Lego-Stadt macht Schotten dicht
Lego-Stadt macht Schotten dicht Digitale Eindringlinge haben es in muffigen Behörden leicht - möchte man meinen. Das Landratsamt Günzburg jedenfalls ist vor Viren und Spam bestens geschützt.
Der Freizeitpark Legoland ist wohl die bekannteste Attraktion des Landkreises Günzburg, der sich am Nordrand des schwäbischen Alpenvorlandes zwischen Augsburg und Ulm erstreckt. Das Landratsamt Günzburg ist Kreis- und Staatsbehörde in einem und muss daher sowohl kommunale als auch staatliche Aufgaben wahrnehmen. Die 350 Mitarbeiter kümmern sich somit nicht nur um rein gemeindliche Angelegenheiten wie beispielsweise Schulen, Krankenhäuser oder Abfallentsorgung, sondern zudem um staatliche Aufträge wie Umweltschutz, Bau- und Wasserrecht, Gesundheits- und Verbraucherschutz oder Ausbildungsförderung. Dass im Landratsamt Günzburg und seinen sechs Nebengebäuden »alles wie am Schnürchen läuft«, dafür sorgt unter anderem eine elf Mitarbeiter starke EDV-Abteilung. Am stärksten gefordert ist das Serviceteam mit seinem Leiter Frank Kurtenbach etwa, wenn irgendwo der Rechner abstürzt oder gar ein Server seinen Dienst versagt. Schnell kann solch ein Vorfall zum Ausfall einer ganzen Fachabteilung führen.
Amtliche Informationstechnologie
25 Server, unter anderem Exchange-Server 5.5, stehen den 350 PC-Clients zur Verfügung. Die Server laufen zum Teil noch unter Windows NT, sollen bis Jahresende jedoch vollständig auf Windows Server 2003 umgestellt sein. Auf der Anwendungsebene finden sich zunächst Standard-Programme wie Word oder Excel. Zudem nutzen die Beamten aber auch sehr spezifische Applikationen, die ihnen die Arbeit erleichtern sollen. So arbeiten unter anderem die Zulassungsstelle, die Führerscheinstelle, das Bauamt und das Finanzwesen mit Zentralverfahren der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern AKDB. Die Abteilung Umweltschutz wiederum nutzt beispielsweise Geo-Informationssysteme zu geografischen Planungen. Zwar scheint diese IT-Umgebung überschaubar und keine größere Problemherde aufzuweisen, allerdings sind gerade MS-Standard-Programme oftmals Zielscheibe für Virusattacken. Des Weiteren will die Behörde künftig für seine Kunden jederzeit erreichbar und transparent sein. Daher sind viele E-Mail-Adressen öffentlich verfügbar, die Internet-Präsenz nimmt einen hohen Stellenwert ein – ein Paradies für Spammer. Das bisher im Landratsamt Günzburg eingesetzte System zur Spam-Erkennung konnte schon seit längerem nicht mehr die Fülle an elektronischer Post managen. Dies lag nicht zuletzt daran, dass die eingesetzte Software ausschließlich in der Lage war, vermeintliche Spam-Nachrichten zunächst in ein zentrales Quarantäne-Postfach umzuleiten. Ein Mitarbeiter der EDV-Abteilung musste dann alle dort eingegangenen Mails einzeln auf so genannte »false positives« überprüfen. In der Folge machten sich Frank Kurtenbach und sein Team auf die Suche nach einem zeitgemäßen Mailfilter. Nach verschiedenen Tests fiel die Wahl auf die Spam Firewall 300 des Sicherheitsanbieters Barracuda Networks, die laut Kurtenbach ein annehmbares Preis-Leistungsverhältnis aufwies und die Vorteile einer Appliance-Lösung mitbrachte. Besonderen Wert legte Kurtenbach aber auf Features wie die gemanagte Realtime Blacklist (DialUp, Name, Server, IP), die Rate Control, den Fingerprint, die In- tent-Analyse sowie die so genannte Bayes-Methode. Darüber hinaus waren dem IT-Verantwortlichen noch die Benutzer-Regeln und das regelbasierte Scoring wichtig. Zudem bietet Barracuda seine Lösung nicht auf Basis eines Lizenzmodells, sondern zu einem Festpreis an. Das bedeutet: Es ist unerheblich, wie viele Anwender hinter dem Spamfilter arbeiten. Bei der Implementierung des Systems half das Augsburger Systemhaus Alpha Datenverarbeitungs. Direkt zwischen E-Mail-Server und Internetverbindung installiert arbeitet die Spam-Firewall nun als zentraler Spam- und Virenfilter für den gesamten E-Mail-Verkehr des Landratsamtes Günzburg. Durch die Standardschnittstellen der Barracuda Spam Firewall 300 ließ sich das Gerät laut IT-Leiter Frank Kurtenbach einfach und ohne großen Aufwand in das Hausnetz des Landratsamtes einbinden. So kommt Kurtenbach auch zu einem positiven Fazit: »Die Lösung erzielt gute Trefferquoten sowie Overblocking-Raten und lässt dem Anwender die Wahl zwischen Blocken, Kennzeichnen oder Quarantäne. Gegen die Spam-Flut stellt sie einen guten und soliden Schutzwall dar, sodass es nur noch sehr vereinzelt zu »false positives« kommt. Die Spam Firewall 300 ist einfach konfigurierbar, darüber hinaus ist eine Selbstadministration durch die Benutzer möglich.«
Spam-Flut im Griff
Erste Erfolge stellten sich schnell ein: Seit Installation und Inbetriebnahme des Systems am 01.12.2005 seien, so Kurtenbach, in etwa einem Jahr rund 240000 eingehende Mails gescannt worden. Davon waren lediglich 28000 Mails gültig; die restlichen 212000 Nachrichten wurden als Spams gekennzeichnet oder wegen Virenbefalls geblockt. »Damit hat die Firewall 300 ihre erste Bewährungsprobe am Landratsamt Günzburg mit Bravour gemeistert«, freut sich der IT-Verantwortliche.