Datacenter Management

Mit intelligenter Netzwerkdokumentation visualisieren und planen

13. April 2022, 13:38 Uhr | Autorin: Dana Camus / Redaktion: Lukas Steiglechner
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Das eigene Netzwerk zu kennen, wird vor allem bei Störfällen oder Umzügen des Rechenzentrums wichtig. Eine vollumfängliche Netzwerkdokumentation mithilfe intelligenter Tools und Software kann Betreibern helfen, einen Überblick über ihr Netzwerk zu behalten.

Der Mehrwert einer Netzwerkdokumentation wird oft erst deutlich, wenn Störungen auftreten oder der Ausbau oder Umzug eines Rechenzentrums geplant werden. Wo der Fehler liegt, lässt sich mit alten Papierplänen oder Excel-Listen, die oftmals nicht aktuell sind, nicht immer nachvollziehen. Die Folge können lange Ausfallzeiten und hohe Downtime-Kosten sein. Ersichtlich ist auch nicht, wo mögliche Kapazitäten für einen Ausbau liegen. Im Falle eines Umzugs muss zunächst eine aufwändige Bestandsaufnahme durchgeführt werden.

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Informationen aus verschiedenen Quellen

Um eine Netzwerkdokumentation zu erstellen, können IT-Entscheider smarte Tools einsetzen, mit denen sich Störungen finden und beheben lassen. Eine solche Netzwerkdokumentation kann mit einer auf Datacenter Management ausgelegten Software auch einen Alltagsnutzen haben. Denn sie kann Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenführen und ermöglicht zielgenaue Abfragen. Wo genau zum Beispiel eine Trasse liegt, was womit verbunden oder wie hoch die Netzwerkauslastung ist, wo eine Störung liegen könnte – ein smartes Tool kann hierüber genau und schnell Auskunft geben.

Mit einer umfänglichen Netzwerkdokumentation lassen sich nicht nur ganze Wegstrecken durch das Netzwerk nachvollziehen, sondern auch Schrankaufbauten detailliert und mit einer vorherigen Konsistenzprüfung planen. Vor allem wachsende Netzwerke können so die Auslastung bis auf Portebene ermitteln und erkennen, wo freie Kapazitäten liegen. So soll sich Potenzial besser ausschöpfen lassen.

Schrankansichten im Detail visualisieren

Mit einer Software für Datacenter-Management lassen sich Schaltschränke vollumfänglich visualisieren. In ihren Bibliotheken bevorraten die Systeme tausende Vorlagen zu Schrankgestellen, Routern, Switches oder Ports. Idealerweise nutzen die Lösungen die Schwarmintelligenz, um ihren Vorlagendienst zu erweitern: Nutzer melden beispielsweise, wenn sie auf einer Messe ein neues Gerät erworben haben und der Softwarehersteller entwickelt dann das passende Gerätetemplate.

Schränke und ganze Schrankreihen lassen sich so bis ins Detail darstellen. Zudem lässt sich auch abbilden, welche Komponenten wie geschützt sind. So wird ersichtlich, wo noch Bedarf für eine weitere Sicherheitsmaßnahme liegen könnte. Völlig umfassend wird eine Netzwerkdokumentation, wenn sie nicht nur die aktiven Komponenten, sondern auch den Physical Layer mit einbezieht. Durchgeschnittene, gebrochene oder eingeklemmte Kabel sind häufige Ursachen für Netzwerkstörungen – diese lassen sich aber nur ausfindig machen, wenn auch eine Software für Kabelmanagement vorhanden ist. Wird auch die Layer-1-Schicht berücksichtigt, erfolgt der IT-Betrieb ITIL-konform (Information Technology Infrastructure Library) und erfüllt Regularien wie ISO 9001:200, Euro-Sox oder Basel II.

Schritt für Schritt planen

Umfänglich visualisierte Netzwerke können auch im Falle einer Umstrukturierung oder bei Rechenzentrumsumzügen einen Mehrwert bieten. Ist nämlich ersichtlich, was im Rechenzentrum vorhanden ist, lassen sich Veränderungen in der Rechenzentrumsinfrastruktur genauer und in kürzerer Zeit planen. Schrankreihen oder auch komplexe Serverlösungen können beispielsweise kopiert werden.

Mit einem smarten Tool lassen sich auch einzelne Arbeitsschritte projektgestützt durchführen: Für einzelne Mitarbeitende können – je nach ihren Befugnissen – Arbeitsaufträge erstellt werden. Mit einer mobilen App können Techniker oder externe Mitarbeiter ihre digitalen Arbeitsaufträge vor Ort einsehen und direkt bestätigen, wenn der Auftrag erfüllt ist. Projektleiter erhalten nach erfolgter Synchronisation eine Rückmeldung, was den Projektstatus stets aktuell und transparent hält.

Dana Camus, Manager Marketing, tripunkt GmbH


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