Journalist in Russland niedergeschossen
Moskau (dpa) - Ein für seine sozialkritischen Reportagen bekannter Fernsehjournalist ist in der russischen Stadt Tomsk aus einem Auto heraus mit Gummigeschossen schwer verletzt worden. Der für seine Berichterstattung über politische und soziale...
…Brennpunkte mehrfach ausgezeichnete Direktor der TV-Gesellschaft «Der achte Tag», Mark Minin (44), kam am Dienstag mit Wunden an Arm, Brust und Hüfte in ein Krankenhaus der sibirischen Großstadt. Minins Zustand sei stabil, sagte der behandelnde Arzt der Agentur Interfax. Gouverneur Viktor Kress verurteilte den Anschlag als «Schande». Er werde persönlich die Untersuchung der Tat übernehmen, kündigte Kress an.
Der Angriff hänge mit dem Beruf ihres Mannes zusammen, zitierte das kremlkritische Internet-Portal «kasparov.ru» die Ehefrau des Journalisten, Iriada Minina. In seiner politischen Sendung «Lebensraum» hatte Minin immer wieder Missstände offen angesprochen. Es sei aber kein oppositionelles Programm, beteuerte seine Frau. Im November 2006 hatte Minin den TV-Sender «Der achte Tag» gegründet.
In Russland werden immer wieder Journalisten, die die Zustände in dem Riesenreich kritisieren, Opfer von Gewalt. Ebenfalls in Tomsk war Anfang des Jahres ein Lokalreporter von einem Polizisten ohne Grund in einer Ausnüchterungszelle zusammengeschlagen worden. Er starb nach zwei Wochen im Koma an seinen schweren inneren Verletzungen. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Organisation «Reporter ohne Grenzen» fünf Journalisten in Russland wegen ihres Berufs getötet.
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