Die Glasfaser-Testmethoden, insbesondere für Sonderfälle, sind oft verwirrend. Wie und wann diese unterschiedlichen Testmethoden zur Anwendung kommen, zeigt der folgende Artikel auf und entmystifiziert Glasfaser-Testmethoden.
Die zur Dämpfungsmessung installierter Glasfasern mit einer Kombination aus Lichtquelle/Leistungsmesser (LSPM) verwendeten Methoden sind in einer Vielzahl von Normen gut dokumentiert. Manche davon beschreiben, wie ein Link getestet wird. Andere beschreiben, wie ein Kanal getestet wird. Link- und Kanaldämpfungen werden mithilfe der in verschiedenen Normen angegebenen Verfahren gemessen (s. Tabelle 1). Die Testmethoden, insbesondere für Sonderfälle, sind oft verwirrend. Dieser Artikel soll dabei helfen, zu klären, wie und wann diese unterschiedlichen Testmethoden zur Anwendung kommen.
Permanent-Link und -Kanal
Die Permanent-Link-Referenzebene berücksichtigt die Dämpfung der installierten Glasfaser und die Dämpfung der Anschlüsse an beiden Enden. Das Link kann noch weitere Anschlüsse und Spleiße haben. Die Dämpfung der Gerätekabel wird nicht berücksichtigt, da die Gerätekabel bei der Referenz- oder Dämpfungsmessung nicht verwendet werden (s. Abbildung 1).
Die Referenzebene des Kanals berücksichtigt die Dämpfung der installierten Glasfaser, Anschlüsse, Spleiße sowie die Dämpfung zwischen den Gerätekabeln und der installierten Verkabelung, die in den meisten Fällen das Permanent-Link bildet. Der Kanal berücksichtigt nicht die Dämpfung der Anschlüsse des Gerätekabels an das jeweilige Gerät (s. Abbildung 2).
Kabelkonfigurationen
Die Verkabelung kann auf folgende bekannte Weisen konfiguriert sein:
Es gibt fünf einzigartige Testmethoden zum Testen der vier Kabelkonfigurationen:
Die Gerätekabel- oder Kanalmethode
Die Ein-Kabel-Methode wird zum Testen von Links verwendet. Hierfür muss das Vorlaufkabel direkt an den Leistungsmesser für die Referenz angeschlossen werden, und es wird davon ausgegangen, dass der Leistungsmesser über einen austauschbaren Adapter verfügt. Sie kommt zur Anwendung, wenn die zu testende Verkabelung an den beiden Enden Adapter oder Buchsen hat. Die Ein-Kabel-Methode ist, wenn möglich, immer die bevorzugte Methode, da sie mit der geringsten Messunsicherheit behaftet ist.
Die Zwei-Kabel-Methode wird zum Testen von Links verwendet und kann zudem für zwei Verkabelungskonfigurationen verwendet warden. Zum einen, wenn das Kabel an beiden Enden Stecker hat. Zum anderen, wenn sich am einen Ende des Kabels ein Stecker und am anderen Ende ein Adapter befindet. Die Zwei-Kabel-Methode misst im Grunde die Verkabelung, jedoch nur einen der Endanschlüsse.
Die Drei-Kabel-Methode berücksichtigt nicht die Dämpfung an den beiden Anschlüssen der zu testenden Verkabelung. Sie kann zur Anwendung kommen, wenn an beiden Kabelenden Pigtails angespleißt und direkt an ein Übertragungsgerät angeschlossen sind. Diese Methode kann auch für Kanal-Tests verwendet werden, wenn bessere Methoden nicht praktisch umsetzbar sind.
Die erweiterte Drei-Kabel-Methode berücksichtigt die Dämpfung beider Anschlüsse an der zu testenden Verkabelung und kann für Linkmessungen verwendet warden. Diese Methode kann für Linkmessungen verwendet werden, wenn die Anschlüsse an den beiden Enden der Verkabelung verschieden sind, was die Anwendung der Ein-Kabel-Methode erschwert.
Die Gerätekabel-/Kanal-Testmethode kommt zur Anwendung, wenn an beiden Enden der Verkabelung Gerätekabel installiert sind, die an Übertragungsgeräte angeschlossen werden sollen. Diese Methode wird zur Messung der Kanaldämpfung verwendet. Diese Methode ist mit weniger Unsicherheiten behaftet als die Drei-Kabel-Methode, kann jedoch schwieriger anzuwenden sein.
Tabelle 1 fasst auf Englisch die bekannten Normen für Dämpfungsmessungen an installierten Glasfaserkabeln, die entsprechenden Testmethoden und vor allem deren Anwendungsgebiete zusammen. Eine sorgfältige Prüfung der Tabelle zeigt die Überschneidungen zwischen den verschiedenen Normen. Eine einzigartige Testmethode, die nur in einer einzigen Norm beschrieben ist, ist die Drei-Kabel-Methode.