Messtechnik

Kampf dem Staub

30. Juni 2017, 11:26 Uhr | Autor: Kashif Hussain / Redaktion: Diana Künstler
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Eine der vielen Herausforderungen für Netzbetreiber ist die unvermeidliche Verschmutzung der Glasfasern. Was bei der Störungssuche und der Sicherheit im Kontext Glasfaserreinigung zu beachten ist.

Im Rahmen der steigenden Verfügbarkeit der 4G-Technologie in Europa haben Betreiber bis dato enorm viel Kapital für den Auf- und Ausbau der entsprechenden Netzwerke aufgewendet. Allein Vodafone hat zwischen 2014 und 2016 nicht weniger als 23 Milliarden Euro in seine Netze und Dienstleistungen investiert. Wir sprechen hier von massiven Vorleistungen, die aber erst jetzt beginnen, sich so langsam zu amortisieren. Es sind aber nicht die anfänglichen Kosten, sondern die Wartung dieser teuren Netze, die bei den Betreibern im Fokus stehen. Einen Eindruck von dieser enormen Herausforderung vermitteln folgende Berechnungen: Der Investitionsaufwand westeuropäischer Mobilfunkbetreiber beläuft sich laut ABI Research auf satte 34 US-Dollar pro Abonnement.

Die sorgfältige Instandhaltung dieser Infrastruktur lässt sich mit der täglichen Hausreinigung vergleichen: Die Aufgabe hört nie auf. Dazu kommt noch eine Vielzahl an Problemen, für die sich nur selten auf Anhieb die richtige Lösung finden lässt. Dies aber ist für die Netzwerkbetreiber unerlässlich, um die Kundenbindung zu verbessern beziehungsweise die Servicequalität (Quality of Service, QoS) aufrechtzuerhalten.

Reinlichkeit der Basisstationen als absolute Notwendigkeit
Eine der vielen Herausforderungen für Betreiber ist die unvermeidliche Verschmutzung der Glasfasern. Staub und Partikel, die sich in der Luft befinden, sammeln sich auf den Faserendflächen. Dadurch kann die Netzverbindung teilweise eingeschränkt oder im schlimmsten Fall komplett unterbrochen werden. Eine bis ins Jahr 2001 zurückreichende Untersuchung hat ergeben, dass in 85 Prozent aller Fälle Verschmutzungen die Hauptursache für das Versagen von Glasfaserverbindungen waren. Mit traditionellen Konfigurationen und Prüfprotokollen für Basisstationen gestaltet sich die Identifizierung und Lösung dieses Problems als extrem zeitaufwendig – so sehr, dass viele Betreiber diese Ausfälle schon als akzeptablen Verlust abschreiben.

Ein weiteres häufiges Problem aktueller Netzwerkinfrastrukturen sind Störsignale, die Abdeckung, Kapazität, Durchsatz und damit die Servicequalität beeinträchtigen können. Und diese Auswirkungen sind sogar noch größer und unmittelbarer als bei verschmutzten Glasfasern. Die Ursache des Problems ist also klar, allerdings gestaltet sich die Suche nach den jeweiligen Störfaktoren oft sehr schwierig. Bis vor Kurzem war die für das Scannen nach Störsignalen verwendete Ausrüstung extrem schwer und unhandlich, das heißt Techniker mussten sich buchstäblich mit Schubkarren an Material bewaffnet auf die Suche machen. Dies trifft besonders auf städtische Umgebungen zu, in denen geografische Hindernisse ein weiteres Erschwernis bei der Suche darstellen. Dazu kann es sein, dass illegale, nicht lizenzierte oder unbeabsichtigte Signale von Zeit zu Zeit diskontinuierlich oder dauerhaft mit unterschiedlichen Frequenzen im Netzwerk auftauchen. So muss man nach der berühmten Nadel im Heuhaufen suchen, die sich dazu noch in ständiger Bewegung befindet.


  1. Kampf dem Staub
  2. Das menschliche Element
  3. Eine Verbindung der ungefährlichen Art

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