Cloud-Computing

People-Cloud: Skalierbare Arbeitskraft aus der Wolke

26. September 2011, 11:05 Uhr | Prof. Dr. Gerhard Satzger, Robert Kern, Karlsruhe Service Research Institute (KSRI) Karlsruher Institut für Technologie (KIT) / IBM Deutschland.

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Erfahrungen aus der Praxis

Einsatz-Szenarien für das People-Cloud-Modell
Einsatz-Szenarien für das People-Cloud-Modell
© KIT/IBM

Um zu demonstrieren, dass sich die People-Cloud auch für komplexe und unternehmenskritische Aufgaben einsetzen lässt, hat das KIT das Konzept gemeinsam mit IBM anhand eines Szenarios aus dem Gesundheitswesen untersucht. Am Projekt waren außerdem eine private Krankenversicherung und das Callcenter-Unternehmen BUW aus Osnabrück beteiligt – siehe Kasten.

Ziel des Projekts ist daher, die automatische Kodierung der Diagnosen durch die People-Cloud manuell zu unterstützen und damit einen skalierbaren und flexiblen ICD-10-Kodierungsservice für private Krankenversicherungen anbieten zu können. Wegen der Vertraulichkeit der Daten wurde dabei nicht mit Internetnutzern sondern mit Callcenter-Mitarbeitern gearbeitet, die ohnehin insbesondere zur Mittagszeit nicht ausgelastet sind. Für das Callcenter ist die People-Cloud daher eine hervorragende Erweiterung des Geschäftsmodells und eine willkommene Abwechslung im Alltag.

Die People-Service-Plattform basiert im genannten Beispiel auf der Geschäftsprozess-Managementsoftware „IBM Web-Sphere Process Server“, die manuelle Arbeitsschritte in Geschäftsprozessen unterstützt und damit eine Basis für People-Cloud-Lösungen darstellt. Über ein Web-Interface können die Callcenter-Agenten die einzelnen Diagnosetexte kodieren. Die medizinische Expertise wird dabei von einem Kodierungstool des Unternehmens Semfinder aus der Schweiz bereitgestellt.

Die manuelle Arbeit beschränkt sich insofern auf die Klärung von besonders hartnäckigen Fällen anhand einer zusätzlichen Recherche im Internet. Der Prototyp für die People-Cloud-Plattform wurde übrigens von einem Studententeam im Rahmen des so genannten Business-Blue-Programms der IBM entwickelt, welches Studenten die Chance bietet, zehn Wochen lang im Team an einem herausfordernden Projekt zu einem innovativen Thema zu arbeiten.

Fazit und Ausblick
Doch die People-Cloud eignet sich nicht nur für Krankenkassen. Alle Unternehmen, die mit einer großen, aber schwankenden Zahl wiederkehrender Aufgaben zu kämpfen haben, könnten von der People-Cloud profitieren. „Das ICD-10-Projekt hat gezeigt, dass das Konzept weitaus mehr Potenzial bietet, als heute genutzt wird. In Unternehmensprozessen gibt es unzählige Einsatzmöglichkeiten, in denen die People-Cloud helfen kann, Ergebnisse schneller, günstiger und in höherer Qualität als bisher zu erbringen“, heißt es am KIT.


  1. People-Cloud: Skalierbare Arbeitskraft aus der Wolke
  2. Effizienz-Steigerung auf die andere Art
  3. Qualitätssicherung als Herausforderung
  4. Erfahrungen aus der Praxis
  5. People-Cloud im praktischen Einsatz

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu IBM Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu KIT - Karlsruher Institut für Technologie

Matchmaker+