Unternehmen treiben ihre ESG-Ziele (Environment, Social, Governance) voran. Im Hinblick auf die Unternehmens-IT spielen einige Fokus-Bereiche eine besondere Rolle.
Mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen, das ist vielerorts bereits die Devise. Doch wo man dabei konkret anfangen soll, ist ein anderes Thema. Patrick Smith, CTO EMEA bei Pure Storage, hat einige Schlüsselbereiche identifiziert, auf die sich Unternehmen konzentrieren sollten, um wirksame Veränderungen herbeizuführen.
Um herauszufinden, wo Verbesserungen vorgenommen werden können, ist es essenziell, sich über die Energiekosten und -verbräuche im Klaren zu sein. Smith weißt darauf hin, dass manche Kosten einfach hingenommen werden, ohne dass sie genau gemessen werden. Das helfe nicht weiter. Nur wenn solche Größen gemessen werden, können sie quantifiziert und in der Folge verbessert werden.
Messungen zeigen an, wo sich die Haupt-Energiebraucher befinden. So lassen sich durch technologische Verbesserungen mitunter Kosteneinsparungen im Hinblick auf den Energieverbrauch erzielen. Lässt sich der Platzbedarf, zum Beispiel eines Rechenzentrums, verringern, kann sich das ebenfalls positiv auf den Stromverbrauch beziehungsweise geringere Kosten für das Rechenzentrum auswirken, so Smith.
Und was passiert am Ende der Lebensdauer mit einem Produkt? Hardware, die nach drei oder vier Jahren verschrottet wird, erhöhe die Umweltbelastung, gibt Smith zu bedenken. Alternativ könnten Unternehmen Technologie wählen, die von vornherein auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Diese müsse nicht alle paar Jahre ausgetauscht werden; um auf einem optimalen Stand zu bleiben, könne sie stattdessen aufgerüstet werden.
Über erzielte Fortschritte sollte offen und ehrlich kommuniziert werden, empfiehlt Smith. Wichtig sei die Einstellung, dass es hier nicht um einen Wettbewerb gehe, bei dem es Gewinner gibt, sondern um die Sache an sich. Vor allem nach innen müsse die gesamte Belegschaft einbezogen werden. Dabei helfen beispielsweise Nachhaltigkeits- oder ESG-Berichte, in denen die Unternehmensziele dargelegt werden. Kommunikation nach außen wiederum könne andere Unternehmen inspirieren.
Um alle Prozesse und Aktionen, die im Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit unternommen werden, zu kontrollieren, sei es laut Smith sinnvoll, dafür einen Beauftragten für Nachhaltigkeit zu ernennen. Diese Person sollte sicherstellen, dass die allgemeine Nachhaltigkeitsstrategie im gesamten Unternehmen bekannt ist und verstanden wird.
Smith weist darauf hin, dass es bereits eine Vielzahl von Standards gebe. Einige seien strenger als andere, zudem gebe es geografische Unterschiede; Europa habe im Allgemeinen einen Vorsprung, was das Bewusstsein und die Einführung angehe. Als guten Ausgangspunkt sieht Smith Standards wie EcoVadis oder die Science Based Targets Initiative (SBTI), da sie anerkannt, verstanden und respektiert werden. Darüber hinaus werde das Energy-Star-Rating, das für Haushaltsgeräte eingeführt wurde, nun auch auf die Unternehmens-IT angewandt.