Mehreren Medienberichten zufolge plant Microsoft offenbar die zweitgrößte Übernahme seiner Unternehmensgeschichte. Die Amerikaner wollen demnach KI-Spezialisten Nuance Communications für 16 Milliarden Dollar übernehmen.
Microsoft will sich anscheinend verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI) konzentrieren. Das berichten mehrere Medien, wie Handelsblatt und Business Insider, mit Verweis auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach befände sich der Software-Gigant derzeit in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem KI-Unternehmen Nuance Communications. Bei dem Deal, der laut eines Insiders bereits am 12. April in den USA bekannt gegeben werden könnte, würde es um rund 16 Milliarden US-Dollar gehen.
Gelänge die Übernahmem, wäre es die zweitgrößte Investition Microsofts in der Geschichte des Unternehmens. 2016 hatten die Amerikaner die Karriereplattform LinkedIn für 26,2 Milliarden Dollar aufgekauft. Im Gespräch sei ein Preis, der Nuance mit 56 US-Dollar je Aktie bewerte, sagte der Insider laut Handelsblatt. Das wäre ein Aufschlag von mehr als 20 Prozent. Am Sonntagabend lag der Kurs bei etwa 45 Dollar. Stellungnahmen von Nuance gab es zunächst nicht, Microsoft lehnte einen Kommentar laut Bloomberg ab.
Ein Kauf von Nuance würde auf das Geschäft Microsofts mit Unternehmen und Regierungen abzielen. Der amerikanische KI-Spezialist mit Sitz in Burlington (Massachusetts) ist bekannt für Entwicklung und Vertrieb seiner Software im Bereich Sprachverarbeitung. Diese untergliedert sich in hardwarenahe und PC-basierte, in Spracherkennungs-, Sprachsynthese- und Sprecherverifikations-Lösungen. Eine bekannte Lösung ist vor allem die "Dragon"-Produktlinie (ehemals "Dragon NaturallySpeaking") für Windows-PCs zur Umwandlung am Computer von gesprochenem in geschriebenen Text. Sie gibt es in mehreren Varianten, unter anderem auch mit spezialisiertem Wortschatz für Mediziner oder Juristen. Nuance war mit seiner Spracherkennungs-Technologie außerdem an der Etablierung des Apple-Dienstes Siri beteiligt.