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Reisen mit Überschall

Tesla baut den ersten »Hyperloop«

Der US-Bundesstaat Kalifornien hat dem Bau der ersten kommerziellen Hyperloop-Strecke zugestimmt, auf der Passagiere in wenigen Jahren mit über 1.000 km/h quasi per »Rohrpost« verschickt werden.

Autor:Lars Bube • 27.2.2015 • ca. 1:25 Min

Der Hyperloop soll Passagiere mit bis zu 1.200 km/h an ihr Ziel bringen - obs/JumpStartFund
© omegabyte3d / HTT

Als Tesla-Chef Elon Musk der erstaunten Weltöffentlichkeit vor fast eineinhalb Jahren erstmals sein Projekt »Hyperloop« vorstellte, hielten viele Beobachter die Idee noch für eine Art interessantes Hirngespinst, das aber wohl nie realisiert werden würde. Entlang wichtiger Fernstraßen sollen laut seinen Plänen Stahlröhren gebaut werden, in denen zugähnliche Kapseln mit jeweils rund 30 Passagieren auf einem Luftkissen mit bis zu 1.200 km/h förmlich an ihr Ziel geschossen werden (siehe: Tesla plant menschliche Rohrpost). Tatsächlich klingt das Konzept von Hyperloop Transportation Technologies Inc. (HTT) zunächst reichlich gewagt. Zumal bisher noch nicht einmal mit dem Bau der ursprünglich geplanten Teststrecke in Texas begonnen wurde.

Doch jetzt beweist Musk allen Kritikern, dass es durchaus ernst mit seiner Neuerfindung der Eisenbahn meint. Nachdem er und seine Ingenieure die Pläne noch etwas weiterentwickelt und umfangreiche Studien zur Machbarkeit und Sicherheit vorgelegt haben, hat der Bundesstaat Kalifornien HTT jetzt die Genehmigung für den Bau einer ersten Hyperloop-Strecke erteilt. Musks Unternehmen darf in der Retorten-Stadt Quay Valley, die ein nachhaltiges Modell für die Städte der Zukunft zeigen und innerhalb der nächsten Jahre auf 150.000 Einwohner anwachsen soll, eine knapp 10 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke bauen und betreiben. Laut einer Mitteilung von Hyperloop soll der Bau der Röhre, die entlang der Interstate 5 Straße verlaufen wird, schon im nächsten Jahr beginnen.

»Unsere Partnerschaft mit Quay Valley ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Hyperloops. Diese Strecke macht es uns möglich zu beweisen, dass unser System auch unter realen Einsatzbedingungen in vollem Umfang funktioniert«, freute sich HTT-Mitgründer und CEO Dirk Ahlborn über die Genehmigung für den Bau der ersten kommerziellen Hyperloop-Strecke. Zudem könne man damit auch schon früher als ursprünglich geplant erste Umsätze generieren und somit auch den Anteilseignern beweisen, dass das Konzept auch wirtschaftlich aufgeht. Immerhin will HTT noch in diesem Jahr an die Börse gehen und sich damit mindestens 100 Millionen Dollar zusätzliches kapital verschaffen.