Nokia Siemens Networks bekommt neuen Chef
Einen Wechsel an der Unternehmensspitze verzeichnet Netzausrüster Nokia Siemens Networks (NSN). Rajeev Suri tritt am 1. Oktober die Nachfolge von Simon Beresford-Wylie als Chief Executive Officer an.

Der 41-jährige Rajeev Suri leitet derzeit die Service-Sparte von Nokia Siemens Networks. Er wird sich in den kommenden vier Wochen in die neue Position einarbeiten.
Beresford-Wylie begründete seinen Abschied damit, dass er sich künftig stärker seiner Familie widmen wolle. Der 51-jährige Manager war seit April 2007 Geschäftsführer von NSN, dem Gründungsjahr des Joint Ventures zwischen Nokia und Siemens.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren war er maßgeblich an der Umstrukturierung des Netzausrüsters beteiligt (siehe Beiträge unter »Verwandte Artikel«).
Unter seiner Ägide entwickelte sich NSN zum weltweit umsatzstärksten Anbieter von Lösungen für Fest- und Mobilfunknetze. Im vergangenen Geschäftsjahr (2008) erzielte NSN einen Umsatz von rund 51,06 Milliarden Euro. Der operative Gewinn betrug 4,966 Milliarden Euro.
Spekulationen über Fusion von NSN und Alcatel-Lucent
Allerdings hinterließ im laufenden Jahr die Wirtschaftskrise auch bei Nokia Siemens Networks Spuren. Im zweiten Quartal 2009 sank der Umsatz im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahrs um 3,2 Milliarden Euro auf 9,912 Milliarden. Das operative Ergebnis lag bei 4,3 Prozent des Umsatzes. Im Q. 2/2008 waren es noch 11,2 Prozent.
Dass sich die schwierige Lage auf dem Markt in Kürze ändern wird, ist nicht zu erwarten. Das hat Spekulationen angeheizt, dass Nokia Siemens Networks mit dem Konkurrenten Alcatel-Lucent fusionieren könnte.
Der »Charme« einer solchen Lösung: Ein solches Joint Venture wäre auf allen Märkten gleichermaßen präsent, auch Nordamerika. Dort konnte NSN bislang noch nicht so recht Fuß fassen. Zudem ließen sich Konkurrenten wie Ericsson und die aufstrebenden chinesischen Anbieter Huawei und ZTE besser in Schach halten.
Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass es in Kürze zu einer solchen Fusion kommt. Sowohl NSN als auch Alcatel-Lucent haben schmerzlich erfahren, wie viel Kraft, Geld – und nicht zuletzt Jobs – das Zusammenführen von zwei Großunternehmen kostet.