Eine fortschreitende Standardisierung führt zum Marktdurchbruch von Software-defined Networking (SDN) in Zugangsnetzen. Sie vereinfacht nicht nur den Einsatz von SD-Access-Systemen, sondern ermöglicht auch die Migration von Legacy-Geräten in die SDN-Welt.
Die großen Tier-1-Provider der Telekommunikationsbranche planen, ihre Zugangsnetze in den nächsten Jahren auf SDN (Software-defined Networking) umzustellen. Bislang waren die Netze geprägt von monolithischen DSLAMs (Digital Subscriber Line Access Multiplexer), in denen Subracks mit der Technologie eines einzigen Herstellers zum Einsatz kommen und die sich nur mit der spezifischen Software dieses Herstellers verwalten lassen. Künftig wollen die Provider einen anderen Weg – was den Ausbau ihrer Zugangsnetze betrifft – einschlagen, und im Central Office verstärkt auf disaggregierte Hardware setzen. Zum Einsatz kommen dann vor allem Netzwerkgeräte im sogenannten „Pizzabox“-Format: Kleinere Netzknoten mit einer Höheneinheit und Funktionen, die bis dato im Subrack aggregiert waren. Im Bereich von Glasfaser-Zugangsnetzen beispielsweise werden dann in einer so genannten Leaf-Spine-Architektur Ethernet-Switche und xPON-Netzknoten separiert.
Herstellerabhängigkeit entfällt
Durch diese Disaggregation entfällt die strikte Abhängigkeit von einem einzigen Hersteller. Dadurch haben die Provider die Möglichkeit, Netzknoten verschiedener Hersteller nach Bedarf zu mischen. Zudem stellt bei den klassischen Subrack-basierten Lösungen die Kapazität der Backplane häufig eine Limitierung für Bandbreitenerweiterungen dar. In disaggregierte Lösungen lassen sich dafür neue Gerätetypen deutlich flexibler einbinden. Neben der Hardware wird dabei auch die Software disaggregiert. Software-Funktionen der Netzknoten werden vom Gerät getrennt und stattdessen mit einer SDN-Controller-Software in der Cloud ausgeführt. So entstehen Software-definierte Zugangsnetze (SD Access) mit Multi-Vendor-Support: Offene APIs stellen sicher, dass die Netzbetreiber interoperabel die Hardware- und Softwarelösungen unterschiedlicher Anbieter flexibel miteinander kombinieren können.
Die Vorteile Software-definierter Zugangsnetze reichen aber weit über den Multi-Vendor-Support hinaus. Zu den wichtigsten zählen: