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Galerie: Digitalpioniere

Galerie: Von Chancen und Herausforderungen

Galerie: Wir haben Digitalverantwortliche unterschiedlicher Märkte gefragt, worin sie die größten Chancen der Digitalen Transformation für ihre Branche im laufenden Jahr sehen. 14 Branchen, 14 Meinungen.

Autor:Redaktion: connect professional • 29.3.2023

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WERKSTOFFHERSTELLUNG

Walter Grüner ist Chief Information Officer (CIO) bei Covestro. Das Produktportfolio des Unternehmens besteht unter anderem aus Polyurethan- und Polycarbonat-Werkstoffen sowie Rohstoffen für Lacke und Klebstoffe. Rund 7.600 Mitarbeitende sind hierzulande an insgesamt sieben Standorten für den weltweit agierenden Polymer-Hersteller im Einsatz. Das sind knapp 43 Prozent der weltweiten Belegschaft. Ein Großteil von ihnen arbeitet in der Produktion, aber auch im Bereich Forschung, Logistik und der Verwaltung.

„Machen wir uns nichts vor: die aktuellen Krisen werden nicht plötzlich enden. Darum wird auch 2023 ein schwieriges Jahr – was aber auch große Chancen mit sich bringt. Wir werden deshalb unseren Kurs des verstärken Investments in digitale Technologien und Plattformen halten. Das unverändert hohe Digitalisierungsniveau wird uns helfen, die akuten Krisen zu überstehen, zum Beispiel indem wir die Effizienz unserer Anlagen steigern. Das führt zu niedrigerem Energieeinsatz und höheren Produktionsmargen. Damit ist uns, aber auch dem Wandel hin zu einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft, sehr geholfen. Covestro hat, zusätzlich zu bereits bestehenden Projekten, zwei agile Teams neugegründet, die sich allein um diese Thematik kümmern werden. Dabei setzen wir auf Cloud-basierte Analyseverfahren und Algorithmen. Letztere können eine sehr große Anzahl an Parametern gleichzeitig bewerten, was uns in der Produktion hilft, Prozesse in nie dagewesener Art zu optimieren.“

© Covestro
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AGRARTECHNIK

Jesús Ibáñez ist Geschäftsführer von Spherag. Das spanische agrartechnische Start-up wurde im Jahr 2020 gegründet. Es hat eine IoT-Lösung entwickelt, um Bewässerungsanlagen remote zu steuern und zu automatisieren. Diese Smart-Farm-Management-Plattform soll sich unabhängig von der Anbaukultur oder der verwendeten Bewässerungstechnik einsetzen lassen. Der Fernzugriff kann weltweit erfolgen. Ziele sind, Wasser zu sparen, den Einsatz von Düngemittel zu optimieren sowie den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

„Die Landwirtschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der mit den Erfordernissen der Produktionsoptimierung, gesetzlichen Anforderungen und den Qualitätsstandards der Verbraucher zusammenhängt. Zu diesen Faktoren kommen externe Bedingungen hinzu, vor allem der Klimawandel mit intensiveren und plötzlichen Wetterereignissen oder Wasserknappheit. Die Landwirte stehen somit vor einer schwierigen Zeit, in der sie die Integration technologischer Lösungen beschleunigen müssen. Dieser Wandel muss in Rekordzeit vollzogen werden. Die vielleicht größte Herausforderung besteht darin, wie die Landwirte ihre Betriebe in digitale und automatisierte Einrichtungen umwandeln können, die Kennzahlen und Leistungsberichte erstellen. Wir bei Spherag sehen, dass die Landwirte neugierig sind und immer mehr Interesse an der Digitalisierung der verschiedenen Elemente ihrer Anlagen zeigen (Düngemittel, Brunnen und Reservoirs, Zähler, Pumpen und Ventile...).“

© Spherag
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FLUGHAFENBETRIEB

Dorothea Brons ist Chief Information Officer (CIO) am Hamburg Airport, dem größten Flughafen Norddeutschlands. Seit Anfang 2022 verantwortet sie den Zentralbereich Information und Technologie Management. In Personalunion hat sie auch die Geschäftsführung von Tochtergesellschaft Airsys übernommen. Am Hamburg Airport sind insgesamt 15.000 Arbeitnehmer beschäftigt, davon arbeiten rund 2.000 Beschäftigte direkt bei der Flughafen Hamburg GmbH oder den Töchtergesellschaften.

