Von Points of Presence (PoPs) bis Colocation – für Netzanbieter sind Rechenzentren wichtige Partner zur Umsetzung ihres Geschäftsmodells. Bei der Auswahl geeigneter Rechenzentren sind die Leistungsparameter in vier Kategorien entscheidend: Anbindung, Abwicklung, Sicherheit sowie Kosten.
Telekommunikationsunternehmen haben eine besondere Position in der IT-Landschaft inne. Denn: Sie haben die Aufgabe, die Kommunikation, ob von Privatpersonen oder Unternehmen, zu gewährleisten. Doch dafür sind sie auf die Rechenzentren, die Knotenpunkte der IT, angewiesen. Doch Telekommunikationsunternehmen bringen auch eigene Bedürfnisse mit, die Rechenzentren erfüllen müssen.
Anbindung und Konnektivität
Da Telekommunikationsanbieter Rechenzentren in erster Linie als Points of Presence (PoPs) nutzen, hat das Thema Anbindung einen besonderen Stellenwert. Eine gute Anbindung ist die Grundlage für Interoperabilität und weitgehend automatisierte Abläufe im Handling der benötigten Bandbreiten für das internationale Backbone. Was aber macht eine gute Anbindung und Konnektivität aus? In erster Linie ist es die Zahl der Carrier, die das Rechenzentrum mit Glasfaserstrecken redundant erschlossen haben. Anschlüsse auf verschiedenen Wegen in das Datacenter bilden die Grundlage für eine hohe Verfügbarkeit. Betreiber müssen Ausfälle jeglicher Art vermeiden. Denn: Nicht nur ein Stromausfall kann hier Schäden verursachen, sondern auch ein Ausfall der Glasfaserinfrastruktur.
Verschiedene Anbindungsvarianten durch eine große Zahl an Carriern ermöglichen es Netzwerkanbietern, ihre Dienste kosteneffizient an das Rechenzentrum anzubinden sowie die Interkonnektivität mit einer Vielzahl anderer Telekommunikationsunternehmen zu nutzen.
Neben der klassischen Anbindung mit Telekommunikationsinfrastruktur spielt für die Konnektivität auch die Anbindung an Internet Exchanges sowie Cloud-Ökosysteme eine wichtige Rolle. Cloudbasierte Dienste großer internationaler Anbieter gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung. Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Zahl an Heimarbeitern erleben die Anbieter einen regelrechten Boom: Kollaborationssoftware aus der Cloud ist aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Ein möglichst direkter Weg zu den Cloud-Anbietern ist für Netzwerkanbieter daher essenziell. In vielen Rechenzentren sind Cloud-Exchange-Plattformen mittlerweile Standard. Neben den Betreibern gibt es auch immer mehr internationale Anbieter für Cloud Exchange, deren Dienste zunehmend über SDN-basierte Anbindungen einfach per Mausklick buchbar sind. So ist die Schaltung einer Expressverbindung zu Cloud Providern innerhalb von Minuten möglich. Das heißt: Je zahlreicher die Möglichkeiten der Anbindung an verschiedene, globale Telekommunikationsinfrastrukturen, Cloud-Ökosysteme, Internet Exchanges oder Software-as-a-Service-Plattformen, umso größer ist der potenzielle Nutzen und damit auch der Wert eines Rechenzentrums für Netzwerkanbieter.