Seit neun Jahren wartet das Systemhaus Haitec darauf, schwarze Zahlen zu schreiben, was auch daran lag, dass es in der Vorstandetage dieses Systemhauses ein Kommen und Gehen gab, seit der Unternehmensgründer und Ex-CEO Thomas Weiser 1999 durch einen tragischen Autounfall die Führung aus der Hand hatte geben müssen. Einen absoluten Tiefpunkt erlebte Haitec 2005 am Ende der Ära Christian Ruppert. Daten seines Rechners seien entwendet und manipuliert, Belege für Untreuedelikte gesammelt worden, was man eben so macht, wenn man einen CEO beerben will. Ruppert fühlte sich damals als Opfer einer Rufmordkampagne (CRN berichtete ). »Man« soll in diesem Fall Jochen Furch gewesen sein, der auf Rupperts Rausschmiss den Chefsessel bei Haitec einnahm. Der Verdacht auf Insidergeschäfte beim Softwarehaus CPU, für die sich Furch vor Gericht zu verantworten hatte, holte den Manager bei der Haitec AG ein. Zu einer Verurteilung hatte es nicht gelangt, aber die Gesundheit von Furch litt unter diesem Fall, wenn man dem offiziellen Grund seines Ausscheidens bei Haitec Glauben schenken will.
Einen anderen Verdacht hat Furchs Nachfolger, Haitec-Chef Nico Brunner, dagegen widerlegt. Nämlich den, das Systemhaus würde seit Weisers tragischem Ausscheiden nicht mehr auf die Beine kommen. Endlich konnte der CEO kürzlich für das Geschäftjahr 2006/2007 ein kleines Plus melden (Ebit von 0,1 Millionen Euro). Wenige Wochen später freilich, so will es das retardierende Moment im Drama, wird die Niederlage vor dem BGH verkünden. Zerknirscht gibt sich der Brunner deswegen nicht. Im Gegenteil. Nach dem heute bekannt gewordenen Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2007/2008 konnte Haitec in diesem Zeitraum ebenfalls einen kleinen Gewinn verbuchen. Erster Hoffungsschimmer im Sanierungsfall Haitec?