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Galerie: Praxiswissen Solid State Drives

Galerie: Windows 7 für SSD-Betrieb optimieren

Galerie: Um die Vorteile eines Solid State Drives voll ausnutzen zu können, reicht es meist nicht das Laufwerk einfach nur zu installieren. Vielmehr müssen auch dem Betriebssystem einige Parameter mitgegeben werden, um die maximale Performance und Lebensdauer zu erreichen

Autor:Redaktion connect-professional • 17.3.2011

1 Tipp: Die ständige Systemüberwachung verursacht sehr viele Schreibvorgänge auf einer Festplatte. Für SSDs ist es gesünder, wenn der Dienst abgestellt wird.

Wiederherstellung deaktivieren

Seit Windows Vista ist die Wiederherstellungsfunktion m
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1 Tipp: Die ständige Systemüberwachung verursacht sehr viele Schreibvorgänge auf einer Festplatte. Für SSDs ist es gesünder, wenn der Dienst abgestellt wird. Wiederherstellung deaktivieren Seit Windows Vista ist die Wiederherstellungsfunktion mit einer praktischen Dateisicherung verknüpft. In der so genannten Schattenkopie sichert das System ältere Dateiversionen, wenn der Dienst aktiv ist – und das ist er immer, wenn man ihn nicht abschaltet. An sich ist dieser im Hintergrund laufende Service eine feine Sache. Es gibt nur ein Problem: Die automatische Wiederherstellung schreibt ständig Daten auf die Festplatte. Genau das wollen wir bei SSDs ja nicht. Und leider kann man den Speicherort dieser Daten auch nicht auf ein anderes Laufwerk verschieben, so wie dies bei der Server-Variante des Betriebssystems möglich ist. Ausgerechnet bei Windows 7 hat Microsoft darauf verzichtet, die Schattenkopie-Dateien auf ein anderes Laufwerk auslagern zu können. Wiederherstellungsdaten können also nur auf dem selben Laufwerk gespeichert werden, für das sie auch erhoben werden. Leider funktioniert die Systemwiederherstellung per Wiederherstellungspunkt nur dann vollständig, wenn man diese für die Systemfestplatte (meist Laufwerksbuchstabe C) aktiviert hat. Der Dienst ist sehr eifrig und schreibt ständig Daten. 1 Tipp: Wir empfehlen, die Systemwiederherstellung komplett abzuschalten. Am schnellsten kommt man über die Tastenkombination > Windowstaste + Pause > Computerschutz zu den Einstellungen der Systemwiederherstellung. Wählen Sie die SSD aus und klicken dann auf Konfigurieren.... Im Dialogfenster aktivieren Sie den dritten Radiobutton Computerschutz deaktivieren. Windows 7 kann nach der Deaktivierung der Wiederherstellungsfunktion für die Systempartition keine Wiederherstellungspunkte mehr erzeugen oder aufrufen. Für andere Festplatten im System steht die Funktion Nur vorherige Dateiversionen wiederherstellen aber noch zur Verfügung. Das bedeutet, dass Sie abgesicherte Dateiversionen per rechtem Mausklick aus der Schattenkopie exportieren können.
2 Tipp: Windows 7 nimmt die SSD aus der Auswahl für die automatische Defragmentierung heraus. Das ist gut so, denn SSDs sollte man auf keinen Fall defragmentieren.

