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Galerie: Aufgeschraubt

Galerie: Vier Smartwatches im Technik-Vergleich

Galerie: Die kleinen Computer am Handgelenk sollen den Blick aufs Smartphone überflüssig machen. Doch welche elektronischen Bauteile sind dafür sinnvoll? Wir lassen vier Kandidaten von Samsung und LG gegeneinander antreten.

Autor:Lars Bube • 28.7.2014

Welche elektronischen Bauteile stecken in einer Smartwatch? Um das zu klären, haben wir uns vier aktuelle Modelle ausgesucht: Die Samsung Gear Live (links), Gear 2 (rechts) und Gear Fit (oben) sowie die G Watch von LG (Mitte). Alle Uhren verbinden si
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Welche elektronischen Bauteile stecken in einer Smartwatch? Um das zu klären, haben wir uns vier aktuelle Modelle ausgesucht: Die Samsung Gear Live (links), Gear 2 (rechts) und Gear Fit (oben) sowie die G Watch von LG (Mitte). Alle Uhren verbinden sich via Bluetooth mit dem Smartphone und zeigen fortan nützliche Benachrichtigungen an - zum Beispiel die Uhrzeit. (Bild: Samsung, LG)
Gemeinsam ist den Smartwatches von Samsung und LG auch, dass sie sich recht mühelos öffnen lassen. Die Gehäuse sind lediglich mit standardmäßigen T5 Torx-Schrauben gesichert, was das Eindringen erleichtert. Allein die Gear Fit kommt ohne Schrauben da
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Gemeinsam ist den Smartwatches von Samsung und LG auch, dass sie sich recht mühelos öffnen lassen. Die Gehäuse sind lediglich mit standardmäßigen T5 Torx-Schrauben gesichert, was das Eindringen erleichtert. Allein die Gear Fit kommt ohne Schrauben daher, weshalb etwas Hitze notwendig wurde. Hat man sie einmal geöffnet, ... oben links: Samsung Gear 2, oben rechts: Samsung Gear Live, unten links: Samsung Gear Fit, unten rechts: LG G Watch (Bild: ifixit)
... sehen die Uhren recht ähnlich aus. Fast alle bestehen aus zwei Hälften - eine enthält den Akku, Kabel für die Stromversorgung und den Vibrationsmotor, die andere die Hauptplatine und das Display. Die Gear Fit tanzt wieder aus der Reihe: Die gesam
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... sehen die Uhren recht ähnlich aus. Fast alle bestehen aus zwei Hälften - eine enthält den Akku, Kabel für die Stromversorgung und den Vibrationsmotor, die andere die Hauptplatine und das Display. Die Gear Fit tanzt wieder aus der Reihe: Die gesamte Elektronik ist in engen Schichten übereinander gelagert - ein Tribut an die kompakte Bauweise der Sportuhr. oben links: Samsung Gear 2, oben rechts: Samsung Gear Live, unten links: Samsung Gear Fit, unten rechts: LG G Watch (Bild: ifixit)
Der Akku nimmt in jeder der Uhren den meisten Platz ein. Unterschiede gibt es jedoch bei der Kapazität. Den dicksten Akku spendiert LG seiner G Watch - 400 mAh (1,5 Wh). Das sind 33% mehr als die Konkurrenten von Samsung - Gear 2 und Gear Live müssen
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Der Akku nimmt in jeder der Uhren den meisten Platz ein. Unterschiede gibt es jedoch bei der Kapazität. Den dicksten Akku spendiert LG seiner G Watch - 400 mAh (1,5 Wh). Das sind 33% mehr als die Konkurrenten von Samsung - Gear 2 und Gear Live müssen sich mit 100 mAh weniger begnügen. Die Gear Fit kommt sogar mit geschätzten 210 mAh aus. Aufgrund des energiesparenden Prozessors, des genügsameren Betriebssystems und des kleineren Displays dürfte dieser gebogene Akku aber länger durchhalten als jener der Gear 2. Medienberichten zufolge etwa 3 bis 4 Tage lang. Noch einen Tick spannender als die Akkus ist der Blick auf... oben links: Samsung Gear 2, oben rechts: Samsung Gear Live, unten links: Samsung Gear Fit, unten rechts: LG G Watch (Bild: ifixit)
