Bei betriebswirtschaftlichen Anwendungsprogrammen ist der Zusammenhang mit den geschäftlichen Anforderungen von zentraler Bedeutung. Software für ERP bündelt Funktionalität für das Finanz- oder Personalwesen mit operativen Vorgängen, etwa der Produktion oder der Distribution.
Im Prinzip ließen sich all diese Erfordernisse in einer einzigen umfassenden ERP-Instanz zusammenführen. Doch unterschiedliche Gegebenheiten und Anforderungen in Abteilungen und Geschäftsbereichen verhindern dies Montgomery zufolge oft. Nichtsdestoweniger sei das Bestreben da, den Bestand an Applikationen besser zu managen (Application Portfolio Management, APM). Dazu gehört es, den geschäftlichen Wert zu erfassen, die Kosten und die Risiken. Sodann geht es darum, zu planen, welche Applikationen im Hinblick auf geschäftliche und technologische Aspekte erneuert und welche ausgemustert werden sollten. Der Nutzen liegt auf der Hand, und furchtbar kompliziert scheint die Materie auch nicht zu sein, doch Montgomery rechnet in den nächsten fünf Jahren nicht mit einem Durchbruch entsprechender Softwarelösungen. Nichtsdestoweniger ist das Thema bei den Unternehmen strategisch relevant und stellt eine Anknüpfungsmöglichkeit für Berater dar.
Die Anwender suchen Lösungen für bestimmte Probleme. Sie wollen nicht primär Produkte der Kategorien ERP, CRM oder SCM kaufen, sondern ihre Geschäftsprozesse unterstützen. Innovative Ansätze passen außerdem oft nicht in die traditionellen Schubladen etablierter Hersteller, sodass Software anderer Anbieter integriert werden muss. »Vorhaben im Bereich Multi-Channel-Commerce betreffen in der Regel verschiedene Abteilungen und verändern Prozesse sowohl innerhalb der SAP-Landschaft als auch darüber hinaus«, weiß Eike Bieber, Consultant bei PAC.