Ausbau von Hybrid-Meeting-Lösungen

HP kauft Poly für 3,3 Milliarden US-Dollar

30. März 2022, 7:30 Uhr | Diana Künstler
HP Presence Meeting Space Solution
Erst im Okotber 2021 hat HP sein neues Portfolio von Konferenz- und Kollaborationslösungen „HP Presence“ vorgestellt.
© HP

HP hat eine endgültige Vereinbarung zum Kauf von Poly bekanntgegeben. Mit der Übernahme des Herstellers von Konferenz- und Headsetlösungen möchte HP sein Geschäft für Peripheriegeräte und Personallösungen vorantreiben und ein umfängliches Portfolio an hybriden Arbeitslösungen schaffen.

HP hat am 28. März eine endgültige Vereinbarung zur Übernahme von Poly (vormals Plantronics und Polycom) bekanntgegeben. Es handelt sich nach Angaben des Konzerns um eine Bartransaktion für 40 US-Dollar pro Aktie, was einem Gesamtunternehmenswert von 3,3 Milliarden US-Dollar entspricht (circa 2,97 Milliarden Euro), einschließlich der Nettoverschuldung von Poly. „Der Aufstieg des Hybridbüros schafft eine einmalige Gelegenheit, die Art und Weise, wie Arbeit erledigt wird, neu zu definieren“, sagte Enrique Lores, Präsident und CEO von HP. „Durch die Kombination von HP und Poly entsteht ein führendes Portfolio an hybriden Arbeitslösungen für große und wachsende Märkte. Die starke Technologie von Poly, die ergänzende Markteinführung und das talentierte Team werden dazu beitragen, langfristiges profitables Wachstum voranzutreiben, während wir weiterhin ein stärkeres HP aufbauen.“

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Dave Shull, Poly
Dave Shull, CEO und Präsident von Poly: „Die Kombination gibt uns die Möglichkeit, dramatisch zu skalieren, neue Märkte und Kanäle zu erreichen und unsere Innovation mit einem gleichgesinnten Partner zu beschleunigen. Diese Transaktion bietet einen überzeugenden und sicheren Wert für unsere Aktionäre [...].“
© Poly

HP erhofft sich konkret, dass Poly dazu beitragen werde, das Wachstum und die Größe der HP-Geschäfte für Peripheriegeräte und Personallösungen voranzutreiben. Peripheriegeräte stellen laut HP eine Segmentchance von 110 Milliarden US-Dollar dar, die jährlich um 9 Prozent wachse, angetrieben durch den Bedarf an immersiveren Erfahrungen. Workforce-Lösungen hingegen würden eine Segmentchance von 120 Milliarden US-Dollar darstellen, die jährlich um 8 Prozent wachse, da Unternehmen in digitale Dienste investieren, um stärker verteilte IT-Ökosysteme einzurichten, zu verwalten und zu sichern. Die Geräte, Software und Services von Poly, kombiniert mit den Kompetenzen von HP in den Bereichen Datenverarbeitung, Geräteverwaltung und Sicherheit, sollen ein robustes Portfolio von Hybrid-Meeting-Lösungen ergeben.

Eric Yuan, Gründer und CEO von Zoom, stellt zudem neue Kooperationsmöglichkeiten in Aussicht. Erst Anfang März hatte man die gemeinsame Video-Collaboration-Suite „Room for Zoom“ vorgestellt. „Höchste Audio- und Videoqualität ist zu einem wesentlichen Bestandteil der Arbeit in allen Branchen geworden, ob im Büro, zu Hause oder unterwegs. Die Zusammenführung der Angebote von Poly und HP eröffnet neue Möglichkeiten für eine Partnerschaft mit Zoom und verwandelt jeden Raum in eine Drehscheibe für dynamische Videozusammenarbeit“, sagt Yuan.

Bis 2025 Umsatzsynergien in Höhe von 500 Millionen US-Dollar erwartet

HP geht davon aus, dass sich die Transaktion bei Abschluss sofort positiv auf das Umsatzwachstum, die Margen und den nicht GAAP-konformen Gewinn pro Aktie von HP auswirken werde. Man werde, so die Erwartungshaltung, in der Lage sein, Cross-Selling über die globalen kommerziellen und Verbraucher-Vertriebskanäle zu betreiben und gleichzeitig den Umsatz durch die Kombination der Produkte von Poly mit dem PC-Portfolio von HP zu steigern. Infolgedessen erwartet HP, bis zum Geschäftsjahr 2025 Umsatzsynergien in Höhe von 500 Millionen US-Dollar zu erzielen und das Umsatzwachstum von Poly in den ersten drei Jahren nach Abschluss auf eine CAGR von etwa 15 Prozent zu beschleunigen. Darüber hinaus prognostiziert der Konzern, dass die Transaktion die Betriebsmargen von Poly gegenüber dem derzeitigen Niveau bis zum Geschäftsjahr 2025 um etwa sechs Prozentpunkte verbessern werde, was auf Skaleneffizienzen in der Lieferkette, der Fertigung und den Gemeinkosten zurückzuführen ist.

Die Transaktion wird voraussichtlich bis Ende des Kalenderjahres 2022 abgeschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung der Poly-Aktionäre, der erforderlichen behördlichen Genehmigungen und der Erfüllung anderer üblicher Abschlussbedingungen. HP wird die Transaktion nach eigener Aussage durch eine Kombination aus Barmitteln und neuen Schulden finanzieren.


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