Wirtschaftsminister Altmaier stimmte die Unternehmen bereits auf Lockerungen ein. Es werde Schritt für Schritt weniger Vorschriften geben, sagte der CDU-Politiker im "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen". "Ich glaube, dass die Idee, dass man zur Normalität zurückkehrt, sicherlich auch bedeutet, dass man dann dort, wo es Sinn macht, auch wieder vor Ort arbeiten kann."
Derzeit müssen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zweimal wöchentlich Schnelltests zur Verfügung stellen. Außerdem soll laut Infektionsschutzgesetz Arbeit im Homeoffice die Regel sein - zumindest bei Beschäftigten, die im Büro arbeiten. Die Unternehmen müssen das Arbeiten von zuhause ermöglichen, wenn keine zwingenden Gründe dagegen sprechen. Die Beschäftigten müssen dies im Normalfall auch annehmen. Beide Regelungen - die zu Tests und die zum Homeoffice - laufen nach bisheriger Planung ohnehin Ende Juni aus.
Nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbunds sind sie im Moment aber auf jeden Fall noch angemessen. "Auch wenn die Infektionszahlen endlich zurückgehen – wir haben die Pandemie noch lange nicht bewältigt", mahnte DGB-Chef Reiner Hoffmann. "Deswegen wäre es unverantwortlich, jetzt übereilt alle wirkungsvollen Mechanismen, die helfen, die Pandemie einzudämmen, über Bord zu werfen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Solange nicht ein Großteil der Beschäftigten vollständig geimpft sei, dürften sich die Arbeitgeber nicht aus der Verantwortung stehlen.
Das wollten sie auch gar nicht, betonte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter. Die Pflicht solle Ende Juni auslaufen - aber: "Das bedeutet nicht das Ende von Homeoffice oder Testen", betonte er. "Wir stehen auch ohne Bürokratie zu unseren Beschäftigten."