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PC-Prognosen uneinheitlich

Wohin steuert der PC-Markt?

21. Juni 2023, 11:31 Uhr | Michaela Wurm

Der PC-Markt ist seit dem vergangenen Jahr auf Talfahrt. Wann es wieder aufwärtsgeht, darüber sind sich die Analysten uneinig. Die Durststrecke könnten noch bis weit ins kommende Jahr gehen.

Nach den boomenden PC-Geschäften in den Coronajahren muss die PC-Branche seit dem vergangenen Jahr den Gürtel enger schnallen. Auch in der ersten Jahreshälfte 2023 war der Markt rückläufig. Und die Prognosen der Analysten fallen recht unterschiedlich aus, wann die Nachfrage wieder anziehen wird.

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Die Marktforscher von IDC sehen für den Rest des Jahres noch keine Erholung in Sicht und haben ihre Prognose nach unten korrigiert. Für das gesamte Jahr erwarten die Analysten einen Absatz von 250,8 Millionen PCs und Notebooks sowie 134 Millionen Tablets. Bei den PCs wäre das ein Rückgang um 14,1 Prozent.

IDC erwartet, dass die kommerziellen Käufe erst im Jahr 2024 wieder ansteigen und den PC-Markt dann das Vor-Corona-Niveau übersteigen kann. Im nächsten Jahr sollen weltweit 403,1 Millionen Geräte verkauft werden, bis Ende 2027 prognostizieren die Analysten eine jährliche Wachstumsrate von rund 2,5 Prozent.

Windows 11 als Wachstumstreiber

In Westeuropa sind den Berechnungen von Canalys zufolge die PC-Verkäufe im ersten Quartal 2023 um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal eingebrochen (siehe Grafik). Bei Tablets betrug der Rückgang auch noch 20 Prozent. Beide Gerätekategorien befänden sich jedoch auf dem Weg der Besserung und würden voraussichtlich bis 2023 ein sequentielles Wachstum und 2024 eine beschleunigte Verbesserung aufweisen.

„Der westeuropäische PC-Markt musste im ersten Quartal 2023 erneut einen starken Rückgang hinnehmen, aber es gibt positive Signale, dass die Region das Schlimmste hinter sich hat", so Canalys Research Analyst Kieren Jessop. "Obwohl das Consumer-Segment im Jahresvergleich einen starken Rückgang verzeichnete, war der sequenzielle Rückgang nach der Urlaubssaison weniger drastisch als in den letzten Jahren. Das Verbrauchervertrauen in der EU steigt seit einigen Monaten, aber die Inflation bleibt kurzfristig ein Hemmschuh für die PC-Ausgaben. Die positiven Auswirkungen der Korrekturen der Lagerbestände und der geplanten Werbeaktivitäten werden jedoch dazu führen, dass sich das Segment bis zum Ende des Jahres leicht erholen wird."

„Auf der kommerziellen Seite sehen sich die Unternehmen mit wirtschaftlichem Druck konfrontiert, der ihre unmittelbare Bereitschaft, in ihre PC-Flotten zu investieren, einschränkt", so Jessop. „Es wird erwartet, dass die EZB die Zinssätze in diesem Jahr weiter anheben wird, nachdem sie bereits drei Erhöhungen beschlossen hat. Dennoch wird es für die Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein, ihre Mitarbeiter mit geeigneten PCs auszustatten, um die Produktivität aufrechtzuerhalten, vor allem, da Remote- und Hybrid-Arbeitsweisen immer mehr an Bedeutung gewinnen.“ Angesichts knapper Budgets seien immer mehr Unternehmen in der Region offen für Device-as-a-Service (DaaS)-Modelle, um bei IT-Investitionen flexibel zu bleiben. Dies verheiße Gutes für die längerfristigen Liefermengen, da es die Kunden an eine regelmäßigere Abfolge von Geräteaktualisierungen binde.

Für den Rest des Jahres 2023 prognostiziert Canalys für den westeuropäischen PC-Markt ein sequenzielles Wachstum. Bis 2024 wird erwartet, dass jedes Endnutzersegment im Jahresvergleich zweistellig wachsen wird, da sich die Nachfrage erhole und aufgeschobene Käufe nachgeholt würden.

„Da wir uns dem Ende der Lebensdauer von Windows 10 Ende 2025 nähern, wird der Übergang zu Windows 11 auch ein wichtiger Faktor für die Erneuerung von Geräten sein, insbesondere im Business-Segment“, so die Canalys-Prognose. Im ersten Quartal 2023 habe mehr als ein Drittel der befragten EMEA-Vertriebspartner Windows 11 als wesentlichen Treiber für ihre PC-Verkäufe genannt.