Defragementierung dediziert abschalten

Windows Vista und Windows 7 verfügen über
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2 Tipp: Windows 7 nimmt die SSD aus der Auswahl für die automatische Defragmentierung heraus. Das ist gut so, denn SSDs sollte man auf keinen Fall defragmentieren. Defragementierung dediziert abschalten Windows Vista und Windows 7 verfügen über eine automatische Defragmentierung der Festplatten, die zeitlich gesteuert ist. Die Defragmentierung schaltet Windows 7 im Gegensatz zu Vista bei korrekter Erkennung einer SSD für diese selbstständig ab. Überprüfen Sie aber auf jeden Fall, ob der Service auch wirklich abgeschaltet wurde. 2 Tipp: Für SSD-Festplatten ist eine Defragmentierung völlig unnötig, das ständige Umschichten der Daten verkürzt nur die Lebensdauer des Datenträgers. Direkte Vergleichstests haben sogar gezeigt, dass SSDs nach einer Defragmentierung langsamer wurden als sie es vor der Säuberung waren. Am einfachsten kommt man zum Defragmentierungs-Tool über > Start > Suchfeld-Eingabe: Defragmentierung. Im Dialogfenster wählt man > Zeitplan konfigurieren... > Datenträger auswählen.... Wenn Windows 7 die SSD korrekt erkannt hat, wird sie in dieser Liste auch nicht mehr aufgeführt. Wird der Flashspeicher in der Auflistung noch angezeigt, begeben Sie sich auf Fehlersuche mithilfe des Artikels aus der letzten Ausgabe (Heft DVD). Sie können hier entweder die Defragmentierung komplett abschalten, indem das Häkchen bei Alle Datenträger auswählen entfernt wird, oder Sie stellen den Zeitplaner so ein, dass die mechanischen Festplatten regelmäßig defragmentiert werden. Normale HDDs laufen schneller, wenn sie defragmentiert sind, deshalb empfehlen wir die Kombi-Lösung: SSDs in Ruhe lassen, HDDs optimieren und bereinigen. Ein komplettes Abschalten der Windows-Defragmentierfunktion ist nur dann sinnvoll, wenn man einen externen Defragmentierer einsetzt, wie beispielsweise den von O&O.
Tipp 3: Im Registry Editor setzt man Prefetch und Superfetch außer Gefecht, indem man den DWORD-Wert auf Null setzt.

