Ende Juli räumt Arun Sarin seinen Posten als Chief Executive Officer von Vodafone. Die Entscheidung kommt überraschend, zumal der Telekommunikationskonzern nach einigen schwierigen Monaten zuletzt wieder auf Kurs war.
Fünf Jahre leitete Arun Sarin als Nachfolger von Chris Gent die Geschäfte von Vodafone. Nun gab der Manager bekannt, dass er am 28. Juli das Unternehmen verlässt.
Der Nachfolger von Sarin steht bereits fest: Sein bisheriger Stellvertreter Vittorio Colao rückt zum Chief Executive Officer auf.
Warum Sarin die Segel streicht, ist nicht bekannt. In der Pressemitteilung des Telekommunikationsriesens findet sich jedenfalls keine Andeutung, auch kein Hinweis die auf die sonst üblichen »persönlichen Gründe«. Sarin selbst sagt, er habe in den fünf Jahren bei Vodafone das erreicht, was er sich vorgenommen habe.
Sarin ist maßgeblich für den Umbau von Vodafone verantwortlich. Unter seiner Leitung wandelte sich der Konzern von einem reinen Mobilfunk-Service-Provider zu einem Anbieter von kombinierten Festnetz- und Mobilfunkdiensten.
In Deutschland spiegelt sich diese Strategie in der Übernahme des Carriers Arcor wider, dem nach der Deutschen Telekom zweitgrößten Anbieter von Sprach- und Datendienste über das Festnetz. Damit ist Vodafone nun in der Lage, Privat- und Firmenkunden neben mobilen Services auch DSL-Dienste anzubieten, inklusive Voice-over-IP (VoIP).
Denselben Ansatz verfolgen Mitbewerber von Vodafone, etwa O2 und deren Muttergesellschaft Telefonica sowie die Deutsche Telekom.
Noch ein paar Informationen zu Vittorio Colao: Er startete seine Karriere bei McKinsey und wechselte dann zu Omnitel Pronto Italia, einem Mobilfunk-Anbieter, den Vodafone übernahm.
Nach einem Abstecher zum italienischen Medienkonzern RCS Media Group zwischen 2004 und 2006 kehrColao er im Oktober 2006 als stellvertretender Geschäftsführer zu Vodafone zurück.