Allokation bei AMD
In den USA scheint der Lieferengpass bei AMD-CPUs dramatische Formen anzunehmen. Hierzulande ist die Lage noch relativ entspannt. Momentan hat die sich verschlechternde Verfügbarkeit keine größeren Auswirkungen auf den HEK. Im Gegenzug scheint Intel zu viele Core-2-Duo- Prozessoren auf Lager zu haben.
Die gute Nachricht: Die Nachfrage nach CPUs befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Die schlechte: Die Verfügbarkeit nimmt zunehmend ab. Vor allem AMD-Händler haben derzeit Schwierigkeiten, Rechner mit neuester Technologie anzubieten. AM2- und Dual-Core-Prozessoren sind seit Wochen immer schwerer zu bekommen. Integratoren in den USA klagen gar, dass es sich um die schlimmste Allokation der letzten 15 Jahre handle (CRN berichtete).
AMD widerspricht zwar, dass die OEM-Kooperation mit Dell der Grund für die Lieferengpässe sei, die Branche handelt dies jedoch als offenes Geheimnis. Für AMD-Integratoren ist das grundsätzlich eine neue Erfahrung, denn bisher hatte der Hersteller vor allem kleinere Assemblierer und den Handel bevorzugt beliefert. Sicherlich auch in Ermangelung an Alternativen. PC-Schwergewichte wie Dell und HP waren bisher mehr auf Intel fixiert. AMD verliert damit aber eines der wichtigsten Argumente im Zweikampf mit Intel. Von Intel sind es Reseller gewöhnt, hinter den großen OEMs die zweite Geige zu spielen.
Marktbeobachter bezweifeln, dass sich die Lage mittelfristig bessern wird. Dazu fehle es AMD im Vergleich zu Intel derzeit an weiteren Fertigungskapazitäten. Solange sich die Nachfrage auf einem derart hohen Niveau bewege, bleibt die Ware knapp. Inwieweit dies der Fall sein wird, ist unklar. Aktuell sieht es nicht nach einem abflauenden Kaufverhalten aus.
Überbestand bei Core-2-Duo-CPUs
Einem Bericht von Heise-Online zufolge erwarten Marktforscher jedoch ein eher schwaches Weihnachtsgeschäft. Ein Indiz dafür sei das rückläufige Geschäft mit Mainboards. Deutsche Experten vermuten, dass es sich hier eher um ein amerikanisches Problem handelt. Hierzulande verkaufen sich Komponenten – Motherboards eingeschlossen – sehr gut. Zudem wird bei Intel von einem Überbestand bei Core- 2-Duo-Chips gesprochen. Experten erwarten daher eine deutliche Preissenkung.
Die aktuellen Lieferengpässe haben hierzulande noch keinen größeren Einfluss auf die HEKs. Die Preise sind alles in allem relativ stabil, meistens mit einem moderaten Abwärtstrend. Schlecht verfügbar sind in der KW 45 beispielsweise AMDs »Athlon64 X2 4200+«, »Sempron 2800+« und »3000+« sowie der neue »X2 5200+«. Bei Intel trifft es unter anderem den »Pentium D940«, »D915« sowie den »X6800«.
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