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Galerie: Nach Sex- oder Finanz-Skandalen

Galerie: Die spektakulärsten Manager-Rücktritte

Galerie: Mark Hurd, Ex-Chef von Hewlett Packard, ist nur das jüngste Mitglied in der Riege von IT-Managern, deren Karriere nach einem Skandal unsanft stoppte. Allerdings stolperten die meisten Kollegen von Hurd über finanzielle Verfehlungen mit oft erstaunlich großem Ausmaß.

Autor:Lars Bube • 26.8.2010

Zwar bestätigte sich der Vorwurf der sexuellen Belästigung, den Schauspielerin Jodie Fisher als Marketing-Mitarbeiterin des HP-Subunternehmens Hurd gegen ihn erhoben hatte, letztendlich nicht. Aber der Chairman des IT-Konzerns hatte der Frau, die sic
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Zwar bestätigte sich der Vorwurf der sexuellen Belästigung, den Schauspielerin Jodie Fisher als Marketing-Mitarbeiterin des HP-Subunternehmens Hurd gegen ihn erhoben hatte, letztendlich nicht. Aber der Chairman des IT-Konzerns hatte der Frau, die sich im Zuge des Skandals als seine Ex-Geliebte entpuppte, Geschenke gemacht und diese dann als Spesen abgerechnet. Damit hat er gegen den Verhaltenskodex von HP bei Geschäftsbeziehungen verstoßen und musste zurücktreten.
Sexuelle Begierden kamen auch Robert McCormick in mehrfacher Hinsicht teuer zu stehen. Der zum damaligen Zeitpunkt Chief Exekutive Officer des Internet-Dienstleisters besuchte im Oktober 2005 einen New Yorker Stripclub, wofür seine Firmen-Kreditkarte
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Sexuelle Begierden kamen auch Robert McCormick in mehrfacher Hinsicht teuer zu stehen. Der zum damaligen Zeitpunkt Chief Exekutive Officer des Internet-Dienstleisters besuchte im Oktober 2005 einen New Yorker Stripclub, wofür seine Firmen-Kreditkarte mit der stolzen Summe von 241 000 Dollar belastet wurde. Als American Express vor Gericht zog, weil diese Summe nicht begleichen wurde, wurde der Fall öffentlich. In der Presse unter anderem als »Schoß-Depp« verunglimpft, trat McCormick rund einen Monat später von seiner Chefrolle zurück.
Aber nicht über Sex-Skandale, sondern über finanzielle Verfehlungen stolperten IT-Manager vor allem. In Deutschland wurde beispielsweise dem Infineon-Manager Ulrich Schumacher auf der Hauptversammlug der AG »Selbstbedienungsmentalität« vorgeworfen, w
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Aber nicht über Sex-Skandale, sondern über finanzielle Verfehlungen stolperten IT-Manager vor allem. In Deutschland wurde beispielsweise dem Infineon-Manager Ulrich Schumacher auf der Hauptversammlug der AG »Selbstbedienungsmentalität« vorgeworfen, worauf er schließlich im Januar 2004, einige Monate später, zurücktrat. Die Ende 2005 aufgenommenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, vor allem wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung, mündeten im Oktober 2009 in einer 200 000 Euro Strafe-Auflage für Schumacher.
Auf dem internationalen ITK-Markt  finden sich allerdings weit schlimmere Vergehen als Schuhmachers, die zu spektakulären Rücktritten führten. Joseph Nacchio beispielsweise handelte als Qwest-CEO antizyklisch. Während der Aktienkurs des TK-Carriers a
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Auf dem internationalen ITK-Markt finden sich allerdings weit schlimmere Vergehen als Schuhmachers, die zu spektakulären Rücktritten führten. Joseph Nacchio beispielsweise handelte als Qwest-CEO antizyklisch. Während der Aktienkurs des TK-Carriers ab Juli 2000 von fast 60 auf etwa fünf Dollar fiel, ließ er sein Jahresgehalt von etwas über vier auf 27 Millionen Dollar ansteigen. Im Juni 2002 legte ihm das Qwest-Board Nacchio schließlich den Rücktritt nahe. Zudem wurde Nacchio wegen Insider-Handels angeklagt und im April 2007 in 19 Anklagepunkten für schuldig gesprochen. Die Strafe: Sechs Jahre Haft, 19 Millionen US-Dollar Strafe und Rückerstattung von 52 Millionen Dollar aus illegalen Aktiengeschäften.