Prefetch, Superfetch und Ready Boost

Prefetch wurde mit Windows XP eingeführt und besteht aus zwei Funktionen. Der Dienst beoba
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Tipp 3: Im Registry Editor setzt man Prefetch und Superfetch außer Gefecht, indem man den DWORD-Wert auf Null setzt. Prefetch, Superfetch und Ready Boost Prefetch wurde mit Windows XP eingeführt und besteht aus zwei Funktionen. Der Dienst beobachtet das Anwenderverhalten. Wenn ein Nutzer nach dem Einschalten des PCs sehr häufig beispielsweise den Browser und das E-Mail-Programm startet, dann merkt sich Prefetch das und lädt diese Programme schon in den Arbeitsspeicher, bevor sie gestartet werden. Eine feine Sache, denn das bringt Geschwindigkeit. Prefetch ordnet die Programme aber auch auf der Festplatte so an, dass sie möglichst schnell starten. Das ist für mechanische Festplatten sinnvoll, für SSDs aber nicht nur unnötig, sondern destruktiv. Der Lesezugriff auf SSDs ist so hoch, dass man gut auf den minimalen Geschwindigkeitsvorteil verzichten kann, wenn dadurch überflüssige Schreibvorgänge auf die SSD vermieden werden. Wir empfehlen deshalb, Prefetch zu deaktivieren. Superfetch ist eine Erweiterung der Prefetch-Idee. Dieser Dienst beobachtet nicht nur das Startverhalten des PCs, er überwacht das Arbeitsverhalten des Anwenders nonstop. Hat ein Anwender beispielsweise zwei Programme geöffnet und eines davon wurde in die Auslagerungsdatei auf die Festplatte geschrieben, dann reserviert sich Superfetch Hauptspeicherplatz und liest das zweite Programm wieder in den Speicher ein, bevor der Anwender zu diesem Programm zurückgekehrt ist. Ungünstig ist das für die SSD dann, wenn der Anwender ein anderes, drittes Programm startet und es nicht genügend Platz im Hauptspeicher gibt, sodass die Auslagerungsdatei auf der Festplatte beschrieben wird. Unnötiges Beschreiben der SSD verkürzt die Lebensdauer und sollte vermieden werden. Mit Superfetch hat Microsoft das Speichermanagement zusätzlich um die Funktion ReadyBoost erweitert. USB-Sticks und Speicherkarten können mit ReadyBoost den Hauptspeicher erweitern und sollen ein System damit beschleunigen. In der Praxis gilt das allerdings nur für PC-Systeme, die sich ohnehin im unteren Leistungsbereich bewegen und verhältnismäßig langsame Systemfestplatten haben, deren Windows-Leistungsindex unter 4.0 liegt. Für SSD gilt dies aber sicher nicht und mit einer USB-Stick-Speichererweiterung würde man sein schnelles System nur ausbremsen. 3 Tipp: Deaktivieren Sie Prefetch und Superfetch in der Registrierungsdatei und verzichten Sie darauf, USB-Sticks oder Speicherkarten im ReadyBoost zu betreiben. Öffnen Sie den Registry Editor über > Start > Suchfeld-Eingabe: Registry Editor > Bestätigen Sie gegebenenfalls. die Abfrage der Benutzerkontenführung > Navigieren Sie zum Registry-Eintrag: HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetControlSession ManagerMemory ManagementPrefetch Parameters Doppelklicken Sie auf EnablePrefetcher und EnableSupberfetch und ändern deren DWORD-Werte im Dialogfenster auf 0 (Null). Alternativ zur Änderung des Registry-Eintrags kann Superfetch auch im Diensteprogramm deaktiviert werden.
Tipp 4: Der Windows Search Dienst beschleunigt die Dateisuche im System durch Indizierung. Er schreibt aber auch viele Daten auf die Festplatte und das verkürzt die Lebensdauer von SSDs.  Windows Search als Indexdienst.  
Wer den Windows Search Dien
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Tipp 4: Der Windows Search Dienst beschleunigt die Dateisuche im System durch Indizierung. Er schreibt aber auch viele Daten auf die Festplatte und das verkürzt die Lebensdauer von SSDs. Windows Search als Indexdienst. Wer den Windows Search Dienst nicht häufig verwendet, kann diesen abschalten. Damit erspart man seiner SSD unnötige Datenerzeugung und suchen kann man trotzdem. Es empfiehlt sich jedoch, den Indexdienst im Diensteprogramm zu deaktivieren, da er hier auf einfache Weise wieder aktiviert werden kann, falls man ihn doch braucht. > Start > Suchfeld-Eingabe: Dienste > rechter Mausklick auf Windows Search > Eigenschaften > Starttyp: Deaktiviert auswählen. In den Eigenschaften der Festplatte sollte auch der Haken für die Indizierung der SSD abgewählt sein. Überprüfen Sie dies und korrigieren Sie es gegebenenfalls. Windows wird möglicherweise um Erlaubnis fragen, die Änderungen der Dateiattribute vorzunehmen. Wählen Sie die untere Option, um auch die Unterodner einzubeziehen. Dieses Abwählen funktioniert allerdings nur, wenn Sie als Administrator unterwegs sind. Hibernation: Ruhezustand Windows 7 verfügt über einen cleveren Ruhezustandsmodus mit dem Namen Hibernation. Das System speichert ein Abbild des Hauptspeichers auf der Festplatte, verbraucht in diesem Zustand keinen Strom und wenn der Nutzer den PC reaktiviert, ist der letzte Arbeitszustand sehr flott wieder da. Die Hiberfile.sys, in