... die Motherboards der kleinen Gadgets. Im Bild ist die Platine der Samsung Gear 2, auf der wir folgende ICs erkennen: Auf der Vorderseite einen Samsung KMF5X0005M (rot, wahrscheinlich DRAM-Paket mit einer 1 GHz Dual-Core CPU darunter), einen Step-
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... die Motherboards der kleinen Gadgets. Im Bild ist die Platine der Samsung Gear 2, auf der wir folgende ICs erkennen: Auf der Vorderseite einen Samsung KMF5X0005M (rot, wahrscheinlich DRAM-Paket mit einer 1 GHz Dual-Core CPU darunter), einen Step-Up DC-DC Converter von Maxim Integrated (gelb, MAX77836 Niederspannungseingang, 3V/3.3V/5V/ regelbarer Output), einen ARM-Cortex-M4 Mikrocontroller von STMicroelectronics (grün, STM32F401B, 128KB Flashspeicher) sowie einen Chip von Motorola (orange, MPS14X 60X5V3 1410WeC). Auf der Rückseite ist weniger los, hier finden wir lediglich einen Audiocodec von BCD Semiconductor (pink, Y831), ein 6-Achsen-Gyroskop inklusive Beschleunigungsmesser von InvenSense (schwarz, MP65M) sowie einen Chip, der "0225E8 E225B4" gelabelt ist (blau). (Bild: ifixit)
Obwohl die Gear Live äußerlich kaum vom Schwestermodell Gear 2 zu unterscheiden ist, sieht die Hauptplatine völlig anders aus. Die Chips sind aber teilweise die gleichen, so finden wir hier ebenfalls den Step-Up DC-DC Converter von Maxim Integrated (
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Obwohl die Gear Live äußerlich kaum vom Schwestermodell Gear 2 zu unterscheiden ist, sieht die Hauptplatine völlig anders aus. Die Chips sind aber teilweise die gleichen, so finden wir hier ebenfalls den Step-Up DC-DC Converter von Maxim Integrated (rot, MAX77836 Niederspannungseingang, 3V/3.3V/5V/ regelbarer Output), das Gyroskop von InvenSense (pink, MP65M) oder die STMicroelectronics MCU (gelb, STM32F401B, ARM-Cortex M4 MCU mit 128KB Flash). Doch es gibt auch andere Bauteile, wie etwa den Samsung DRAM mit 512MB (grün, KMF5X0005A-A210), unter dem Qualcomms SoC APQ8026 schlummert. Auch der Bluetooth/WLAN-Receiver von Broadcom (orange, BCM4334W), der Power Management Chip von Qualcomm (blau, PM8226) oder das Mikrofon von InvenSense (schwarz, ICS-43430) finden sich nur auf dem Mainboard der Gear Live. (Bild: ifixit)
Zeit zu schauen, welche Komponenten Konkurrent LG verwendet. Auf der Voderseite der nahezu quadratischen Platine (links) dominiert der DRAM-Speicher von SK Hynix (rot, H9TU32A4GDMC, 512 MB). Darunter befindet sich das gleiche System on Chip wie bei d
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Zeit zu schauen, welche Komponenten Konkurrent LG verwendet. Auf der Voderseite der nahezu quadratischen Platine (links) dominiert der DRAM-Speicher von SK Hynix (rot, H9TU32A4GDMC, 512 MB). Darunter befindet sich das gleiche System on Chip wie bei der Gear Live, nämlich Qualcomms Sanpdragon 400 (1,2 GHz, APQ8026). Die LG G Watch teilt sich auch den Power Management IC mit der Gear Live (Qualcomm PM8226, orange, links). Weiterhin finden wir vorne ein Gyroskop (gelb, MPU-6515) und ein Mikrofon von InvenSense (grün, INMP441). Vom blauen Chip kennen wir nur die kryptische Bezeichnung "2407 DSH 12EDF". Auf der fast schon leeren Rückseite der Motherboards (rechts) verstecken sich zudem ein Touchscreen Controller aus dem hause Synaptics (rot, S3402B ClearPad 3400 Series) und ein Bluetooth 4.0 Controller von Broadcom (orange, BCM20715). (Bild: ifixit)
Deutlich enger geht es auf der Leiterplatte der Samsung Gear Fit zu. Hier sind die Chips auf engem Raum zusammengedrängt, zum Beispiel eine 32 bit ARM Cortex CPU mit 180 MHz von STMicroelectronics (rot, STM32F439ZI). Direkt daneben befinden sich der
