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Exklusiv-Interview

»HDTV wird den Bedarf nach Speicherplatz ankurbeln«

Die Festplattenanbieter liefern sich einen erbarmungslosen Preiskrieg. Im Gespräch mit <i>CRN</i> erläutert EMEA-Vertriebschef Peter Edinger, mit welchen Strategien Western Digital im Konkurrenzkampf mit Seagate und Hitachi trotzdem die Margen für sich und seine Partner sichern will.

Autor: Joachim Gartz • 10.9.2007 • ca. 1:35 Min

CRN: Western Digital hat seine Markenbekanntheit in der DACH-Region enorm steigern können. Mit welchen Maßnahmen haben Sie das erreicht?

Edinger: Wir haben vor allem im Consumer-Bereich dank der externen Lösungen der »MyBook«- und »Passport«-Serien die Attraktivität und somit den Bekanntheitsgrad der Marke erhöhen können. Die Brand-Awareness wurde durch konsequentes Marketing gesteigert. Hinzu kommen neue Distributionsvereinbarungen: Mit Distributor API haben wir einen Direkt-Vertriebspartner mit breiter Kundenbasis und mit Fokus auf persönliche Betreuung der Händler hinzugewonnen. Über unsere Distributionspartner können wir uns weitere Marktanteile im Festplattengeschäft sichern.

CRN: Ihre Partner – so die Forderung – sollen Lösungen statt Produkte verkaufen, wenn Sie mit Festplatten weiterhin attraktive Margen erzielen wollen. Wie unterstützt Western Digital den Fachhandel dabei?

Edinger: Bisher hat die Festplattenindustrie in erster Linie Dollar oder Euro per GByte verkauft. Denn dem Verbraucher ging es in erster Linie um die Kapazität, unabhängig von der Art der Daten. Mittlerweile stellen Endverbraucher aber die Lösung in den Vordergrund. Der Trend zu zwei, drei und mehr externen Laufwerken unterstreicht beispielsweise den Bedarf nach Lösungen. Viele Haushalte haben heute schon über zehn Festplatten, ohne es zu wissen. Für solche Anwendungen wollen wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern Konzepte erarbeiten.

CRN: Sie verzeichnen starke Zuwächse bei den selbst gebrandeten externen Festplatten. Welche Bedeutung hat für Sie in diesem Kontext das Thema High Definition?

Edinger: High Definition wird den Bedarf nach mehr Speicherplatz ankurbeln. Mit der Masseneinführung von HDTV werden digitale Videorekorder und andere CE-Anwendungen noch viel größere Speicherkapazitäten benötigen.

CRN: Im Juni hat Western Digital den Zulieferer Komag übernommen. Welches Ziel verfolgt Western Digital mit der Übernahme?

Edinger: Diese Akquisition positioniert uns als vollständig integriertes Unternehmen: Nun haben wir alle für uns wichtigen Komponenten, das Know-how und die Fertigung, im eigenen Haus. Wie schon mit der Read-Write-Akquisition im Jahre 2003 verfolgen wir mit diesem Schritt, von Zulieferunternehmen unabhängiger zu werden, was gerade in Zeiten knapper Fertigungsteile von großem Vorteil ist. Darüber hinaus hoffen wir, Kostenvorteile und Synergien zu erzielen. Der Komag-Merger bietet beispielsweise Supply-Chain-Vorteile, da beide Fertigungsbetriebe in Malaysia geographisch sehr eng beieinander liegen.

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