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Intel

32nm-Prozessoren kommen schon 2009

Intel wird noch in diesem Jahr mit der Serien-Produktion von Prozessoren beginnen, die im 32nm-Verfahren gefertigt werden. Dafür investiert der Halbleiter-Riese sieben Milliarden US-Dollar in seine Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Autor:Markus Reuter • 26.2.2009 • ca. 1:50 Min

Intel hat den weltweit ersten im 32nm-Verfahren gefertigten Prozessor vorgestellt. Die Prozessoren- Familie mit dem Codenamen »Westmere« basiert auf der Architektur des »Nehalem«-Kerns, der in Intels Highend-Prozessor »Core i7« zum Einsatz kommt. Die Serien-Produktion von Westmere- Desktop-Prozessoren soll im vierten Quartal 2009 anlaufen, die ersten Produkte werden für Anfang 2010 in Aussicht gestellt. CPUs für den Einsatz in Laptops und Servern folgen später. Damit führt Intel sein Entwicklungsmodell fort, dass eine Innovation im Fertigungsprozess zunächst mit einer bereits ausgereiften Chip-Architektur eingeführt wird. Intel nennt diese Strategie das »Tick-Tock-System«. Am Architektur-Nachfolger – Codename »Sandy Bridge« – wird bereits gearbeitet.

Mit der Ankündigung geht eine gravierende Änderung von Intels Road Map einher: Die im letzten Jahr für Mitte 2009 angekündigten 45nm-Kombichips »Havendale « (für Desktop-Rechner) und »Auburndale« (für Notebooks), die Prozessor (CPU) und Grafikeinheit (GPU) auf einem Chip vereinen sollten, kommen nun nicht mehr in den Handel. Stattdessen plant Intel Anfang 2010 die Multi-Chip Module » Clarkdale « (Desktop) und »Arrandale« (Mobile), bestehend aus 32nm- CPU und 45nm-GPU auf einem Chip, auf den Markt zu bringen. Die auf Nehalem basierenden 45nm-Chips »Lynnfield« und »Clarksfield«, mit denen Intel seine Core-i7-Technologie in den Mainstream-Markt einführen wollte, erscheinen jedoch weiterhin. Im Highend-Segment siedelt Intel den »Gulftown«-Chip an. Dieser wird der erste Multikern- Prozessor für den Consumer-Bereich sein, der über sechs Kerne verfügt. Dank Hyper-Threading- Technologie kann die CPU zwölf Threads gleichzeitig abarbeiten. Mit den ersten Gulftown-CPUs ist nicht vor 2010 zu rechnen.

Sämtliche Prozessoren der Westmere-Serie verfügen über sieben spezielle Befehlssätze, mit denen das Ent- und Verschlüsseln von Daten beschleunigt werden soll. Dabei legt Intel den Fokus auf den häufig eingesetzten »Advanced Encryption Standard« (AES). Bei allen Westmere-CPUs ist der Speichercontroller in die CPU integriert, zudem besitzen einige Modelle Intels »Turbo Boost«-Technologie, die ein sicheres Übertakten des Prozessors ermöglicht.

Acht-Kern-Xeons vorgestellt

Neben den angekündigten 32nm- Chips enthüllte Intel zeitgleich auf der »International Solid State Circuits Conference« (ISSCC) in San Francisco den ersten Xeon- Prozessor mit acht Kernen und 16 Threads. Der 64-Bit-Prozessor gehört zur Nehalem-Familie, wird also im 45nm-Verfahren gefertigt. Eine 32nm-Variante auf Westmere-Basis soll 2010 folgen. Der neue Xeon-Prozessor enthält zahlreiche Stromsparfunktionen: So können je nach Auslastung ein oder mehrere Kerne komplett ausgeschaltet, sowie die Spannung erhöht oder verringert werden. Neben dem Acht- Kern-Xeon kündigte Intel weitere Xeon-Prozessoren mit vier und zwei Kernen an. Auch für diese sind Westmere-Nachfolger für 2010 geplant.

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