„Machine Learning und künstliche Intelligenz werden in den nächsten Jahren für die Luftfahrtbranche erhebliche Fortschritte bringen. Am Flughafen Hamburg setzen wir Machine Learning zum Beispiel ein, um eine optimale Belegung der Flugzeugpositionen zu erzielen. Auch die Nutzung von 5G wird den Flughäfen viele Möglichkeiten bieten. Wir sind auf Connectivity angewiesen, da wir vermehrt datenbasierte Lösungen einsetzen. Darüber hinaus ermöglichen uns cloudbasierte Infrastrukturen, so schnell zu sein, wie es häufig von uns verlangt wird. Wir sind rein technologisch in der Lage, webbasierte Lösungen innerhalb einer Arbeitswoche zu entwickeln – von der Idee bis zur Einführungsreife. Gehen wir einmal weg von der Technik, sehe ich aber auch in den Mitarbeitenden große Chancen. In den letzten Jahren haben wir die Belegschaft sensibilisiert, Daten als Bereicherung zu empfinden. Dies zahlt sich nun aus. Denn die digitale Transformation ist vor allem ein erheblicher Kulturwandel.“

© Oliver Sorg
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ERSATZTEILHANDEL

Michiel Nijhuis ist CEO von Barts Parts. Dabei handelt es sich um eine Plattform für veraltete und schwer zu findende Agrar-Ersatzteile. Das Start-up wurde 2017 in Leiden/Niederlande gegründet und hat neue und originale Agrar-Ersatzteile von rund 1.600 Marken im Angebot. Anfangs hatten sich vor allem deutsche und niederländische Händler angeschlossen, 2019 kamen auch französische, spanische und italienische dazu. Seit dem Jahr 2020 ist das Start-up auf weltweites Wachstum ausgerichtet.

„Generell haben wir die Erfahrung gemacht, dass Händler im Landmaschinensektor im Vergleich zu anderen Branchen bei der Digitalisierung ein wenig hinterherhinken. Als BartsParts helfen wir Händlern, veraltete und seltener benötigte Ersatzteile – so genannte Langsamdreher – zu verkaufen; aber wir sehen, dass viele damit kämpfen, die Daten aus ihren Systemen zu bekommen. Das ist eine Kombination aus mehreren Faktoren, aber der Hauptgrund ist, dass die ERP-Software der Händler nur für das tägliche operative Geschäft genutzt wird und weniger für Managementinformationen. Hier liegen viele Chancen. Der Verkauf von Teilen erfolgt oft noch über Telefonate, E-Mails, Besuche und sogar Fax. Auf diese Weise sind die Prozesse nicht rationalisiert und nicht gut miteinander verbunden, was zu falschen Bestandsangaben führt. Durch eine bessere Digitalisierung können Händler ihre Lagerbestände besser verwalten und Langsamdreher verkaufen, bevor sie veraltet sind.“

© Barts Parts
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HOTELLERIE

Rob Hornman ist CEO der Flemings Hotels. Die Flemings Group mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1990 gegründet. Zur Flemings Gruppe zählen 13 Mid- und Upscale-Hotels, die in Familienbesitz sind. Die Flemings Hotels beschäftigen rund 500 MitarbeiterInnen.

„Im Zuge der Digitalisierung haben wir unsere komplette IT-Systemlandschaft überarbeitet. Darunter fielen effizientes Energiemanagement, digitale Housekeeping-Prozesse und Remote Work in der Reservierungsabteilung. Die verbesserten Arbeitsbedingungen machten uns als Arbeitgeber noch attraktiver. Als inhabergeführtes Hotelunternehmen stehen bei uns die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt. Nach dem Prinzip „High Tech, High Touch“ haben wir langwierige Prozesse automatisiert und mehr Zeit für die Interaktion mit unseren Gästen geschaffen. Durch die Installation von Check-In-Terminals und digitalen Shops sowie dem Abschaffen des Check-Outs gewinnen unsere Gäste Quality-Time. Unser Fokus für 2023 liegt auf den Bereichen AI und ML. Hier gibt es Innovationen, die sich auch in der Hotellerie anwenden lassen. Beispielsweise testen wir Chat-Bots und digitale Assistenten. Wir sehen darin eine große Chance, aber auch (Nachhol-)Bedarf.“

© Flemings Hotels
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MASCHINENBAU

Chris Trommer ist Head of Procurement bei KTR Systems. Das Maschinenbau-Unternehmen wurde 1959 im westfälischen Rheine gegründet. Es entwickelt und produziert mechanische Kupplungen, Bremsen, Kühler sowie Hydraulik-Komponenten für den Maschinen- und Anlagenbau. KTR Systems beschäftigt weltweit mehr als 1.100 Menschen und arbeitet mit einem globalen Netzwerk aus 24 Tochtergesellschaften, 90 Vertriebspartnern sowie Fertigungsstandorten in Brasilien, China, Deutschland, Indien, Taiwan und den USA.

