Zum Start von Windows 10 vor fast einem Jahr hatte Microsoft prognostiziert, binnen drei Jahren werde es eine Milliarde Geräte mit dem neuen Betriebssystem geben. Nun räumt der Software-Konzern allerdings ein, das sei wohl nicht zu schaffen.
Im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte Terry Myerson, Chef der Windows and Devices Group bei Microsoft , auf der Entwicklerkonferenz »Build« das erste Mal davon gesprochen, Windows 10 werde innerhalb von drei Jahren auf mehr als einer Milliarde Geräte laufen. An dieser Zahl hielt der Software-Konzern in der Folge stets fest – immer im Hinterkopf behaltend, das neue Betriebssystem laufe schließlich nicht nur auf PCs und Notebooks, sondern auch auf Tablets, Smartphones, der Xbox, dem Surface Hub und anderen Geräten. Vor allem Entwickler sollten damit für Windows 10 gewonnen werden, könnten sie doch mit ihren Apps eine riesige Nutzerschaft erreichen und das auch noch auf den unterschiedlichsten Devices.
Nun, knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung von Windows 10, gibt es Microsoft zufolge bereits 350 Millionen Installationen des Betriebssystems. Im Prinzip wäre der Software-Konzern damit auf einem guten Weg, die Milliarde bis 2018 zu schaffen. Doch Ende des Monats läuft das kostenlose Upgrade-Angebot für Besitzer von Windows 7 und Windows 8.1 aus, weshalb davon auszugehen ist, dass die Installationsbasis ab August nicht mehr so schnell wächst wie bisher.
Das ist mittlerweile wohl auch Microsoft klar, denn gegenüber ZDNet räumte man ein, es werde mit der Milliarde wohl länger dauern. Kurios ist indes die Begründung: Der Fortschritt bisher sei gut, doch wegen der Konzentration auf das Geschäft mit Smartphone-Hardware werde man das Ziel nicht schaffen. Der neutrale Beobachter fragt sich da, ob die Abwicklung der Nokia-Gerätesparte wirklich so viele Ressourcen gebunden hat, dass Windows 10 ein Stück weit auf der Strecke blieb. Hätte Microsoft seine Phone-Palette nicht so sehr ausgedünnt und das Upgrade auf Windows 10 wie versprochen für alle Lumia-Modelle mit Windows Phone 8.1 ausgeliefert, würde Windows 10 wahrscheinlich schon auf deutlich mehr Geräten laufen.