Microsoft beendet OEM-Verkauf

Abschied von Windows 7 Pro und 8.1

10. August 2016, 18:28 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

XP Reloaded

Trotz des OEM-Verkaufsendes wird Windows 7 noch eine Weile das meistgenutzte Microsoft-Betriebssystem bleiben
Trotz des OEM-Verkaufsendes wird Windows 7 noch eine Weile das meistgenutzte Microsoft-Betriebssystem bleiben
© Microsoft

Die alte Weisheit, wonach ein neues Betriebssystem aus dem Hause Microsoft auch die Hardware-Verkäufe ankurbelt, wird insbesondere durch die kostenlose Verteilung der aktuellen Version im ersten Jahr nicht bestätigt. Windows 10 hätte sogar genau den gegenteiligen Effekt gehabt, erklärt Gartners Research Director Ranjit Atwal im Gespräch mit CRN. Durch das kostenlose Upgrade hätten die meisten Kunden ihre noch funktionsfähigen PCs eben nicht durch neue ersetzt, sondern diese nur upgedatet, konstatiert Atwal. Und wenn doch ein Neukauf anstand, haben viele lieber zu den im Channel noch reichlich vorhandenen, günstigeren Windows 7- und Windows 8-Rechnern gegriffen und sich gegebenenfalls anschließend das Gratis-Upgrade gesichert. Im Unternehmensumfeld hat das nun anstehende Ende der OEM-Lizenzierung diesen Trend hin zu Windows 7 weiter verstärkt und zu einer signifikanten Verschiebung des Replacement-Cycles geführt.

Dementsprechend dürften die Auswirkungen des Moratoriums für Windows 7 Professional und 8.1 im B2B-Bereich besonders deutlich spürbar sein. Während viele Privatkunden und Kleinstunternehmen die kostenlose Upgrade-Möglichkeit auf Windows 10 genutzt haben, scheut die Mehrheit der Firmen den Umstieg derzeit noch. Durch diese beiden Effekte beeinflusst, ist im PC-Markt in den nächsten Monaten ein Abflauen der Neuverkäufe zu erwarten. So könnte für Microsoft, seine Hardware-Partner und den Handel gerade der große Erfolg von Windows 7 zu einem ähnlichen Problem führen wie dereinst bei XP, indem Windows 7 auch nach dem Erscheinen der zwei Nachfolger in der Praxis noch über Jahre das dominierende System bleibt – allen Sicherheitsbedenken und verpassten Neuerungen zum Trotz.


  1. Abschied von Windows 7 Pro und 8.1
  2. Windows 10 stagniert
  3. XP Reloaded

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