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Galerie: Lazy Thursday: Geheime Marketingmaßnahmen

Galerie: Außergewöhnliche Wirtschaftsflauten erfordern außergewöhnliche Anstrengungen. Auch von den Marketingabteilungen von Weltunternehmen. Im stillen Kämmerchen arbeiten sie an (wirtschafts-) politisch korrekten Versionen ihrer Firmenlogos. Einige davon gerieten auf dubiosen Wegen ins Internet.

Autor:Bernd Reder • 30.4.2009

Keiner will mich: Wenn jemand Grund zum Jammern hat, dann die Hersteller der »Schluckspechte« unter den Automobilen – kurzum amerikanische-Firmen. Außer ein paar Scheichs mit eigener Ölquelle will keiner mehr ihre Karossen kaufen.
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Keiner will mich: Wenn jemand Grund zum Jammern hat, dann die Hersteller der »Schluckspechte« unter den Automobilen – kurzum amerikanische-Firmen. Außer ein paar Scheichs mit eigener Ölquelle will keiner mehr ihre Karossen kaufen.
Umso lobenswerter ist, dass sich offenkundig auch in den Chefetagen Zerknirschung breit macht. Der Vorstandvorsitzend kommt plötzlich mit dem Ford Ka ins Büro, und selbst Chrysler hat leichte, wenn auch stilistisch gelungene Modifikationen an seinem
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Umso lobenswerter ist, dass sich offenkundig auch in den Chefetagen Zerknirschung breit macht. Der Vorstandvorsitzend kommt plötzlich mit dem Ford Ka ins Büro, und selbst Chrysler hat leichte, wenn auch stilistisch gelungene Modifikationen an seinem Markenauftritt vorgenommen.
Der rassige Ackergaul: Der Trend hin zu Fahrrad und Roller lässt auch Automobil-Ikonen wie Ferrari nicht ungeschoren. Für sein neues Modell, das angeblich nur noch lächerliche 25 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen soll, haben sich die Italiener ein
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Der rassige Ackergaul: Der Trend hin zu Fahrrad und Roller lässt auch Automobil-Ikonen wie Ferrari nicht ungeschoren. Für sein neues Modell, das angeblich nur noch lächerliche 25 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen soll, haben sich die Italiener ein adäquates Symbol ausgedacht: statt des rassigen Rappen einen brav-biederen Ackergaul, ein Symbol für Erdverbundenheit und eine neue Bescheidenheit. Wenn schon ein Autobahnraser, dann wenigstens ein »grüner«.
Wer will gute Reifen haben? Kauft Reifen, Leute! Wenn nur noch Gefährte über die Straßen schleichen, die statt mit rasanten 18-Zoll-Niederquerschnitt-Sportreifen mit jämmerlichen Gummirädchen für 80 bis 90 km/h bestückt sind, leidet nicht nur der Fah
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Wer will gute Reifen haben? Kauft Reifen, Leute! Wenn nur noch Gefährte über die Straßen schleichen, die statt mit rasanten 18-Zoll-Niederquerschnitt-Sportreifen mit jämmerlichen Gummirädchen für 80 bis 90 km/h bestückt sind, leidet nicht nur der Fahrer. Auch die Reifenindustrie muss Federn lassen, zumal selbst die Formel 1 auf dem Ökotrip ist und nicht mehr als potenter Abnehmer in Frage kommt. Immerhin sieht Goodyear dieser Situation mutig ins Auge. Der neue Firmenname »Badyear« sagt uns Wankelmütigen: »Ein schlechtes Jahr – na und. Im nächsten geht es wieder voran!« Ein exzellentes Beispiel für positives Denken.
Life’s good – or bad? Apropos positives Denken, Aufbruchsstimmung in der Krise, »Chakka«: Werte wie diese will uns LG offenkundig nicht wirklich vermitteln. Stattdessen ein zwar an der Realität angelehnter, aber nach unserem Geschmack zu wenig optimi
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Life’s good – or bad? Apropos positives Denken, Aufbruchsstimmung in der Krise, »Chakka«: Werte wie diese will uns LG offenkundig nicht wirklich vermitteln. Stattdessen ein zwar an der Realität angelehnter, aber nach unserem Geschmack zu wenig optimistischer Markenauftritt. Dass das Leben hart ist, wissen wir selbst, meine Damen und Herren, ob mit oder ohne Ihre Produkte!
Keine Verbindung mit diesem Handy: Sollte Nokia etwa die Angst vor dem iPhone derart in die Knochen gefahren sein, dass die Finnen vor einem Emporkömmling namens Steve Jobs die Waffen strecken? Niemals! Die trübe Stimmung dürfte wohl eher auf den zu
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Keine Verbindung mit diesem Handy: Sollte Nokia etwa die Angst vor dem iPhone derart in die Knochen gefahren sein, dass die Finnen vor einem Emporkömmling namens Steve Jobs die Waffen strecken? Niemals! Die trübe Stimmung dürfte wohl eher auf den zu Ende gehenden langen arktischen Winter, inklusive schwindender Schnapsvorräte, zurückzuführen sein. Unser Rat: Weg mit dem defätistischen »Disconnecten« und stattdessen lieber Versuch Nummer 18 starten, den ultimativen iPhone-Killer zu entwickeln.