„Gerade in solchen globalen Teams wie unseren wird die digitale Vernetzung immer entscheidender, denn sie hält alle Projektteilnehmer standortunabhängig immer auf demselben Stand. Für den von mir betreuten Bereich des indirekten Einkaufs sehe ich große Chancen mit dem fortschreitenden Ausbau der Digitalisierung und empfehle hierfür digitale Beschaffungsplattformen wie Simple System. Durchderen Prozessstrukturierung, Nutzerfreundlichkeit und damit insgesamt zeitsparend-schnelle, transparente Bestellvorgänge ergeben sich Einsparpotenziale. Durch die Verlagerung der ungeliebten, aufwändigen, „leeren“ Standardaufgaben ins Digitale bleibt mehr Zeit für die wirklich spannenden Bereiche unseres Jobs wie die strategische Planung. Damit geht eine Aufwertung des Berufsbilds des Einkäufers einher, was den gesamten Einkaufsbereich attraktiver macht und qualifizierten Fach-Nachwuchs anlockt.“

© KTR Systems
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TRAVELTECH

Lukas Zirker ist CEO & Founder von Midnightdeal.com. Das Traveltech-Start-up wurde 2017 in Wien gegründet. Über die Buchungsplattform können Kunden Hotelaufenthalte entweder zum Sofortpreis buchen oder per Auktion ein Wunschpreis-Gebot aufgeben.

„Auch 2023 sind die Tracking- und Targeting-Möglichkeiten eingeschränkt. Dies bedeutet: noch größeren Fokus auf First Party Data, eigene Kundendaten. Für einzelne Hotels wird hier die Partnerschaft mit stark vernetzten Marketplaces mit großen Newsletter-Listen ein Vorteil. Nachdem schon GPT-3 für Konversationen und Textgenerierung und DALL-E für Bildgenerierung beeindruckende Resultate gezeigt haben, kam Ende 2022 mit ChatGPT eine weitere Revolution im Bereich der künstlichen Intelligenz (AI). Für Hotels und Reiseanbieter bedeutet diese Technologie, dass noch mehr individueller Kundensupport, beispielsweise Livechat mit AI-Unterstützung, angeboten werden kann. Dank First Party Data und AI beginnt das Zeitalter der Hyperpersonalisierung: Kunden wollen maßgeschneiderte Angebote erhalten. Dies ist zum ersten Mal in hoher Qualität möglich. Midnightdeal bietet bereits die Personalisierung hinsichtlich des Reisebudgets an.“

© Midnightdeal
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PERSONALDIENSTLEISTUNGEN

Daniel Aumer ist Group CIO Randstad Germany & Switzerland. Das Leistungsportfolio von Randstadt reicht von klassischer Zeitarbeit über direkte Personalvermittlung bis hin zu spezialisierten Personallösungen.

„Randstad verfolgt den Ansatz „Tech & Touch”. Das bedeutet für uns, unseren Kolleg:innen, Kandidat:innen und auch unseren Kund:innen durch zielgerichtet entwickelte digitale Tools noch mehr Freiraum  für den persönlichen Austausch zu verschaffen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, Abläufe wie zum Beispiel Lohnabrechnung, digitale Krankmeldung, Personalplanung, Kommunikation oder Rechnungsstellung zu digitalisieren, weiter zu vereinfachen und damit deutliche Mehrwerte zu bieten. Denn eine einwandfreie und sinnvolle Digital Experience ist wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Arbeitgebermarke. Gerade beim aktuellen Arbeitskräftemangel ist es zudem wichtig, Systeme und Daten auch international noch besser zu vernetzen, damit wir Talente aus anderen Ländern erreichen und einheimischen Talenten interessante Möglichkeiten auf einem anderen Arbeitsmarkt anbieten können. Bei alldem hat Datensicherheit oberste Priorität.“

© Randstadt
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MASCHINENBAU

Matthias Schlotter ist Einkaufsleiter bei Schwäbische Werkzeugmaschinen. Das Unternehmen stellt Fertigungssysteme in der Metallbearbeitung her und ist im Bereich der mehrspindeligen Bearbeitungszentren für die Zerspanung von Materialien aller Art tätig. Der Hauptsitz befindet sich in Schramberg-Waldmössingen im Schwarzwald, weitere Standorte sind unter anderem in China, Frankreich und Nordamerika.

