Das Jahr 2021 war durch die IT-Brille gesehen kein Zuckerschlecken und hat Verantwortliche vor etliche Herausforderungen gestellt: verstärktes Remote Working, mehr Cyberangriffe, anhaltender Fachkräftemangel. Was das für 2022 bedeutet, beleuchten neun Experten der ITK-Branche.
Sensibilität für IT-Sicherheit
CISOs müssen im kommenden Jahr ihre Führungskräfte für die sich verändernden Ransomware-Taktiken und die Auswirkungen, die Angriffe auf das Unternehmen haben können, sensibilisieren. Zudem bleibt die passwortlose Authentifizierung auf dem Vormarsch. Unternehmen versuchen, die Risiken zu begrenzen, die sich aus der explosionsartigen Zunahme der Anzahl von Zugangsdaten ergeben, die jeder Benutzer für verschiedene SaaS- und Cloud-Plattformen besitzt. Die schwächer geschützten Heimnetzwerke in Kombination mit gelockerten Sicherheitskontrollen, um hybrides Arbeiten ermöglichen, werden dazu führen, dass sich Hacker im Jahr 2022 in Heimumgebungen weiterhin erfolgreich einnisten. Sensibilität für IT-Sicherheit muss deshalb sowohl privat als auch im Arbeitsumfeld steigen. Die Schulung im Bereich Cybersicherheit muss langfristiger ausgelegt werden und auf guten Designprinzipien für eine agile Welt aufbauen. Sicherheitshinweise, was wir nicht anklicken sollen, sind ein Jahrzehnt alt. Wir alle sind Teil der digitalen Innovation, daher muss sich die Schulung auf die Entwicklung starker Grundprinzipien für den sicheren Informationsaustausch konzentrieren.
Datenqualität und -zugang
Da immer mehr Daten generiert und anschließend gesammelt werden, besteht ein zunehmender Bedarf, sich besser um die Qualität der Daten zu kümmern. Werden die richtigen Daten an der richtigen Stelle erfasst? Wie wird mit fehlenden Daten umgegangen, was geschieht mit Datenlücken? Dies sind einige der Fragen zur Datenqualität, deren Beantwortung in 2022 wichtiger wird. Ohne das richtige Maß an Datenqualität kann die Verwendung von Daten zu falschen Schlussfolgerungen führen und keinen zusätzlichen Nutzen bringen. Es reicht nicht aus, Daten zu erfassen, sondern es ist auch entscheidend, dass die richtigen Daten in der richtigen Qualität erfasst und verwendet werden.
Ein ähnlich kritischer Faktor bei dieser Datenerfassung ist der Zugang zu den Daten und die Bereitstellung des Zugangs zu den Daten. Es reicht nicht aus, einfach nur alle verfügbaren Daten zu sammeln, und der Gesamtwert, der aus diesen Daten gezogen werden kann, wird dadurch nicht erhöht. Ein einfacher und unkomplizierter Zugang zu den Daten ist für den Erfolg eines jeden Daten- und Digitalisierungsprojekts entscheidend. Es muss sichergestellt werden, dass die richtigen Daten für die richtigen Nutzer leicht zugänglich sind, und zwar auf eine benutzerfreundliche Art und Weise, die auch die Interaktion und Analyse der Daten ermöglicht.
Container und Kubernetes
Unternehmen erwarten das Unmögliche von ihren Daten. Sie wollen schnellere Einblicke in größere Datenmengen zu geringeren Kosten. Die Versuchung ist groß, zu glauben, dass cloudbasierte Lösungen ohne Code dies bieten können, wobei einige den Untergang von Kubernetes angesichts der steigenden Zahl dieser Lösungen vorhersagen. Dabei werden Kubernetes und die Container-Technologie unterschätzt. Container und Kubernetes sind die treibende Kraft dahinter, wie die Branche die Art und Weise, wie wir Anwendungen erstellen und ausführen, neu erfindet und die Effizienz und Agilität der Unternehmens-IT vorantreibt. Ihre Beliebtheit wird bis 2022 sicher noch weiter zunehmen. Ein CIO, der die Frage „Wann gehen wir in die Cloud?“ nicht beantworten kann, wird in 2022 wahrscheinlich gefeuert werden. Das Ausmaß der Einführung von Cloud-Technologie war in den letzten Jahren astronomisch, wird sich aber 2022 zunehmend auf die Nutzung der Vorteile der Einführung von Containern konzentrieren.