Herausforderungen und Perspektiven

5G: Wie es um den Mobilfunkstandard steht

11. Februar 2025, 10:36 Uhr | Autor: Thomas Kruse | Redaktion: Jörg Schröper
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Die Einführung von 5G stellt einen entscheidenden Schritt in der digitalen Transformation dar. Die neue Mobilfunkgeneration verspricht nicht nur eine Verbesserung der Geschwindigkeiten, sondern auch eine nahezu latenzfreie Kommunikation und die Fähigkeit, Milliarden von Geräten zu vernetzen.

In Deutschland steht der 5G-Ausbau bekanntlich in engem Zusammenhang mit der Weiterentwicklung von Industrie, Gesundheit und Verkehr und ist somit ein zentraler Bestandteil der digitalen Zukunft des Landes. Die Vision ist, dass 5G nicht nur die bestehenden Kommunikationsinfrastrukturen verbessert, sondern auch den Weg für zukünftige Innovationen etwa in den Bereichen Gesundheitswesen, Fertigung und Transport ebnet, die auf höhere Datengeschwindigkeiten und geringere Latenzzeiten angewiesen sind.

Bis 2030 soll 5G in ganz Deutschland verfügbar sein, aber wie ist der Stand beim Mobilfunkausbau und welche Neuerungen bietet 5G wirklich?

Technische Fortschritte durch 5G

5G bietet im Vergleich zu 4G erhebliche technische Fortschritte. Der vielleicht auffälligste Unterschied ist die Geschwindigkeit: Während mit 4G maximale Downloadraten von etwa 1 GBit/s möglich sind, lassen sich mit 5G Geschwindigkeiten von bis zu 10 GBit/s erreichen. Dadurch ist es möglich, Daten in Echtzeit zu verarbeiten und datenintensive Anwendungen wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zu nutzen.

Ein weiteres wichtiges Merkmal von 5G ist die verringerte Latenzzeit. Bei 4G beträgt die Latenzzeit etwa 30 Millisekunden, während 5G mit einer Latenz von unter 1 Millisekunde nahezu sofortige Reaktionszeiten bietet. Diese Verbesserung ist entscheidend für Anwendungen wie autonomes Fahren und die zuverlässige Fernsteuerung von Maschinen in der Industrie.

Zudem wird die Gesamtkapazität durch 5G massiv erhöht. Während 4G in dicht besiedelten Gebieten oder bei hoher Gerätedichte oft an seine Grenzen stößt, kann 5G Millionen von Geräten gleichzeitig bedienen, ohne dass es zu signifikanten Leistungseinbußen kommt. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Faktor für das Internet der Dinge (IoT), bei dem eine Vielzahl von vernetzten Geräten in Echtzeit miteinander kommunizieren muss.

Status des Netzausbaus

In Deutschland schreitet der Ausbau des 5G-Netzes in unterschiedlichen Geschwindigkeiten voran. Die großen Telekommunikationsanbieter, Telekom, Vodafone und Telefónica, investieren kontinuierlich in den Ausbau der 5G-Infrastruktur. Der deutsche Staat hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2026 soll es keine Mobilfunk-„Todeszonen“ mehr geben. Und bis 2025 sollen 50 Prozent der Haushalte auch mit Glasfaser verbunden sein.

Das „Gigabit-Strategie“-Programm fördert unter anderem schnellere Planungsprozesse und den Ausbau von Alternativmethoden zur Glasfaserverlegung. Die Anbieter konzentrieren sich jedoch auch zunehmend auf den Ausbau in ländliche Gebiete, um eine landesweite Abdeckung zu gewährleisten sowohl mit Glasfaser als auch Mobilfunkmasten.

Doch gerade die verbliebenen Gebiete haben ihre Tücken. Oft handelt es sich um schwer zugängliche Regionen, wie Mittelgebirge, wo Täler und Berge die Mobilfunkreichweite begrenzen. Zudem gibt es Orte, an denen die Bevölkerung sich vehement gegen Mobilfunkmasten wehrt und somit die Suche nach geeigneten Standorten erschwert ist. 

Weiterhin fraglich bleibt, wie sich das Urteil des Verwaltungsgerichts Köln auf die Tarife auswirken wird. Das Gericht hatte die Versteigerung der Mobilfunklizenzen ohne Einräumung einer Anbieterverpflichtung für rechtswidrig erklärt. Dieses Vorgehen hatte dazu geführt, dass nur Telekom, Vodafone und Telefónica ihre jeweiligen 5G-Netze nutzen können.

Kleinere Anbieter müssen somit Gebühren für die Nutzung der Netze zahlen und können ihre 5G-Tarife nur zu deutlich höheren Preisen anbieten. Denkbar wäre ein Roaming-Abkommen zwischen den Anbietern. Eine Vormachtstellung einiger weniger Anbieter kleinere Konkurrenz bei Tarifen, könnte sich für Kunden negativ auf die Preisstruktur auswirken und damit die Investition in 5G-basierende Technik verlangsamen.

Auch im internationalen Vergleich liegt Deutschland trotz des Fortschritts noch zurück. Länder wie Südkorea, China und die USA haben den 5G-Ausbau deutlich schneller vorangetrieben. Doch mit den geplanten Maßnahmen, wie der verstärkten Zusammenarbeit mit lokalen Behörden ist Deutschland auf dem besten Weg, das Land 2025 in die digitale Zukunft zu führen.

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