Von den Wachstumsraten der deutschen Internetwirtschaft können viele Branchen nur Träumen - großen Anteil daran haben vor allem die Public-Cloud-Dienste.
Im Bereich Services & Applications ist bis 2019 ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 21,5 Prozent zu erwarten, wie der Eco-Verband und Arthur D. Little in einer gemeinsamen aktuellen Studie „Die deutsche Internetwirtschaft 2015 – 2019“ zeigen.
Gerade die Public-Cloud-Dienste dürfen sich in diesem wie auch in den kommenden Jahren über ein immenses Wachstum freuen. Laut der Studie von Eco und Arthur D. Little werden sie ihren Umsatz von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 steigern. „Alle Public-Cloud-Segmente werden deutlich an Bedeutung gewinnen und zwar sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich“, sagt Andreas Weiss, Direktor EuroCloud Deutschland bei Eco e. V.,
Software as a Service bringt den meisten Umsatz
Unter den drei Public-Cloud-Segmenten erreicht Software as a Service (SaaS) seit jeher den Spitzenplatz – und wird ihn auch bis 2019 behaupten. Unter diesem Service versteht man die Möglichkeit, Anwendungen nach Bedarf über das Internet zu mieten. Im Jahr 2012 betrug der Umsatz noch 0,5 Milliarden Euro, im Jahr 2015 waren es bereits 1,0 Milliarden Euro, 2019 werden es 2,3 Milliarden Euro sein. In dem Zeitraum, den die Studie von eco und Arthur D. Little abdeckt, also von 2015 bis 2019, wächst dieses Segment damit um 23 Prozent jährlich.
Die hohe Wachstumsrate verdanken die SaaS-Anbieter dem Trend, dass immer mehr Mitarbeiter in den Unternehmen ebenso wie Privatnutzer stets und überall auf Anwendungen und Daten zugreifen können möchten. Mehrwerte von SaaS gegenüber herkömmlichen Lösungen – etwa Kostenvorteile und höhere Flexibilität – lassen sich zudem gut vermarkten.
30 bis 40 Prozent der Public-SaaS-Umsätze werden im Bereich B2C generiert. In den deutschen Unternehmen liegt die SaaS-Durchdringung derzeit bei rund 20 Prozent. „Sie wird in allen Industriezweigen in den kommenden Jahren deutlich zunehmen“, prognostiziert Andreas Weiss.
Die Verkaufsschlager liegen in den Bereichen Customer Relationship Management (CRM), E-Mail/Kommunikation sowie Collaboration: „Solche Apps machen rund 66 Prozent des SaaS-Marktes aus“, so Lars Riegel, Principal bei Arthur D. Little.
Auf dem deutschen SaaS-Markt sind ausländische Unternehmen führend, zum Beispiel Microsoft, Apple, IBM, Salesforce und Sage. Doch auch deutsche Flaggschiffe segeln vorne mit, wie Lars Riegel weiß: „Beispielsweise SAP ist als einer der führenden Softwarehersteller der Welt auch im SaaS-Segment vertreten und gewinnt hier aufgrund innovativer Lösungen stetig an Bedeutung.“