Acer führt PC-Markt in EMEA an
Der weltweite PC-Markt ist im dritten Quartal nach Zahlen von Gartner erstmals wieder gewachsen. Am stärksten profitierte davon der taiwanische Hersteller Acer, der in EMEA an HP vorbei auf die Spitzenposition und weltweit an Dell vorbei auf Platz zwei vorrückte.
Entwarnung signalisierte Gartner bereits vor drei Wochen: Das Schlimmste sei auf dem PC-Markt ausgestanden, versicherten die Marktforscher. Die vorläufigen Zahlen des dritten Quartals, in dem sich der Markt besser als erwartet entwickelt hat, bestätigen nun diese Einschätzung: Weltweit wurden von Juli bis September insgesamt 80,9 Millionen PCs verkauft, was einem Wachstum von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. »Das sind gute Ergebnisse, vor allem weil man dieses Quartal mit dem sehr starken dritten Quartal 2008 vergleichen muss«, sagt Mikako Kitagawa, Principal Analyst bei Gartner. Für das dritte Quartal hatten die Marktforscher ursprünglich einen Rückgang von 5,6 Prozent prognostiziert. Auch für das gesamte Jahr ist Gartner inzwischen wieder optimistischer: Die Analysten rechnen jetzt mit einem Rückgang von zwei Prozent gegenüber 2008, während sie im Juni noch einen Rückgang von sechs Prozent befürchtet hatten.
Auch im dritten Quartal war es laut Gartner erneut der Consumer-Markt mit niedrigpreisigen PCs und Netbooks, der für das Absatzplus verantwortlich war. Weltweit liegt HP mit einem Marktanteil von 19,9 Prozent und einem Zuwachs um neun Prozent weiterhin auf dem ersten Platz. Wesentlich stärker legte allerdings Acer mit einem Plus von fast 24 Prozent zu. Damit verbessert der taiwanische Hersteller seinen Marktanteil auf 15,4 Prozent und schiebt sich an Dell (12,8 Prozent) vorbei auf Platz zwei. Das PC-Geschäft von Dell brach um fast sieben Prozent ein.
Anders als alle Rivalen steigerte Acer den Absatz gegen den Trend auch in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA). Mit einem Plus von gut zwölf Prozent kommen die Taiwanesen in der Region auf einen Marktanteil von 25,7 Prozent und lösen HP mit einem komfortablen Vorsprung als Marktführer ab (siehe Grafik). Der US-Hersteller verbuchte in EMEA ein Minus von fast vier Prozent und erreicht nur noch 19,9 Prozent. Von den führenden Herstellern brachen Dell und Toshiba (minus 17,6 beziehungsweise 18,0 Prozent) am stärksten ein. Dell behauptet sich aber mit einem Marktanteil von 8,8 Prozent auf Rang drei. Alles in allem bleibt das PC-Geschäft in der EMEA-Region deutlich hinter der weltweiten Entwicklung zurück. Dort wurden im dritten Quartal insgesamt 26 Millionen Rechner verkauft. Die Zahl entspricht einem Rückgang um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.