Autobauer BMW verkauft die Mehrheit an seiner IT-Tochter Cirquent, ehemals Softlab, an die japanische NTT Data. Nach dem Bielefelder SAP-Systemhaus Itelligence ist das bereits der zweite große Kauf der NTT Data in Deutschland.
BMW verkauft seine IT-Tochter Cirquent (vormals Softlab). Käufer ist der derzeit aggressiv in den deutschen Markt drängende IT-Dienstleister NTT Data aus Japan. NTT Data übernimmt 72,9 Prozent der Cirquent-Anteile, ein Viertel verbleibt bei BMW.
»Konzentration auf das Kerngeschäft «, begründet BMW-Vorstand Friedrich Eichinger den Verkauf. Das hat BMW auch dringend nötig. Mit der Nachricht, dass der Gewinn um rund eine Milliarde Euro niedriger ausfallen werde als geplant, schockierte der Konzern kürzlich die Börse. Wichtiger für die über 1.700 Mitarbeiter der Cirquent-Gruppe ist jedoch, dass BMW der auf IT-Beratung und Systemintegration spezialisierten Cirquent als Kunde erhalten bleibt. 30 Prozent des Umsatzes von zuletzt 286 Millionen Euro erzielte Cirquent mit der Muttergesellschaft
»Wir wollen nicht dominieren«, hatte Takashi Enomoto, Executive Vice President bei NTT Data, im Oktober vergangenen Jahres die Übernahme des SAP-Dienstleisters Itelligence kommentiert, der den ersten Schritt in die Expansion von NTT Data nach Europa bedeutete. Gleiches gilt nun für Cirquent. Die Gesellschaft werde weiter unter ihrem Namen operieren, im Management werde sich nichts ändern und man habe nicht die Absicht, Cirquent mit Itelligence zusammenzuführen, so Enomoto.
Vorteile für Cirquent ergäben sich durch einen Zugang zu Offshore- Ressourcen, NTT Data wiederum könne japanische Unternehmen, die nach Europa drängen, mit IT-Know-how besser unterstützen. In diese Richtung spekuliert auch Peter Broicher, Chef der Cirquent-Geschäftsführung. Mit dem neuen Eigentümer NTT Data im Rücken hofft er auf mehr Großkundengeschäft.