„Viele IT-Projekte sind immer noch mit zu hohem Implementierungsaufwand, Kosten und Fehleranfälligkeit verbunden. Für die Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes ist Digitalisierung einfach unumgänglich, vor allem, wenn Unternehmen weiter wachsen möchten. Da hilft die Bewegung hin zu einem vollständig digitalisierten Einkauf mit automatisierten Prozessen, wie sie uns mit Tacto, einer Einkaufssoftware für den industriellen Mittelstand, gelungen ist. Die Software zeigt relevante Zahlen, Daten und Fakten für den Einkauf unmittelbar und hilft so, Risiken zu identifizieren und passende Maßnahmen abzuleiten. Wir selbst konnten bereits wenige Wochen nach der Implementierung Einsparungen und Effizienzsteigerungen im Einkauf sowie der Lieferantenverwaltung verzeichnen.“

© Schwäbische Werkzeugmaschinen
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BAUCHEMIE

Philipp Utz ist Mitglied des Vorstands bei Uzin Utz. Der Hersteller von Systemprodukten für die Fußbodentechnik wurde im Jahr 1911 gegründet. Das Sortiment umfasst Produkte und Maschinen rund um Estrich, Boden, Fliesen und Parkett. Das Ulmer Unternehmen ist in 50 Ländern weltweit vertreten.z

„Durch die Entwicklungen der letzten Jahre stehen heute verschiedene digitale Tools zur Verfügung, durch die Bauprojekte effizienter gestaltet werden können. Die Konstruktionsdatenbank BIM bietet beispielsweise den Vorteil, dass unterschiedlichste Gewerke über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes reibungslos zusammenarbeiten können. Hier lässt sich ansetzen: Verschiedene Kommunikationstools ermöglichen es, die Zusammenarbeit und Kommunikation der Beteiligten auf dem Bau zu verbessern, wodurch Abläufe effizienter gestaltet werden können. Im Hinblick auf die Situation der aktuellen Kosten- und Materialentwicklung ist dies nicht unerheblich. Funktionierende Abläufe und der gezielte Einsatz von Ressourcen ist in dieser wirtschaftlichen Lage wichtiger denn je. Und diese immer weiter zu optimieren ist die größte Chance, die uns die Digitale Transformation in der Baubranche bietet.“

© Uzin Utz
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BAUGEWERBE

Xaver A. Haas ist Geschäftsführer von Haas Fertigbau, einem Holzfertigbauunternehmen. Gegründet 1972 als Zimmerei mit drei Mitarbeitern ist Haas heute mit 1.100 Beschäftigten an drei Standorten im niederbayerischen Falkenberg, in Österreich und Tschechien überregional präsent. Haas bedient die Geschäftsfelder Haus-, Gewerbe- und Industrie- und Landwirtschaftsbau. Wachstumsfelder sind Holzbausysteme und Wohnbau.

„In Zeiten, in denen Polykrisen zum Alltag gehören, sollten wir alle Chancen nutzen. Unser Anspruch ist es, mit unserem Team professionelle und systematische Holzgebäude zu errichten und dabei solide und nachhaltig zu wirtschaften. Wir investieren ständig in neue Maschinen und Anlagen und schöpfen die Chancen der Digitalisierung in der Projektabwicklung aus – vom Erstkontakt bis zur Schlüsselübergabe. Vor kurzem wurde der Haas Haus-Konfigurator gelauncht: Damit können Bauinteressierte ihr eigenes Traumhaus gestalten und kalkulieren. Mit unserem Haas Projektnavigator haben wir bereits vor Jahren begonnen, unsere Kunden mit auf die digitale Traumhaus-Reise zu nehmen. Bald gibt es dazu eine App, die das Baumanagement für den Kunden äußerst einfach und jederzeit möglich macht.“

© Haas Fertigbau
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ENERGIEVERSORGER

Jörg Ochs ist seit 2019 Leiter der IT bei den Stadtwerken München (SWM) und verantwortet die Digitalisierung der öffentlichen Infrastruktur der Stadt. Darunter fällt unter anderem die Energie- und Trinkwasserversorgung sowie das Netzmanagement, aber auch der Betrieb von städtischen Hallen- und Freibädern.

