Delta Electronics, globaler Anbieter von IoT-basierenden und intelligenten Energie-Systemen, gab die Unterzeichnung eines Vertrags zur Zusammenarbeit mit Ceres Power bekannt. Erklärtes Ziel: Techniktransfer sowie die Lizenzierung, um Zugang zum Portfolio für Wasserstoff-Energie-Stacks zu erhalten.
Ceres ist ein global tätiger Anbieter von Festoxidbrennstoffzellen und elektrochemischer Technik. Im Rahmen dieser Partnerschaft plant Delta, die Energie-Stack-Technik von Ceres in seine eigene Leistungselektronik- und thermische Wärme-Management-Technik zu integrieren, um Festoxidbrennstoffzellen (SOFC) und Festoxid-Elektrolyseurzellen (SOEC) Systeme für Wasserstoffanwendungen zu entwickeln. Diese SOFC- und SOEC-Systeme sollen bis Ende 2026 eingeführt werden und die Möglichkeiten von Deltas umweltfreundlichen Lösungen für eine Vielzahl von Branchen wie der Chemie-, Energie-, Transport- und Stahlbranche sowie weiteren Bereichen erweitern.
„Wasserstoff hat einen hohen Brennwert und verfügt über das vielversprechende Potenzial eine vollständige CO2-Emissionsfreiheit zu erzielen – daher spielt es eine entscheidende Rolle im globalen Übergang zu Netto-Null-Strategien“, betonte Ping Cheng, CEO von Delta. „Darüber hinaus zeichnen sich Wasserstoff-SOFC-Systeme durch eine hohe Zuverlässigkeit und Effizienz bei der Stromerzeugung aus. Daher bieten diese besten Voraussetzungen für den Einsatz in Mikronetz-Anwendungen, dezentralen Stromsystemen und kritischen Einrichtungen wie Rechenzentren, Halbleiterproduktionslinien und andere fortschrittlichen Fertigungsbetrieben. Außerdem werden SOEC-Systeme eine Schlüsselrolle in den Branchen Chemie, Versorgungswirtschaft und Stahl spielen, da sie grünen Wasserstoff in ihren Herstellungsprozessen und Betriebsabläufen einsetzen, um fossile Brennstoffe zu ersetzen.“
Durch die Nutzung der Expertise von Ceres in der Festoxid-Stack-Technik gepaart mit der eigenen Technik im Bereich Leistung und thermisches Management will man das Portfolio an Infrastrukturlösungen bereichern, so Chang weiter.
Auch Phil Caldwell, CEO von Ceres, unterstrich die Relevanz der Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen: „Die neue Partnerschaft mit Delta, einem Unternehmen mit weltweiter Expertise in Massenproduktion, Leistungselektronik und Systemintegration, ist auch unserseits von großer Bedeutung.“ Grüner Wasserstoff werde künftig eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung eines sichereren und nachhaltigeren Energiesystems spielen.
Zusätzlich zur Lizenzierung von Schlüsseltechnik für Energie-Stacks will Delta auch ein „Netto-Null-Forschungslabor“ in seinem Fertigungskomplex in Tainan einrichten, um moderne Null-Kohlenstoff-Technik zu entwickeln. Zudem sollen dadurch der Einsatz von Wasserstoffenergie sowie die internen Forschungs- und Entwicklungsfähigkeiten in verwandten Anwendungsbereichen gestärkt werden.
Von 2024 bis 2026 plant Delta mit Unterstützung der Ingenieurdienstleistungen von Ceres die Produktentwicklung und Integration von Produktionslinien in seinem Werk in Tainan. Zudem beabsichtigt Delta eine Erweiterung seiner intelligenten Energielösungen, einschließlich Mikronetz-Anwendungen und Energie-Management-Plattformen. Dabei sollen zusätzlich Wasserstoffenergiesysteme integriert werden, um umfassendere und flexiblere Angebote für eine kohlenstoffarme Infrastruktur zu liefern.
Die Stack-Technik von Ceres bildet den Kern für sowohl SOFC als auch SOEC. Bei der Anwendung von SOFC kann diese durch die Reaktion von Sauerstoff mit Wasserstoff oder Methan effizient Strom, Wasser und Wärme erzeugen. Die Stromerzeugungseffizienz beträgt etwa 60 Prozent und kann mit einem Wärmerückgewinnungssystem sogar 85 Prozent erreichen, was signifikant höher ist als die Effizienz zentralisierter gasbefeuerter Stromerzeugungseinheiten, die bei etwa 40 bis 50 Prozent liegt. Da entsprechende Festoxidbrennstoffzellen auch in der Nähe von Orten mit Strombedarf gebaut werden können, lassen sich Verluste bei der Stromübertragung und anderen unerwarteten instabilen Faktoren während des Übertragungs- und Verteilungsprozesses vermeiden. Daher sei sie besonders geeignet für Einrichtungen, die eine zuverlässige Energiezufuhr benötigen.
Die SOEC-Technik produziert Wasserstoff bis zu 25 Prozent effizienter als vorhandene Niedertemperaturlösungen, insbesondere wenn sie thermisch in industrielle Prozesse integriert wird. Mit Elektrizität aus erneuerbaren Quellen kann die Technik grünen Wasserstoff produzieren, was optimal für die Dekarbonisierung verschiedener Branchen ist, einschließlich der Stahl- und Chemieindustrie, die fossile Materialien in ihren Prozessen ersetzen möchten, um die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Grüner Wasserstoff sei auch einer der Schlüsselbestandteile zur Herstellung von kohlenstoffneutralen E-Kraftstoffen. Dank der Unterstützung von Kohlenstoffabscheidungstechnik stellen E-Kraftstoffe laut Delta eine vielversprechende alternative Energiequelle für Verbrennungsmotoren, Schiffe und Flugzeuge dar und leisteten so einen wichtigen Beitrag im Rahmen des Übergangs zu Netto-Null.