Fiasko mit oder für Cisco? Es ist ein haltloses Gerücht, dass sich Cisco Systems bei der Wahl seines neuen Slogans von Erfahrungsberichten der Käufer seiner Netzwerksysteme inspirieren ließ. Richtig ist dagegen, dass die Wallstreet, Banken und Versic
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Fiasko mit oder für Cisco? Es ist ein haltloses Gerücht, dass sich Cisco Systems bei der Wahl seines neuen Slogans von Erfahrungsberichten der Käufer seiner Netzwerksysteme inspirieren ließ. Richtig ist dagegen, dass die Wallstreet, Banken und Versicherungen zu den treuesten Kunden des Unternehmens zähl(t)en. Und nebenbei bemerkt auch zum erlesenen Kreis derjenigen Firmen, die sich die exquisit bepreisten Geräte leisten konnten. Bis die Rettungsmilliarden der Steuerzahlen bei diesen Unternehmen angekommen sind, ist Sparsamkeit angesagt – und Katerstimmung bei Cisco. In der Tat ein Fiasko.
Nicht viel übrig vom Äpfelchen: Auf den Spuren seines immer mehr abmagernden Chefs Steve Jobs wandelt Apple. Schwant dem Lieblings-IT-Lieferanten von Frauen und Kreativlingen, dass die Zeiten näher rücken, in denen leicht überteuerte Spielzeuge wie i
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Nicht viel übrig vom Äpfelchen: Auf den Spuren seines immer mehr abmagernden Chefs Steve Jobs wandelt Apple. Schwant dem Lieblings-IT-Lieferanten von Frauen und Kreativlingen, dass die Zeiten näher rücken, in denen leicht überteuerte Spielzeuge wie iPhones und iPods der normativen Kraft der faktisch vorhandenen Krise zum Opfer fallen? Aber vermutlich ist das neue Logo wieder einmal ein genialer Marketing-Schachzug, gewissermaßen ein Symbol für Green IT: zurück zu naturbelassenen, schmackhaften Äpfeln aus Bioproduktion – die genauso zum Anbeißen sind wie ein iPhone.
Dezent ins Stolpern geraten: Vielleicht sollte sich Apple ein Beispiel an Dell nehmen. Der Anbieter von PCs, Servern und Netzwerkgeräten bewahrt Haltung. Und das, obwohl sich Emporkömmling Acer derzeit anschickt, Dell auf seinem Heimatmarkt USA von P
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Dezent ins Stolpern geraten: Vielleicht sollte sich Apple ein Beispiel an Dell nehmen. Der Anbieter von PCs, Servern und Netzwerkgeräten bewahrt Haltung. Und das, obwohl sich Emporkömmling Acer derzeit anschickt, Dell auf seinem Heimatmarkt USA von Platz zwei in der Rangliste der größten PC-Hersteller zu verdrängen. In sublimer Form vermittelt uns Dell in seinem neu arrangierten Logo, dass da etwas aus dem Takt (oder gar Gleichgewicht?) geraten ist. Trotzdem macht das Signet Hoffnung, nach dem Motto »Das rücken wir schon wieder gerade«.
Down mit dem Jones: Börsianer müssen derzeit froh sein, wenn sie sie nicht bei Nennen ihres Berufs von geprellten Anlegern öffentlich geteert und gefedert werden. Angeblich haben es auch uneinsichtige Angehörige der letztgenannten Spezies durchgesetz
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Down mit dem Jones: Börsianer müssen derzeit froh sein, wenn sie sie nicht bei Nennen ihres Berufs von geprellten Anlegern öffentlich geteert und gefedert werden. Angeblich haben es auch uneinsichtige Angehörige der letztgenannten Spezies durchgesetzt, dass der Dowjones, Sinnbild des Turbokapitalismus und der immerwährend steigenden Kurse, eine leichte Korrektur seines Namens hinnehmen musste.
Und was ist mit den Deutschen? Der aufmerksame Beobachter wird festgestellt haben, dass deutsche Unternehmen in dieser Aufstellung fehlen. Keine Spur von BMW, Mercedes, der Hypo Real Estate oder diversen Landesbanken. Gott sei Dank hat wenigstens Adi
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Und was ist mit den Deutschen? Der aufmerksame Beobachter wird festgestellt haben, dass deutsche Unternehmen in dieser Aufstellung fehlen. Keine Spur von BMW, Mercedes, der Hypo Real Estate oder diversen Landesbanken. Gott sei Dank hat wenigstens Adidas die Zeichen der Zeit erkannt. Doch bei genauerem Hinsehen sind auch hier positive Zeichen zu erkennen: Der starke Sportlerfuß, der dem Logo einen Tritt verpasst, steckt in einem (na was wohl?) Sportschuh – von Adidas. Das kann nur eines bedeuten: »Wiederauferstehen aus Ruinen«. Aber hatten wir das nicht schon einmal in Deutschland, kombiniert mit »blühenden Landschaften«?
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