Eröffnung Anfang 2024 anvisiert

Saarland plant Cyberausbildungszentrum für Polizei

4. Februar 2022, 7:21 Uhr | Quelle: dpa / Redaktion: Diana Künstler
Cybersicherheit, Forensik, Kriminalistik
© sirichai / 123rf

Kriminalität findet mehr und mehr auch im Internet statt. Der saarländische Innenminister reagiert darauf: Ein besonderes Ausbildungs- und Trainingszentrum soll Polizisten fit für das Thema Cybersicherheit machen.

Das Saarland will 4,2 Millionen Euro in die Errichtung eines Cyberausbildungs- und Trainingszentrums (CATZ) investieren. Innenminister Klaus Bouillon (CDU) zeigte sich am Donnerstag zuversichtlich, dass das Kabinett es einstimmig beschließen werde und im Sommer mit dem Neubau an der Fachhochschule für Verwaltung in Göttelborn begonnen werde. Anfang 2024 könnte dann das Zentrum bezogen werden.

Auf 1.000 Quadratmetern sollen Seminar- und Laborräume geschaffen werden, in denen Polizisten rund um das Thema Cybersicherheit geschult werden – etwa zu Hackerangriffen, Schutzmechanismen und Abwehrstrategien. Zudem gehe es darum, die Ermittlungen im Internet und Darknet zu stärken, um Finanz- und Wirtschaftsermittlungen, Social Media und digitale Forensik. Außerdem soll es einen Raum für einen Simulator geben, der Polizisten und professionelle Fahrer auf Gefahrensituationen im realen Verkehr vorbereitet.

„Wie sehr uns Gewaltkriminalität immer wieder herausfordert, haben wir gerade erst am Montag alle schmerzlich erleben müssen“, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) mit Blick auf die Polizisten-Morde in der Westpfalz. Die Trauer um die beiden Polizisten sei im Saarland sehr groß. Es sei ihm „ein ganz persönliches Anliegen“, dass die saarländische Polizei bestmöglich auf eine professionelle, zielgerichtete Aufgabenerfüllung vorbereitet werde – in personeller, technischer und infrastruktureller Hinsicht.

Für das Einsatztrainingszentrum in Göttelborn, das neue Polizeizentrum in Kirkel und den Neubau der Polizeiinspektion in Saarbrücken habe man über 110 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Nicht erst die schreckliche Tat von Kusel hat uns vor Augen geführt, dass etwas getan werden muss“, sagte Hans. Der Respekt vor der Polizei sei ebenso gesunken wie auch die Hemmschwelle für Beleidigungen, Schmähungen und tatsächliche Angriffe. „Wir werden das nicht dulden.“. Man stehe hinter der Polizei und tue alles, was möglich sei, um optimale Rahmenbedingungen für ihren gefährlichen Dienst zu schaffen. Dazu zählten neben der Sicherheitsausstattung auch moderne Diensträumlichkeiten und Ausbildungsstätten.

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