Die schwedische Unigrid-Stiftung hat eine Cloudlösung auf Blockchain-Basis vorgestellt. Dafür sollen europäische Rechenzentren vernetzt werden, wodurch bislang ungenutzte Speicherkapazitäten erschlossen werden sollen.
Die dezentralisierte Cloudlösung der Unigrid-Stiftung will laut eigenen Angaben die Karten im Bereich der Datenspeicherung und Rechenleistung neu mischen. Die bislang größte Hürde einer solchen dezentralisierten Lösung sei demnach der Initialaufwand für die teilnehmenden Firmen gewesen. Um diesen zu redzieren, habe Unigrid einen „Plug-and-Switch“-Ansatz entwickelt. So gebe es unter anderem eine eigene Schnittstelle zum AWS API Gateway.
Organisiert werde das System durch eine intelligente Blockchain-Anwendung, diese solle die sichere Datenverschlüsselung gewährleisten. Zudem stehe die Cosmos-Integration bevor, wodurch sich ein Austausch zwischen verschiedenen Blockchains bewerkstelligen ließe. Cosmos ist ein dezentrales Netzwerk skalierbarer und kompatibler Blockchains.
Unigrid will damit eine europäische Alternative zu den US-Großanbietern bieten. „Unsere Lösung ist fehlertolerant, effizient und kostengünstig“, sagt Adam Waldenberg, CTO bei der schwedischen Unigrid-Stiftung: „Langfristig sehen wir uns als echte Alternative zu Anbietern wie Amazon AWS oder Google Cloud. Viele Technologieverantwortliche erwarten ohnehin, dass Blockchain die Cloud-Branche grundlegend verändern wird, indem sie die Beständigkeit von Informationen garantiert."
Gegenwärtig seien bereits mehr als 600 „Knoten“ im Unigrid-Ecosystem; diese Zahl soll zeitnah auf rund 10.000 wachsen. Die Markteinführung soll dann im Laufe des Jahres erfolgen. „In der ersten Phase wird das reine Storage-Geschäft im Vordergrund stehen. Doch in Europa stehen nahezu unbegrenzte Speicher- und Rechenkapazitäten zur Verfügung. Diese könnten in naher Zukunft auch anspruchsvolle Anwendungsfälle wie Virtual Reality, Augmented Reality, 8k HDR-Streaming, Verschlüsselung oder KI-Trainings ermöglichen“, so CEO Evan Green.
Das von der Unigrid-Stiftung entwickelte Geschäftsmodell basiere laut Unternehmensangaben nicht auf Token-Verkäufen. Wer Speicherkapazität zur Verfügung stellt, könne auch eine Vergütung in Euro oder US-Dollar erhalten. Der verantwortliche Strategieberater und Valuex-CEO Paul Kruegel hält das für eine interessante Erlösquelle auch für kleinere oder mittelständische Unternehmen. Valux ist ein Unternehmen mit Sitz in Liechtenstein, das erfolgversprechende Projekte begleitet.