Eine gewisse Brisanz für den Handel bleibt dennoch erhalten. Immerhin verbaut Sony zusätzlich zum Hauptprozessor einen weiteren CPU, der das parallele Downloaden von neuen Titeln neben dem Spielen ermöglicht. Zwar kann jeder Nutzer die gewünschten Spiele auch auf Disc erwerben, der Schwerpunkt verschiebt sich jedoch ganz klar auf den digitalen Vertrieb. Damit kann der Hersteller zwar mehr Anteil am Umsatz für sich beanspruchen, erschwert allerdings das Geschäft für Retailer und Fachhändler. Einen enormen Anteil an dieser Entwicklung hat jedoch auch die derzeitige Laufrichtung der Games-Industrie, die immer mehr zu Free-2-Play-Titeln und verlängerten Aktualitätszeiträumen durch Downloadable Content tendiert.
Am Ende von Sonys Präsentation bleiben also noch viele Fragen offen und die großen Überraschungen aus. Vom Hype, der die Ankündigung der vorangegangenen Konsolen-Generationen begleitet hat, ist kaum mehr etwas zu spüren. Die entsprechenden Auswirkungen lassen sich an den rückläufigen Verkaufszahlen der Wii U von Nintendo beobachten. Dennoch sollte die Veröffentlichung der Playstation 4 und auch der Xbox 720 den Handel nochmals enorm antreiben. Vor den Toren warten jedoch interessante Projekte wie die Ouya und Valves-Steam Konsole, die mit ihren offenen Strukturen für neuen Aufwind sorgen könnten. Um sich dieser nahenden Flaute für Sony und Microsoft entgegen zu stellen, bedarf es dann doch ein bisschen mehr, als ein Touchpad auf dem Controller und einer Social Media-Anbindung, die verdächtige Ähnlichkeiten mit Facebook aufweist. Entscheidend für eine finale Aussage über den Erfolg, wird aber sicherlich der Launch-Preis der Playstation 4 sein.