Wie verbreitet ist der hybride Arbeitsplatz in den Unternehmen? Dieser und weiteren Fragen geht eine Umfrage im Auftrag von Snom nach. Vier von zehn Befragten setzen demnach auf dieses Modell. Auch das Schreibtischtelefon sei, so wie man vermuten könne, nicht vom Smartphone abgelöst worden.
Das unabhängige Marktforschungsinstitut Norstat hat im März dieses Jahres im Auftrag von IP-Telefon-Hersteller Snom Technology eine repräsentative Umfrage zum Thema Hybrid Working und Telekommunikationsausstattung im Homeoffice durchgeführt. Gefragt wurden 4.822 Erwerbstätige (Firmen-Angestellte) aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien nach dem Besitz eines Tischtelefons im Büro, der damit verbundenen Zufriedenheit, inwieweit Hybrid Working ausgeübt werde und nach dem hierfür genutzten Kommunikations-Equipment. Die Ergebnisse seien laut Snom verblüffend, aber eindeutig: Die vorausgesagte Ablösung der Bürotelefone aufgrund sich verändernder Arbeitsmodi sei demnach ausgeblieben.
62 Prozent der Befragten nutzen demnach nach wie vor ein IP-Telefon in ihrem Büro. Vergleichsweise lag der Anteil von mit Firmentelefonen ausgestatteten Arbeitsplätzen im November 2021 bei 66 Prozent (in Deutschland sogar bei 60 Prozent). Diese minimale Veränderung (+/-) widerspreche Vermutetem und unterstreiche laut Snom wieder einmal die Bedeutung, die Unternehmen IP-Telefonen zuschreiben würden.
Diejenigen, die über ein Bürotelefon am Schreibtisch verfügen (3.003 Personen), wurden von Snom auch dazu befragt, wie zufrieden sie mit ihrem kabelgebundenen oder schnurlosten IP-Endgerät seien. 69 Prozent der Befragten aus allen fünf Regionen äußerten sich positiv und hoben unter anderem die damit verbundene Erreichbarkeit überall im Firmengebäude (36 Prozent in Deutschland), die Funktionsvielfalt (26 Prozent im Durchschnitt, 34 Prozent in Deutschland) und die Audioqualität des Endgerätes (8 Prozent) hervor.
Doch IP-Telefon ist nicht gleich IP-Telefon, dies auch eine Erkenntnis aus der Studie: Insgesamt 31 Prozent der Teilnehmenden erklärten, sie seien mit der Büro-Ausstattung unzufrieden. So klagten 15 Prozent darüber, dass man beim Einsatz an den Schreitisch gebunden sei, dass die Funktionalität eingeschränkt sei (10 Prozent) und zu guter Letzt beklagte sich auch ein kleiner Prozentsatz über das altbackene Design (6 Prozent) seines Gerätes.
Der Einzug neuer Arbeitsmodelle in Unternehmen ist einer der aktuellsten Trends im B2B-Umfeld. Die Studienteilnehmenden wurden deshalb über die eigene Erfahrung mit dem Hybrid Working befragt. Die Kluft zwischen der vom Markt angenommenen Durchdringung des Phänomens und der tatsächlicher Arbeitspraxis erweise sich aber laut Snom als besonders tief. Der von der Studie hervorgehobene Anteil der Angestellten, die tatsächlich das Hybrid-Working-Modell für sich nutzen, sei tatsächlich deutlich geringer als vermutet. Von den 3.003 Befragten mit Bürotelefon in den fünf Regionen würden vier von zehn Studienteilnehmenden flexiblere Arbeitsmodelle wie Homeworking oder Hybrid Working nutzen. Vorne liegen hier Großbritannien (mit 56 Prozent Hybrid Workern) und Spanien (50 Prozent). In Deutschland liegt der Anteil mobiler Arbeitnehmenden mit 39 Prozent klar hinter den italienischen (45 Prozent). Ganz anders in Frankreich: Hier arbeiten nur noch drei von zehn mobil.
Ähnliche Schwankungen ließ die Snom-Umfrage ebenfalls beim Telefonie-Equipment fürs Homeoffice verzeichnen. Anders als beim Bürotelefon, sind im Durchschnitt circa 81 Prozent der Studienteilnehmenden mit flexiblem Arbeitsmodell (1.295) mit ihrer Ausstattung für Geschäftsgespräche von zuhause aus zufrieden. In Deutschland fällt dieser Anteil auf 73 Prozent zurück, in Spanien steigt er auf 91 Prozent. Mit der Ausnahme von Spanien, wo 42 Prozent der Teilnehmenden die gesamte beziehungsweise die Hälfte der Kommunikation über Smartphone abwickeln, werden mobile Geräte eher sporadisch, allerdings im Durchschnitt von über drei Viertel der Befragten für geschäftliche Telefonate eingesetzt. Dabei weist Deutschland mit 66 Prozent der Befragten den geringsten Anteil an Smartphone-Nutzern aus, in Spanien sind es mit 87 Prozent, gefolgt von Italien (83 Prozent), UK (80 Prozent) und Frankreich (71 Prozent) deutlich mehr.
Bei Headsets verhält es sich hingegen in allen Regionen ähnlich. Im Durchschnitt tätigen 68 Prozent der Befragten Geschäftsanrufe mit Kopfhörern und nutzen diese ebenfalls meistens für die Hälfte der Arbeitswoche.
Obgleich die Umfrage keine numerischen Rückschlüsse darüber zulässt, ob die Mitarbeitenden oder die Unternehmen zurückhaltender gegenüber der Umstellung auf hybride Arbeitsmodi reagieren, kann man anhand der Aussagen bezüglich der Telekommunikationsausstattung und -Nutzung im Homeoffice erkennen, dass Unternehmen möglicherweise bereiter für diesen Wandel sind als ihre Angestellten: Bei der Ausstattung sticht eine Gemeinsamkeit unter allen Regionen hervor. Ob Smartphones oder Headsets, beides sind bei knapp zwei Drittel der Hybrid Worker Dienstgeräte, ergo vom Unternehmen gestelltes Equipment.
Die Studie bestätigt darüber hinaus die Vorreiterrolle Deutschlands bei der Vergabe geschäftlicher Ausstattung fürs Homeoffice. Bei Smartphones sind 67 Prozent Firmeneigentum, bei Headsets sogar 79 Prozent. Großbritannien kommt mit 63 Prozent bei Smartphones respektive 72 Prozent bei Headsets dem deutschen Spitzenwert unter allen Regionen am nächsten.
„Diese Hinweise aus dem tatsächlichen Büro- oder Homeoffice-Alltag sind für uns von großem Wert“, kommentiert Fabio Albanini, Head of International Sales bei Snom. „Anhand dieser Daten lässt sich eindeutig ermitteln, ob eine bestimmte Produktstrategie mit der Praxis und den Erwartungen der Endanwender übereinstimmt, und genau festlegen, ob ein Trend das Potenzial dazu hat, kurzfristig ein Umdenken einzuleiten.“