In Leipzig ist im März 2008 ein lokales DVB-T-Netz an den Start gegangen. Bisher wurden für DVB-T ausschließlich Hochleistungssender eingesetzt, die jeweils ein großes Sendegebiet abdecken.
Für die lokalen Radio- und TV-Anbieter sei dieser Verbreitungsweg keine Option, weil er zu teuer sei und ihre Verbreitungsgebiete nicht gezielt und lokal abgegrenzt versorgt werden könnten. In Leipzig wird DVB-T nun auch in einem kleinzelligen lokalen Netz abgestrahlt. Es besteht aus fünf Low-Power-Sendern, die nach Angaben von Mugler zusammen mit weniger als zwanzig Prozent des bisher zur Versorgung des Gebietes benötigten Energieeinsatzes auskommen. Erreicht würden mindestens 200.000 Haushalte und alle mobilen DVB-T-Empfänger in der Stadt. Träger des Modellprojektes ist die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien.
Mit der technischen Umsetzung wurde Mugler beauftragt. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine völlig neue Geräte- und Antennentechnik entwickelt. Herzstück des modular aufgebauten Gerätesystems sei ein Playout-Multiplexer, der es direkt am Sendestandort ermögliche, überregionale und lokale Programme zu einem gemeinsamen sendefähigen Bouquet zu multiplexen. Zur Abstrahlung sollen im Verlauf des Testbetriebes erstmals in Deutschland auch Drehfeld-Sendeantennen eingesetzt werden. Diese sorgten für einen verbesserten portablen und mobilen Empfang. „Dieses Netzkonzept verbunden mit unserem Gerätesystem bietet eine deutlich verbesserte lokale Versorgung mobiler Nutzer. Die Technik ist nicht nur für den Aufbau kleinzelliger DVB-T-Lokalnetze geeignet, sondern auch für den temporären Einsatz bei großen Events“, kommentiert Prof. Albrecht Mugler, Vorstand bei Mugler. Das Leipziger Projekt soll nachweisen, dass lokale Netze betriebswirtschaftlich umsetzbar sind. Für lokale Programmveranstalter senke das Low-Power-Netz die Einstiegsschwelle zu DVB-T erheblich ab. Sie können ihre Reichweiten durch das Hinzugewinnen mobiler Nutzer deutlich erhöhen. Mugler hat für die DVB-Technologien ein neuartiges Baukastensystem entwickelt. Dieses realisiert modular zusammensetzbare Funktionen von der Programmplanung über moderne Zuführungsmethoden und die digitale Aufbereitung bis hin zur Verbreitung eines fertigen Bouquets über DVB-T/-H.
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