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Königsweg in die Cloud

17. August 2016, 10:32 Uhr | Autor: Mareike Jacobshagen / Redaktion: Markus Kien
fotogestoeber - fotolia.com
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Die Art, wie Unternehmen ihre IT betreiben, ist im steten Wandel. Von „Alles selbst gemacht“ bis „Alles outgesourct“ oder neuerdings „Alles aus der Cloud“ reicht das Spektrum der Möglichkeiten. Ein Überblick zu den Cloud-Modellen mit Tipps für die Auswahl des richtigen Rechenzentrumsbetreibers.

Die Colocated Hybrid Cloud bringt Vorteile bei Performanz und Kosten, da die eigene IT im Colocation-Rechenzentrum auf kürzestem Weg mit Cloud Providern zusammengeschaltet werden kann.
Die Colocated Hybrid Cloud bringt Vorteile bei Performanz und Kosten, da die eigene IT im Colocation-Rechenzentrum auf kürzestem Weg mit Cloud Providern zusammengeschaltet werden kann.
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Die Angebote, die vor allem Cloud Service Provider in den vergangenen Jahren auf den Markt gebracht haben, klingen verlockend: agil, flexibel und kostengünstig könnten Unternehmen ihren Bedarf an IT Infrastruktur aus der Wolke decken. Doch gerade in Deutschland gibt es auch Vorbehalte: Fragen des Datenschutzes, der Datensicherheit und nicht zuletzt auch nach der Performance und der Zuverlässigkeit der Angebote ließen die Kunden in den letzten Jahren zögern, sich auf IT-Infrastruktur aus der Steckdose einzulassen.

Was sagt der Markt?

Die Marktforscher von Research in Action haben daher 500 IT Anwenderunternehmen in Deutschland nach dem Stand der Dinge befragt. Die repräsentative Befragung, durchgeführt in einer Mischung aus Telefoninterviews und Web-Panel im Januar 2016 unter IT-Verantwortlichen aus Unternehmen größer 1.000 Mitarbeiter quer durch verschiedenen Branchen, brachte Interessantes zutage. Auf die Frage, wie Unternehmen heute ihre Infrastruktur betreiben, kristallisierte sich das eigenbetriebene Rechenzentrum als klarer Sieger heraus. 43,6 Prozent der Befragten betreibt eines oder mehrere Rechenzentren selbst. Der zweite Sieger ist das Outsourcing-Modell: im Rahmen einer kompletten Vergabe vertrauen sich 33,8 Prozent der befragten Unternehmen einem Managed Service Provider an, der für den Kunden die Infrastruktur betreibt. Danach rangieren weit abgeschlagen eine Colocation-Lösung – eigene IT-Infrastruktur, aber in einem gemieteten Rechenzentrum – mit 9,4 Prozent sowie die Hybride (7,6 Prozent) und öffentliche Cloud-Lösung (3,8 Prozent).

Nach den Plänen für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren befragt, enthüllen die Unternehmen Spannendes: Im Rahmen einer tektonischen Verschiebung werden sowohl die Hybrid Cloud als auch das Colocation-Rechenzentrum erhebliche Wachstumsraten zu verzeichnen haben, während die Sieger von heute die Verlierer von morgen sind. Das eigene Rechenzentrum wird nur noch von weniger als der Hälfte der heutigen Nutzer favorisiert – 20,4 Prozent. Das Komplett-Outsourcing an einen Service Provider rutscht auf 24,8 Prozent Marktdurchdringung ab. Damit setzt es sich zwar als das am stärksten verbreitete Modell an die Spitze des Rankings, jedoch im Rahmen eines Trends zur Diversifizierung, von dem insbesondere die Hybride Cloud und das Colocation-Modell mit enormen Popularitätszuwächsen profitieren und ihren Marktanteil verdreifachen, respektive mehr als verdoppeln können. Die Infrastruktur komplett aus der Wolke kann ebenfalls nahezu eine Verdreifachung ihres Durchdringungsgrades erwarten, doch bleibt diese insgesamt mit 10,8 Prozent das Schlusslicht unter den favorisierten Betriebsmodellen.

Hybrid versus Colocation mit fließenden Übergängen

Wirft man einen Blick hinter die Kulissen der Kategorien, so fällt auf, dass vermeintliche Grenzen zwischen den Modellen stellenweise durchaus fließend sind. Insbesondere die Hybrid Cloud lässt viel Raum, da sie ja per definitionem aus einer Mischung aus eigener Infrastruktur und Cloud-Infrastruktur besteht. Ob dabei der Eigenanteil an der Infrastruktur in einem selbst betriebenen oder in einem Colo-Rechenzentrum oder auch bei einem Managed Service Provider steht, werden Unternehmen idealerweise anhand ihrer konkreten Bedürfnisse und Rahmenbedingungen entscheiden.

Nicht von ungefähr entwickeln sich die prognostizierten Wachstumsraten von Hybrid Cloud und Colocation sehr parallel. Die Rechenzentrumsbetreiber profitieren vom Cloud-Boom. Doch auch für IT-Endanwender-Unternehmen hat ein Colocation-Rechenzentrum über das reine Server-Housing hinaus große Vorteile, wenn es bestimmte, zukunftstaugliche Kriterien erfüllt. „Connectivity“ und „Cloud-Connectivity“ heißen in diesem Zusammenhang die entscheidenden Stichworte.

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  1. Königsweg in die Cloud
  2. Kriterien für die Auswahl eines Rechenzentrumspartners
  3. Expertenkommentar: Cloud Connectivity auf kurzen Wegen

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