Cyberangriff
Internationales Rotes Kreuz fällt Hackern zum Opfer
Daten von mehr als 500.000 Personen haben unbekannte Cyberkriminelle vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) erbeutet. Unter den betroffenen Personen sind auch besonders Schutzbedürftige. Das IKRK appelliert an die Täter.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist Ziel einer schweren Cyberattacke geworden. Hacker erbeuteten dabei am 19. Januar die Daten von über 515.000 Menschen, wie das IKRK mitteilte. Der Cyberangriffe hatte ein externes Unternehmen in der Schweiz abgezielt, welches die Daten im Auftrag des IKRK speichert. Diese Daten von rund 60 nationalen Dienststellen des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes weltweit beinhalteten Angaben von „höchst schutzbedürftigen“ Menschen. Unter anderem gehe es dabei um Vermisste, Inhaftierte oder Menschen, die durch Konflikte, Migration oder Katastrophen von ihren Familien getrennt wurden.
Das IKRK äußerte sich besorgt, dass diese Daten an die Öffentlichkeit gelangen oder missbraucht werden könnten. Dies mache die Pein und das Leid der Familien noch unerträglicher und stelle für die schutzbedürftigen Menschen ein noch größeres Risiko dar. „Wir sind entsetzt und ratlos, dass diese humanitäre Information angegriffen und kompromittiert wurde.“ Das IKRK betreut unter anderem die Aktion „Restoring Family Links“ zusammen mit dem weiteren Netzwerk des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes. Das Programm will Familienmitglieder wiedervereinen, die durch Katastrophen oder Konflikte getrennt wurden. Wegen des Hackerangriffs kann das IKRK derzeit diese humanitäre Hilfe nicht fortsetzen.
Vorerst habe das IKRK keine Hinweise auf die Hacker oder die Hintergründe der Cyberattacke. IKRK-Generaldirektor Robert Mardini appellierte an die Hacker, die Daten nicht weiterzugeben. „Bitte tun Sie das richtige. Teilen, verkaufen, streuen oder verwenden Sie diese Daten nicht.“
