aggregationssystemen für die Glasfasertechnik und TDM, Hatteras bei kupferbasierten Systemen. Beide Produktpaletten scheinen sich optimal zu ergänzen. funkschau sprach mit Guido Erroi, verantwortlich für Zentral- und Nordeuropa bei Overture.
funkschau: Herr Erroi. Overture und Hatteras galten ja bereits als Marktführer in ihren jeweiligen Segmenten. Was hat Sie dennoch bewogen, die Aktivitäten zusammenzulegen?
Erroi: Wir erleben derzeit einen Boom bei der Einführung von Carrier-Ethernet, der von der Hinwendung zu IP-basierten Next-Generation-Networks getrieben wird. Overture Networks und Hatteras waren zwar in ihren angestammten Technologien sehr erfolgreich – Overture bei Carrier-Ethernet über Glasfaser und TDM, Hatteras bei Ethernet über Kupfer – aber durch die Kombination dieser beiden Unternehmen wurde nun eine Einheit geschaffen, die als erste Adresse für Access- und Aggregationslösungen für Carrier-Ethernet gelten kann. Das neue Unternehmen, das unter dem Namen Overture firmiert, ist nun ein strategischer Partner für Telekommunikations-Service-Provider sowie für Unternehmen der vertikalen Märkte, die Kommunikationslösungen auf Ethernet-Basis benötigen. Dazu zählen etwa Verkehrsbetriebe, Bahnen, Energieversorger oder andere öffentliche Auftraggeber.