Robin Wittland, Aufsichtsratsmitglied der Wortmann AG, im CRN-Interview

»Unser Servergeschäft wächst zweistellig«

2. Dezember 2014, 11:41 Uhr | Michaela Wurm
Robin Wittland, Aufsichtsratsmitglied der Wortmann AG

Bei der Wortmann AG wächst das Servergeschäft 2014 zweistellig. Woher die Nachfrage kommt und welche Erwartungen er an das Supportende für Windows Server 2003 knüpft, erläutert Aufsichtsratsmitglied Robin Wittland im CRN-Interview.

CRN: IBM hat seine x86 Server-Sparte verkauft, weil sich damit kein profitables Geschäft mehr machen lässt. Bei Wortmann funktioniert das aber anscheinend ganz gut. Was machen Sie anders?

Wittland: Vielleicht fühlt sich IBM zu Höherem berufen? Ob das die Partner von IBM das ebenfalls so sehen, stelle ich einmal in Frage. Es scheint ja ein Trend zu sein, sich von Produktbereichen zu verabschieden. Die Wortmann AG bietet hier eine Konstante. Wir sehen in der Server-Fertigung mit den entsprechenden Services sowie Schulungen und Workshops auch weiterhin unsere Kernkompetenz, mit der wir Systemhäuser bei der Implementierung von IT Infrastrukturen unterstützen. Aus unserer Perspektive gibt es auch keinen Grund, das zu ändern. Inwieweit IBM hier bezüglich Kostenstrukturen und Ertragsmöglichkeiten andere Parameter hat, lässt sich nur vermuten.

CRN: Wie hat sich das Server-Geschäft bei Wortmann dieses Jahr entwickelt und wie sind Ihre Erwartungen für den Rest des Jahres?

Wittland: Das Wachstum im Bereich Server ist erfreulicherweise in den ersten drei Quartalen 2014 zweistellig, damit über dem Trend. Wir gehen davon aus, dass das aktuelle Quartal etwas ruhiger sein wird, aber dennoch über das Jahr ein zweistelliges Wachstum erreicht wird.

CRN: Wieviel Auftrieb versprechen Sie sich von dem Support-Ende für Microsofts Windows Server 2003 im kommenden Jahr?

Wittland: Durch Analysen wissen wir, dass bereits seit geraumer Zeit Windows Server 2003 abgelöst werden. Die Installationsbasis bestehender Server mit diesem alten Betriebssystem soll aber noch recht groß sein. Grundsätzlich liegt bei einem Serverwechsel die Schwierigkeit vor, dass man nicht nur einen Server ablöst, sondern darüber hinaus sicherstellen muss, dass die darauf verwendeten Produkte auch auf einer neuen Plattform betrieben werden können. Wir gehen somit davon aus, dass es sicherlich auch hier eine Welle geben wird zum Zeitpunkt des Supportendes von Windows Server 2003. Diese wird aber wesentlich flacher und langfristiger sein als die, die das Supportende von Windows XP dieses Jahr im Desktop Bereich ausgelöst hat.

CRN: Gibt es Produktbereich bzw. Einsatzszenarios, in denen die Server-Nachfrage derzeit besonders hoch ist?

Wittland: Wir stellen fest, dass die Nachfrage sich mehr und mehr in zwei Bereiche splittet: Zum einen in Einstiegssysteme mit Windows Server Foundation und Essentials für kleine Unternehmen und zum anderen in noch leistungsstärkere Systeme zur Virtualisierung. Das Mittelfeld ist weiterhin existent, doch der Focus verschiebt sich in diese beiden Lager.


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