Vor allem in Kombination mit der notwendigen Hardware bleibt Spiele-Software damit ein lukratives Geschäft für den Fachhandel. Der Umsatz mit reinen Gaming-Plattformen wie Konsolen und Handhelds ist im Vergleich zu 2014 um 6,6 Prozent auf 825 Millionen Euro gewachsen. Dazu kommen noch weitere, vom BIU nicht erfasste Hardware-Gebiete wie Gaming-PCs, Komponenten von der CPU bis zur Grafikkarte, sowie Zubehör und Peripheriegeräte. In diesem beratungsintensiven und oft auch margenstarken Segment hat der Handel noch immer eine sehr starke Position. Diese kann er langfristig durch die Erweiterung des Sortiments auf neue Spielkonzepte festigen. Insbesondere die so genannten »Hybrid Toys« sind hier ein vielversprechender Ansatz. Sie verbinden die Welt der klassischen Spielzeuge wie Sammelfiguren und Brettspiele mit interaktiven, meist kostenpflichtigen, Erweiterungen. »Diese übertragen die aus dem Download-Geschäft stammende Idee des Kaufs von zusätzlichen Spielinhalten ins Ladenregal vieler Händler«, erklärt Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU, im Interview mit CRN.
Zu den Vorreitern auf diesem Gebiet der konvergenten Spielideen zählen neben klassischen Spielzeugherstellern wie Lego und Disney auch Games-Schmieden wie Activision. Der Umsatz in diesem noch jungen Markt konnte von 47 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 72 Millionen Euro im vergangenen Jahr zulegen, Tendenz weiter stark steigend. Im Business-Bereich bietet sich unter dem Schlagwort »Gamification« eine ganz ähnliche neue Chance. »Aufgrund der vielen positiven Erfahrungen beim Einsatz von Serious Games und gamifizierten Anwendungen im beruflichen Umfeld gehen wir hier von einer starken Zunahme solcher Programme im Bereich der Weiterbildungen und der Arbeitswelt aus«, bestätigt Schenk. Immer mehr Unternehmen nutzen die Möglichkeiten, ihre Mitarbeiter spielerisch zu motivieren und bilden und brauchen dafür neben der passenden Hard- und Software auch umfassende Beratungsleistungen sowie individuelle Konzepte. Im Systemhaus-Bereich gibt es deshalb bereits erste Anbieter, die eigene Teams auf dieses Zukunftsthema ansetzen.