Unter der Verantwortung von Sanjay Kumar wurden die Quartalsergebnisse von Computer Associates (später CA, Inc. und heute CA Technologies) künstlich in die Höhe getrieben, indem Software-Lizenzen rückdatiert wurden. Für diese künstliche Aufblähung de
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Unter der Verantwortung von Sanjay Kumar wurden die Quartalsergebnisse von Computer Associates (später CA, Inc. und heute CA Technologies) künstlich in die Höhe getrieben, indem Software-Lizenzen rückdatiert wurden. Für diese künstliche Aufblähung der Finanzergebnisse um hunderte Millionen Dollar musste sich Kumar, der im April 2004 seinen Chefsessel geräumt hatte, im Herbst 2006 schließlich vor Gericht verantworten. Diese verurteilte ihn zu zwölf Jahren Gefängnis und acht Millionen Dollar Geldstrafe.
Unter der Ägide von Stephen Gardner avancierte Adelphia zu einem der größten Kabelnetzbetreiber der USA. Diese Erfolgsgeschichte trübt, dass der CEO zusammen mit seinem Sohn Timothy, der als CFO tätig war, Banken, Kreditgeber und Investoren über die
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Unter der Ägide von Stephen Gardner avancierte Adelphia zu einem der größten Kabelnetzbetreiber der USA. Diese Erfolgsgeschichte trübt, dass der CEO zusammen mit seinem Sohn Timothy, der als CFO tätig war, Banken, Kreditgeber und Investoren über die finanzielle Lage des Unternehmens belogen haben. Erschwerend kam hinzu, dass Vater und Sohn 2,3 Milliarden Dollar des Firmenvermögens für eigene Zwecke genutzt haben. Der CEO musste 2002 zurücktreten und wurde 2005 wegen Verschwörung sowie Bank- und Wertpapierbetrugs zu 15 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt
Erst baute Bernhard Ebbers Worldcom innerhalb von zwei Jahrzehnten zur zweitgrößten Telefongesellschaft der USA auf. Im Laufe seiner letzten Jahre machte er sich dann des Bilanzbetruges mit einem Gesamtvolumen von unglaublichen elf Milliarden Dollar
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Erst baute Bernhard Ebbers Worldcom innerhalb von zwei Jahrzehnten zur zweitgrößten Telefongesellschaft der USA auf. Im Laufe seiner letzten Jahre machte er sich dann des Bilanzbetruges mit einem Gesamtvolumen von unglaublichen elf Milliarden Dollar schuldig. Ebbers trat im Oktober 2002 als Vorstandsvorsitzender zurück und wurde im Juli 2005 zu einer 25jährigen Haftstrafe verurteilt.
Auch Lee Kun-hee, CEO von Samsung, legte am 29. April 2008 sein Management-Amt nieder, nachdem gegen ihn Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung eingeleitet worden waren. Allerdings gelang dem Sohn des Firmengründers der Rücktritt vom Rücktritt. Nachd
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Auch Lee Kun-hee, CEO von Samsung, legte am 29. April 2008 sein Management-Amt nieder, nachdem gegen ihn Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung eingeleitet worden waren. Allerdings gelang dem Sohn des Firmengründers der Rücktritt vom Rücktritt. Nachdem er im Dezember 2009 von seiner dreijährigen Haftstrafe auf Bewährung wegen Untreue begnadigt worden war, konnte er nach zweijähriger Unterbrechung im März duieses Jahres auch sein Amt als Samsung-Chairman wiederaufnehmen.