Energiemanagement

Wege zu einem reduzierten CO2-Fußabdruck

24. September 2019, 14:35 Uhr | Autor: Marc Fröse / Redaktion: Natalie Lauer
CO2 Fussabdruck Rechenzentrum energieeffizient
© oebiebos, 123rf

Der massive Anstieg der Datenproduktion erfordert mehr Rechenzentren. Damit geht ein erhöhter Stromverbrauch einher. Verteilte digitale Infrastrukturen tragen nicht nur zu einer verbesserten Leistung bei, sondern stellen auch eine Strategie zur Steigerung der Energieeffizienz dar.

Täglich werden jede Menge Daten produziert. Laut der International Data Corporation (IDC) sollen bis 2025 pro Tag 463 Exabyte an Daten weltweit erstellt werden. Sie alle müssen berechnet, verarbeitet, gespeichert und verwaltet werden. Entsprechend schwillt die Menge der weltweit in Rechenzentren verteilten Daten an. Zwischen 2016 und 2021 soll sich ihre Anzahl laut Cisco nahezu verfünffachen und von 286 Exabyte (EB) auf 1,3 Zettabyte (ZB) ansteigen.

Mission Energieeffizenz
Mit dem erhöhten Bedarf an Rechenzentren wird auch der Stromverbrauch deutlich in die Höhe schnellen. Aktuell benötigen Rechenzentren etwa zwei Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Schätzungen zufolge wird diese Zahl bis 2025 auf etwa 20 Prozent ansteigen. Der RZ-Betrieb verschlingt dann rund ein Fünftel des gesamten Energieverbrauchs weltweit.  

Energieeffizienz wird daher in Rechenzentren großgeschrieben. Um diese sowohl auf Makro- als auch auf Mikroebene zu gewährleisten, müssen alle Komponenten und Aspekte  analysiert und zerlegt werden. Im Zeichen der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wurden einige Initiativen ins Leben gerufen. Im Trend steht vor allem die Nutzung erneuerbarer Energien. Sonnen- oder Windenergie und sogar Geothermie werden von einigen Rechenzentrumsentwicklern zur Stromversorgung ihrer Infrastruktur gebraucht. Ebenso hat sich der Bau von Rechenzentren an kalten Standorten etabliert. Nach Angaben der Cowi-Gruppe sollen sich die Investitionen in nordische Rechenzentren bis 2025 verdoppeln.  

Auf der Makroebene stehen sowohl das Lokalisierungs- als auch das Rechenzentrumsbetriebsmodell im Fokus. Um von den Vorteilen erneuerbarer Energien zu profitieren und gleichzeitig Dienstleistungen anbieten zu können, die den aktuellen Bedürfnissen des Marktes entsprechen, gilt es, die Computerauslastung im Blick zu haben und diese entsprechend zu organisieren.  

Zeit zum Umdenken
Früher verfügten Unternehmen in einem relativ kompakten geografischen Gebiet in der Regel über ein einzelnes, sicheres und streng bewachtes Rechenzentrum, das an ein Glasfasernetz angeschlossen war. Diese strategische Entscheidung bot viele Vorteile wie beispielsweise eine Vereinfachung der Wartung, eine reduzierte Architektur und eine Konsolidierung von Anlagen. Darüber hinaus wirkte sie sich auch günstig auf Personal- und Energieeinsatz aus.

Mit dem Aufkommen von Big Data, Internet der Dinge (IoT) und anderen Innovationen haben sich die Anforderungen geändert. In der Folge haben laut Statista viele Unternehmen damit begonnen, ihre IT-Infrastrukturstrategie sowie die Organisation der Computerauslastung zu modifizieren.

Darüber hinaus sind Daten zu einem strategischen Wert für Unternehmen geworden. Die Art und Weise, wie diese verwaltet und genutzt werden, hat sich vollständig gewandelt. Das Datenmanagement wurde komplexer. Ebenso erfordern die großen Datenmengen eine geeignete Infrastruktur.

Traditionelle Datacenter-Topologien haben ausgedient und ein dezentraler Ansatz ist erforderlich, um den gegenwärtigen und künftigen Anforderungen digitaler Geschäftsprozesse gerecht zu werden. Es gilt die Verteilung der Rechenleistung in Bezug auf die Geschäftsanforderungen und nicht nach dem physischen Standort zu betrachten. Faktoren wie Verfügbarkeit und benötigte Latenzzeit spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Außerdem bekommen traditionelle Rechenzentrumsbetreiber die Auslastung der Infrastruktur, die sinkende Verfügbarkeit von passenden Grundstücken sowie die geringer werdende Sicherheit und Verfügbarkeit von erneuerbaren Stromquellen zu spüren. Auch das zwingt zum Umdenken.

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  2. Die Mischung macht's

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