Login-Angaben und Passwörter ahnungsloser Online-Banking-Kunden stiehlt der Trojaners SpyEye, vor dem Norman jetzt warnt. Die neue Variante des Schädlings wird über manipulierte Webseiten verbreitet und erst dann aktiv, wenn der Anwender eine Online-Banking-Seite aufruft.
Der Trojaner greift ausschließlich die Login-Felder von Bank-Applikationen auf echten Webseiten an und transferiert mit Hilfe der dort gestohlenen Daten Geldbeträge auf Konten von Cyberkriminellen. Die neue SpyEye-Variante ist Anfang Februar bei Banken in Norwegen aufgetreten, hat aber auch Geldinstitute in anderen europäischen Ländern und Asien angegriffen. Nach Angaben von Norman könnte der Trojaner weiter modifiziert und bei jeder beliebigen Bank weltweit eingesetzt werden.
SpyEye erfasst Tastatureingaben, darunter die Online-Zugangsdaten von Bankkonten, und bindet befallene PCs in ein Botnetz ein. Besonders gemein: Der Trojaner kann laufende Online-Banking-Prozesse manipulieren und Überweisungen umleiten. Dazu überwacht der Schädling den Zugriff des Browsers auf die Webseite bestimmter Geldinstitute. Je nach dem Authentifizierungsmechanismus, den die Bank-Anwendung verlangt, fügt der Trojaner spontan HTML-Code in die Seite ein, die auf dem Bildschirm des Nutzers geöffnet ist. Andere Versionen blenden auf der normalen Login-Seite zusätzliche Abfrage-Felder ein, über die dem Nutzer weitere für Transaktionen benötigte Angaben entlockt werden sollen.
Der Schadenscode ändert sich fortlaufend und kann so der Entdeckung durch Virenschutz-Produkte entgehen. Nutzer von Online-Banking erfahren häufig erst durch einen Anruf ihrer Bank, dass ihr PC infiziert ist. Einige Virenschutzlösungen, darunter auch die Software von Norman, sollen den »Bankräuber« jedoch erkennen können. Darüber hinaus stellt Norman kostenlos einen Malware Cleaner zur Säuberung befallener PCs zur Verfügung. Die Software unterstützt die Betriebssysteme Windows 98, Me, NT, 2000, XP, 2003, Vista, 2008 und 7.