Vertrauen in Datensicherheit fehlt

Skepsis beim Online-Kauf

24. Juni 2016, 16:01 Uhr | Timo Scheibe
Viele Internetnutzer haben bereits schlechte Erfahrungen beim Online-Shopping gemacht

Immer mehr Deutsche kaufen im Internet. Dabei haben etwa zwei Drittel der Verbraucher laut einer Forsa-Studie negative Erfahrungen mit mangelhafter Ware oder Datensicherheit gemacht. Die Umfrage zeigt auch, dass sowohl Käufer als auch Onlineshop-Betreiber die gleichen Sorgen teilen.

Bequem im Internet einkaufen wird unter deutschen Verbrauchern immer populärer. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Spezialversichers Hiscox kaufen mittlerweile rund zwei Drittel der Bundesbürger online ein. Nicht immer sind sie mit dem Ergebnis zufrieden. 68 Prozent der 1.005 befragten Online-Einkäufer gaben an, dass sie bereits negative Erfahrungen beim Shoppen im Internet gemacht haben. In den meisten Fällen waren sie mit der Qualität des erworbenen Produkts oder mit dem Service unzufrieden. Aber auch das Thema Datenschutz bereitet den deutschen Online-Käufern Sorgen.

38 Prozent der Studienteilnehmer haben den Eindruck, dass ihre Kontaktdaten nach der Eingabe bei einem Onlineshop in die Hände Dritter gefallen sind. Von jedem Zwanzigsten sind sogar die Zahlungsinformationen bereits missbraucht worden. Vor allem bei persönlichen Kontaktdaten wie Anschrift oder E-Mail ist das Vertrauen der Verbraucher laut der Studie besonders niedrig. So geben 62 Prozent an, dass sie nicht glauben, dass sich ihre Daten bei den Onlineshops in guten Händen befinden.

Zudem wiegen für viele negative Erfahrungen in Bezug auf den Datenschutz schwerwiegender als mangelhafte Ware. Während 41 Prozent der Befragten, die mit dem gekauften Produkt unzufrieden waren, nicht erneut dort einkaufen würden, sind es im Falle eines Datenverlusts oder -missbrauchs sogar 72 Prozent. Sie würden die besagte Onlineplattform nicht nur meiden, sondern auch ihren Freunden oder Familien abraten, dort einzukaufen. Überraschend ist hierbei, dass auch die Betreiber der Shops die Sorgen ihrer Nutzer teilen.

So haben laut einer ergänzenden Umfrage unter professionellen Shopbetreibern von Hiscox 69 Prozent der Befragten Angst vor einem Datenverlust. 63 Prozent fürchten sich vor Schäden beim Kunden durch ein von ihnen vertriebenes Produkt. Vor allem kleine und mittlere Shops sichern sich laut Hiscox zudem nur unzureichend ab. Viele besäßen nur eine Warenversicherung und keine für Produkthaftpflicht-, Vermögens- oder Cyberschäden.

Zudem sollten Onlinehändler neben dem Versicherungsschutz auch die IT-Sicherheit in ihrem Vorsorgeplan berücksichtigen. Neben einem Virenschutz auf allen Servern und Systemen seien Firewalls an allen Netzübergängen zu externen Netzen essenziell. Für größere Shops bietet sich laut Hiscox zudem ein abgestuftes Rechtekonzept an, das administrative Kennungen für die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten im Unternehmen beinhaltet. Backup-Lösungen auf separierten Systemen oder Datenträgern sollten regelmäßig getestet werden, damit im Ernstfall nicht sämtliche Daten verloren sind.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+