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Deutlich enger geht es auf der Leiterplatte der Samsung Gear Fit zu. Hier sind die Chips auf engem Raum zusammengedrängt, zum Beispiel eine 32 bit ARM Cortex CPU mit 180 MHz von STMicroelectronics (rot, STM32F439ZI). Direkt daneben befinden sich der Flashspeicher (Macronix MX69V28F64, 128 MB, orange) sowie das 6-Achsen-Gyroskop, das abermals von InvenSense spendiert wird (MPU-6500, gelb). Etwas abseits auf der rechten Nebenplatine befindet sich ein Funkmodul von Boadcom (grün, BCM4334WKUBG, zweibandiges 802.11n/Bluetooth 4.0/FM Receiver). Rückseitig verbaut sind ein USB Transceiver von TI (schwarz, 1211A1), ein Chip von Maxim Integrated (blau, MAX77836, vermutlich für die Steuerung der Micro-USB-Schnittstelle und den Ladevorgang) plus ein IC von Melfas (pink, 8FM006A, wahrscheinlich der Touchscreen Controller). (Bild: ifixit)
Noch ein paar Besonderheiten aus dem Innenleben: Die Samsung Gear 2 verfügt als einziges Modell über eine integrierte Kamera. Die löst 2 Megapixel auf und kann Videos in 720p drehen. Von wem sie stammt ließ sich nicht ermitteln - es gibt lediglich de
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Noch ein paar Besonderheiten aus dem Innenleben: Die Samsung Gear 2 verfügt als einziges Modell über eine integrierte Kamera. Die löst 2 Megapixel auf und kann Videos in 720p drehen. Von wem sie stammt ließ sich nicht ermitteln - es gibt lediglich den Aufdruck "RINATO", italienisch für "wiedergeboren".In der Gear Live entdeckten wir eine Antenne, die mit "WiFi" etikettiert ist. Doch die Smartwatch ist gar nicht WLAN fähig. Ein Hinweis auf neue Funktionalitäten in künftigen Versionen? Der Hingucker der Gear Fit ist ohne Frage der gebogene Bildschirm, wenngleich er mit 432 x 128 Pixeln nur etwas mehr als die halbe Auflösung der anderen Gear-Modelle vorweisen kann. Rechts unten sehen wir den kleinen Gummiring, der die Uhren vor Wasser schützt. Das Ablösen klappte bei der LG G Watch problemlos. Tauchfest sind die vier Smartwatches jedoch nicht - das Zertifikat attestiert jeweils nur "Wasserdichtheit bis 1m für 30 Minuten". oben links: Samsung Gear 2, oben rechts: Samsung Gear Live, unten links: Samsung Gear Fit, unten rechts: LG G Watch (Bild: ifixit)
Allzu viele Teile braucht es nicht, damit sich eine Armbanduhr
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Allzu viele Teile braucht es nicht, damit sich eine Armbanduhr "smart" nennen darf. Alle vier Geräte sind laut ifixit sehr gut zu zugänglich und damit selbst zu reparieren. Das größte Verbesserungspotential gibt es wohl bei der Energieaufnahme - die Akku-Ausdauer reicht von einem bis hin zu maximal drei Tagen. Für eine Uhr ist das noch gewöhnungsbedürftig. Und dass, obwohl die Geräte die Verbindung ins Internet nach wie vor vom Smartphone geliefert bekommen. Damit stellt sich die Frage... (Bild: ifixit)
...wie sinnvoll die Anschaffung einer solchen Smartwatch überhaupt ist. Denn die kleinen Displays sind für die Touch-Bedienung oder das Lesen längerer Texte nicht wirklich komfortabel. Das Handy wird nicht ersetzt und an den
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...wie sinnvoll die Anschaffung einer solchen Smartwatch überhaupt ist. Denn die kleinen Displays sind für die Touch-Bedienung oder das Lesen längerer Texte nicht wirklich komfortabel. Das Handy wird nicht ersetzt und an den "Griff zum Smartphone" haben sich die meisten Anwender sowieso längst gewöhnt. Die cleveren Uhren können aber bei Zusatzfeatures punkten, so liefern Schrittzähler und Pulsmesser (z.B. in der Gear Live, links) gesundheitsrelevante Daten. Die Sprachsteuerung, etwa für die Texteingabe über Google (LG G Watch, rechts)), ist hingegen nur in ausgewählten Situationen nützlich. Oder wollen Sie Ihrem Sitznachbarn in der S-Bahn von der letzten Darmspiegelung berichten? (Bild: Samsung, LG)