die das Speicherabbild geschrieben wird, ist standardmäßig 75 Prozent des Arbeitsspeichers groß, bei 4 GByte nimmt sie demnach 3 GByte an Platz ein. Das ist für kleine SSDs eine ganze Menge. Die Größe dieser Datei kann man mit dem Konsolen-Tool powercfg.exe verändern, bzw. auf minimal 50 Prozent verkleinern. Laptop-Besitzer werden sicherlich nicht auf Hibernate verzichten wollen. PC-Anwender nutzen womöglich die Möglichkeiten des S3-Modus und schalten ihren Rechner lieber in Energiesparen. Dabei wird nur gerade so viel Strom verbraucht, dass der Hauptspeicher die Daten nicht verliert. Ein Nachteil ist natürlich, dass jedwede Stromunterbrechung zum Datenverlust führt. Aber: Schaltet man Hibernation ab, verhindert man abermals eine Festplatten-Beschreib-Routine von Windows.
Tipp 5: Das Abschalten von Hibernation verhindert das Beschreiben der Festplatte mit dem Speicherabbild (Ruhezustand) und setzt je nach Hauptspeichergröße einige GByte an Festplattenspeicher frei.  
So schalten Sie Hibernation in Windows 7 ab.  Mit
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Tipp 5: Das Abschalten von Hibernation verhindert das Beschreiben der Festplatte mit dem Speicherabbild (Ruhezustand) und setzt je nach Hauptspeichergröße einige GByte an Festplattenspeicher frei. So schalten Sie Hibernation in Windows 7 ab. Mit > Start > Suchfeld-Eingabe: cmd kommt man zur Konsole. Starten Sie diese per rechtem Mausklick als Administrator, gegebenenfalls bestätigen Sie die Benutzerkontenführung. In der Konsole tippen Sie den Befehl powercfg -h off und bestätigen mit Enter. Hibernation ist damit abgeschaltet. Um den Ruhezustand zu reaktivieren, verwendet man den gleichen Befehl mit on. Nach einem Neustart von Windows 7 wird die Option Ruhezustand beim Herunterfahren des Rechners nicht mehr eingeblendet.
Power-Spielern Platz verschaffen: PC-Anwender, die sowohl eine SSD als auch HDDs in ihrem System betreiben, geben in Foren häufig den Tipp, einen Ordner von der HDD auf die SSD zu
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Power-Spielern Platz verschaffen: PC-Anwender, die sowohl eine SSD als auch HDDs in ihrem System betreiben, geben in Foren häufig den Tipp, einen Ordner von der HDD auf die SSD zu "spiegeln". Sie berichten, dass man dadurch mehr Spieleperformance erzielen kann, verglichen mit einer Installation ausschließlich auf der HDD. Wir sind zwar skeptisch bei solch einer Aussage, wollen aber dennoch am Beispiel eines Spieleordners erklären, wie man das macht. Am schnellsten wird ein Spiel immer dann laufen, wenn es nur auf der SSD installiert wurde.
Tipp 6: Wer besonders viele Spiele auf C installieren möchte, erweitert die System-SSD mit zusätzlichem Festplatten-Volumen von der HDD, das in einem Ordner bereitgestellt wird.  6 Tipp: Mit der Tastenkombination > Windows + E öffnen Sie den Datei Ex
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Tipp 6: Wer besonders viele Spiele auf C installieren möchte, erweitert die System-SSD mit zusätzlichem Festplatten-Volumen von der HDD, das in einem Ordner bereitgestellt wird. 6 Tipp: Mit der Tastenkombination > Windows + E öffnen Sie den Datei Explorer > legen Sie einen neuen Ordner unter C:Programme (x86) mit der Bezeichnung Spiele an (der Vorgang muss bestätigt werden). Rufen Sie jetzt über > Start > Suchfeld-Eingabe: Computerverwaltung und Doppelklick auf Datenspeicher und Klick auf Datenträgerverwaltung die Datenträgeransicht auf. Ist Ihre HDD bereits formatiert, müssen Sie sie verkleinern: > rechter Mausklick > Volumen verkleinern. Wählen Sie die gewünschte Größe. Die Partition erscheint nun als Nicht zugeordnet. Legen Sie nun ein neues Volumen an: > rechte Maustaste > Neues einfaches Volumen.... Im Assistenten wählen Sie die zweite Option > In folgendem leeren NTFS-Ordner... > klicken auf Durchsuchen und geben den erstellten Ordner Spiele an. Im nächsten Fenster belassen Sie die Einstellungen zur Formatierung so wie sie sind und klicken auf Weiter. Alle Spiele, vor allem jene, die viel Platz benötigen, installieren Sie künftig in diesem Ordner.
Auslagerungsdatei deaktivieren?  Eigentümer von PC-Systemen mit sehr üppig ausgestattetem Arbeitsspeicher könnten auf die Idee kommen, die Auslagerungsdatei zu unterbinden, um Schreibvorgänge zu verhindern.  Microsoft selbst hat dazu Untersuchungen g
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Auslagerungsdatei deaktivieren? Eigentümer von PC-Systemen mit sehr üppig ausgestattetem Arbeitsspeicher könnten auf die Idee kommen, die Auslagerungsdatei zu unterbinden, um Schreibvorgänge zu verhindern. Microsoft selbst hat dazu Untersuchungen gemacht. Das Verhältnis zwischen Lese- und Schreibvorgängen liegt bei etwa 40 zu 1. Außerdem werden meist nur sehr kleine Dateien geschrieben. Insgesamt kommt Microsoft zu der Ansicht, dass es besser ist, die Auslagerungsfunktion nicht zu deaktivieren. Wir schließen uns dieser Ansicht an.