Angeschlagener Elektronik-Riese

Sony USA verkauft Firmenzentrale

21. Januar 2013, 9:00 Uhr | Peter Tischer
Die US-Zentrale Sonys an der Madison Avenue wechselt für 1,1 Milliarden Dollar den Besitzer © Sony

Sony braucht frisches Kapital und hat dafür seine US-Firmenzentrale veräußert. Der Kaufpreis beträgt rund 1,1 Milliarden US-Dollar.

Sony hat seine US-Firmenzentrale in New York verkauft. Der Kaufpreis für das Gebäude an der Madison Avenue beträgt 1,1 Milliarde US-Dollar, wie der japanische Elektronikkonzern mitteilte. Käufer des 37 Stockwerke hohen Gebäudes ist eine Gruppe von Immobilieninvestoren. Die Transaktion werde im März abgeschlossen. Sony unternehme eine Reihe von Anstrengungen, um sein finanzielles Fundament und seine Wettbewerbsfähigkeit für zukünftiges Wachstum zu stärken, begründete Sony in der Mitteilung den Verkauf.

Sony kämpft seit vier Jahren mit hohen Verlusten. Schon länger versuchen die Japaner, mit dem Verkauf von Vermögenswerten und Stellenstreichungen dagegenzuhalten. Die Gründe für die Krise der Japaner sind vielfältig. Neben der schwachen Nachfrage bei TV-Geräten machen vor allem der hohe Konkurrenzdruck sowie ein starker Yen dem Unternehmen zu schaffen. Im Vorjahr vermeldete Sony einen Rekordverlust von 3,8 Milliarden Euro. Für das noch bis 31. März laufende Geschäftsjahr stellt der Konzern einen Gewinn von 166 Millionen Euro in Aussicht. Nach Bekanntwerden der Meldung konnte Sonys Aktie um zwölf Prozent zulegen und damit den größten Zugewinn seit 2008 einfahren. Sonys Angestellte müssen jedoch noch nicht gleich ausziehen, die Abmachung mit dem Käufer sieht vor, dass bestimmte Geschäftsbereiche auch in den nächsten Jahren das Gebäude nutzen werden. Wie das »Wall Street Journal« berichtet, soll auch Sonys japanisches Hauptquartier in Tokio versilbert werden. Die Japaner verlangen für das »Sony City Osaki« Gebäude rund 1,5 Milliarden Dollar.

Sony ist nicht der einzige Elektronikkonzern, der aufgrund schwacher Geschäfte Immobilienwerte verkaufen muss. Erst gestern wurde bekannt, dass Display-Konkurrent Sharp erwägt, aufgrund mangelnder Finanzen seine Fabrik in China an Computerhersteller Lenovo zu vekaufen. Auch der einstige Handy-Pionier Nokia verkaufte Anfang Dezember seine Firmenzentrale im finnischen Espoo, um desaströse Geschäftszahlen auszugleichen.


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