„Wir sehen die Digitale Transformation als Chance, die alle Bereiche des Unternehmens durchdringt, von Energie (Strom, Erdgas, Fernwärme, Fernkälte) über Infrastruktur, Trinkwasser, Bäder bis hin zur Mobilität.Betrachtet man die Aspekte der Digitalen Transformation für die IT der SWM, lassen sich wichtige Handlungsfelder identifizieren, an denen wir 2023 arbeiten werden: Zum einen rückt die möglichst crossfunktionale End-to-End-Verantwortung weiter in den Vordergrund. Zum anderen wird der Kundenfokus noch weiter gestärkt: Produkte und Lösungen müssen künftig noch flexibler, zielgerichteter und effizienter entlang der tatsächlichen Geschäftsbedürfnisse erarbeitet und bereitgestellt werden. Hier gilt es, auch die Mitarbeiter*innen mitzunehmen, ihre Fähigkeiten nachhaltig weiterzuentwickeln und die Arbeitsplätze von morgen bereits jetzt für wichtige Fachkräfte attraktiv zu gestalten.“

© Oliver Bodmer
Willenbrock Fördertechnik Ulrike Meye
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INTRALOGISTIK

Ulrike Meyer ist Geschäftsführerin von Willenbrock Fördertechnik. Das Unternehmen wurde 1962 gegründet. Zum Kerngeschäft zählen der Verkauf neuer und gebrauchter Flurförderzeuge sowie deren Vermietung. Zudem bietet das Unternehmen Dienstleistungen an und entwickelt Lösungen für die Intralogistik. Das Angebot reicht dabei von Service, Reparatur und Wartung über Ersatzteilversorgung bis hin zur Logistikberatung.

„Nur Unternehmen, die in der Lage sind, Daten effektiv zu sammeln, aufzubereiten und an ihre Mitarbeiter weiterzugeben, können von der digitalen Transformation profitieren. Denn solche Unternehmen nutzen Daten beziehungsweise die Erkenntnisse aus ihnen, um ihre Effizienz und
Entscheidungsfindung zu verbessern. Die Bereitstellung aufbereiteter Daten an die Mitarbeitenden fördert die Zusammenarbeit, das Wissensmanagement und den Wissenstransfer im Unternehmen. Auch angesichts des Nachwuchskräftemangels, der an der Branche Logistik und Flurförderzeuge nicht spurlos vorbeigeht, ist dieser Wissens- und Know-how-Transfer von der in Rente gehenden Generation auf die nachfolgenden Generationen sehr wichtig. Ich vertraue aber vollständig darauf, dass smarte Digitalisierung auch in Zukunft viele Probleme gar nicht erst aufkommen beziehungsweise schnell lösen wird.“ 

© Willenbrock
BLG Jakub Piotrowski
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LOGISTIK-DIENSTLEISTUNGEN

Jakub Piotrowski fungiert seit November 2020 als CIO und CDO (Chief Digital Officer) bei der BLG Logistics Group in Bremen. Der Diplom-Informatiker ist bereits seit April 2012 in dem Unternehmen. Das Seehafen- und Logistikunternehmen mit rund 6.000 Mitarbeitern am Bremer Hauptsitz bedient Automobil-, Industrie- und Handelskunden.

„Fachkräftemangel, Geopolitik, Inflation und Klimawandel: Digitale Transformation ist für BLG Logistics ein zentraler Teil unserer Antwort auf die globalen Herausforderungen. Die Analyse großer Datenmengen ermöglicht uns tiefe Einblicke in die Prozesse. Eine hohe Verfügbarkeit von Daten gepaart mit intelligenten Algorithmen erlaubt es uns, Prognosen über Auftragsbearbeitungen oder mögliche Engpasssituationen für unsere Kunden zu erstellen. Wir schaffen transparente und energieeffiziente Prozesse und Warenströme durch die Vernetzung logistischer Objekte zum Beispiel im Rahmen des IoT. Durch die Automatisierung monotoner Prozesse reduzieren wir Aufwände und schonen Personalressourcen. Dank digitaler Transformation können wir unser Leistungsportfolio durch neue Produkte, Services und Geschäftsmodelle optimieren und erweitern. Das können zum Beispiel Lösungen im Umfeld einer transparenten Supply Chain oder im Bereich Digitaler Zwilling sein.“

© BLG