Turbo zum Einstecken
Leider ist die Konvertierung von Videos oft eine mühselige Geschichte. Der Prozessor ist voll ausgelastet und Wartezeiten ziehen sich wie eine Ewigkeit in die Länge. Der "Elgato Turbo.264" soll hier helfen. Wir haben uns den USB-Turbo-Stick geschnappt und unter die Lupe genommen.

Wie der Name schon vermuten lässt dient der "Turbo.264" zur Konvertierung in den Kompressions-Standard "H.264". Hochauflösende Videos lassen sich auf diesen Standard um bis zu 50 Prozent schrumpfen ohne dabei merklich an Qualität zu verlieren. Allerdings ist diese Kompression ziemlich rechenaufwendig und beansprucht einiges an Systemleistung. Ein großer Nachteil des Turbo.264 – er funktioniert leider nur mit MACs und ist also keine Hilfe für PC-Benutzer.
Der Turbo.264 wird über einen USB-Port mit dem Mac verbunden. Nach der Software-Installation und dem Starten des Programms zeigt sich ein übersichtliches und aufgeräumtes Interface. Nun wird die Quelldatei via Drag and Drop hinzugefügt. Es sind alle Formate erlaubt, die der QuicktimePlayer entweder durch mitgelieferte Codecs oder durch zusätzliche Komponenten (beispielsweise Flip4Mac, ein WMV-Export für Mac) unterstützt.
Die Software bietet fünf Varianten der Kompression, welche sich im Programm über ein kleines Menü auswählen lassen. Bei "Apple TV Video" wandelt der Turbo.264 Videos in eine maximale Auflösung von 800 x 600 Pixel um. Dabei liegt die höchste Datenübertragungsrate bei 5 Mbps. Unter "iPod Video (best)" werden Dateien auf maximal 640 x 480 Pixel mit einer Datenrate von bis zu 1,5 Mbps komprimiert. Mit der "iPod Video (smallest)"-Option werden Videos auf eine Rate von 768 Kbps und einer maximalen Auflösung von 320 x 240 Pixel verkleinert. Für Videos im iPhone-Format hat die Software ebenfalls die richtige Option parat. Hier liegt die höchste Auflösung bei 480 x 320 Pixel bei einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 900 Kbps. Auch für Videos, die für eine PSP zugeschnitten werden, gibt es die passende Voreinstellung. Bei allen Ausgabeformaten liegt die Bildrate bei maximal 30 FPS. Sollte das Ausgangsmaterial die jeweilige Auflösung des gewählten Formats überschreiten, wird das Bild unter Beibehaltung des Seitenverhältnisses auf die passende Größe skaliert. Unter Umständen können hier jedoch schwarze Balken entstehen. Gibt man eine falsche Auflösung bei der Ausgabe ein, warnt die Software davor und ändert die Angaben entsprechend ab. Nach dem Update der Software sind auch eigene Presets möglich. Dann darf der Benutzer bestimmen wie gut die Bildqualität des Videos sein soll.
Doch mit diesen Optionen alleine braucht sich ein Turbo.264-Nutzer nicht zufriedengeben: Die Software bietet die Möglichkeit Einstellungen den eigenen Wünschen anzupassen. So kann beispielsweise eine Widescreen-DVD umgewandelt werden, um die schwarzen Balken verschwinden zu lassen. Auch das Audioformat und die jeweiligen Einstellungen können angepasst werden.Videos können mit dem Stick nicht nur einzeln sondern auch gebündelt komprimiert werden. Im Test schaffte es der Turbo.264 eine 63 MByte große Video-Datei innerhalb von weniger als fünf Minuten in das iPod (best)-Format umzuwandeln. Ein weiterer Pluspunkt: Während der Konvertierung reagierte der Mac trotzdem normal und flüssig, die CPU war nicht im Dauerstress.
Der Elgato Turbo.264 lässt sich nicht nur über die mitgelieferte Software nutzen. Auch der Export über die Option im Quicktime-Player oder das WiFi-Feature des EyeTV werden durch den USB-Stick beschleunigt. Ein Nachteil fiel beim Testen schnell auf. Mit den Abmessungen von 30 x 85 x 12 mm ist der Stick recht groß und blockiert bei eng aneinandergelegenen USB-Ports den benachbarten Eingang. Es lohnt sich also den Stick nur anzustecken wenn er tatsächlich benötigt wird oder ein Verlängerungskabel zu kaufen. Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass der Stick nur mit Mac OS X klarkommt und Windows-User leider nicht die Vorteile des Turbo.264 nutzen können. Den Elgato Turbo gibt es für 100 Euro im Handel oder auf www.elgato.de zu kaufen.
Fazit: Der Turbo.264 erfüllt was Elgato verspricht. Während dem Konvertieren wird der Prozessor merklich entlastet. Leider ist der Stick nicht mit Windows kompatibel und blockiert durch seine Größe andere USB-Ports. Für den relativ geringen Preis bekommt man jedoch einiges an Zeitersparnis. Wir geben 8 von 10 Punkten.